Mann droht ständig mit Scheidung?
Guten Morgen meine Lieben,
mein Mann und ich sind seit 11 Jahren zusammen und 2,5 Jahre verheiratet. Wir haben 2 Kinder im Alter von fast 3 Jahren und 9 Monaten.
Seit unser zweites Kind auf der Welt ist, streiten wir uns ziemlich viel. Es geht hauptsächlich darum, dass ich mehr Hilfe erwarte, und er sagt, er müsse mir nicht noch mehr helfen, da er arbeiten geht und auch mal Ruhe braucht.
Er ist generell in letzter Zeit fast nur noch schlecht gelaunt...wenn man ihn fragt, warum (wenn es gerade keine offensichtlichen Streitereien gibt), sagt er immer, dass es nicht an uns liegen würde, sondern an den vorgegebenen Strukturen im Leben. Seine Arbeit macht ihm keinen Spaß, aber er will nicht kündigen, da er dort recht gut verdient.
Ich habe ihm schon mehrfach gesagt, dass er das ruhig machen kann, wenn er sich vorher eine neue Arbeit sucht, und dass ich ja auch arbeiten gehen könnte, um den jetzigen Lebensstandard aufrecht zu erhalten. Will er nicht, da er mit 2 Kindern gleichzeitig überfordert ist, wenn er aufpassen muss, während ich arbeite.
Ich wollte auch schon mit ihm darüber sprechen, wie wir es denn schaffen, dass jeder seine Bedürfnisse nach Ruhe mal erfüllen kann, ohne dass einer von uns beiden ständig in den sauren Apfel beißen muss. Es ist nämlich derzeit so, dass ich noch nicht einmal mehr ein Hobby habe, dem ich nachgehen kann, was mich mitunter ziemlich unzufrieden macht. Sein Hobby ist sein PC, dem er einigermaßen regelmäßig nachgeht. Er möchte aber scheinbar nicht darüber sprechen, da er immer wieder ausreden hat, warum es jetzt gerade nicht passt. Beschwert sich aber laufend, dass er kaum Zeit für sich hat.
Seit Monaten droht er mir nun mit Scheidung, wenn das alles so weitergeht und ich ihm nicht mehr den Rücken freihalte, oder seine Leistung einfach anerkenne, oder ich nicht aufhöre, ständig zu motzen (meistens werde ich motzig, wenn er mal wieder seine schlechte Laune an mir auslässt) etc...
Wenn wir uns in die Wolle bekommen, übertönt er mich häufig und lässt mich nicht mehr aussprechen, würgt mich also quasi einfach ab und somit ist das Thema für ihn gegessen.
Mit dem Respekt meinerseits geht's sichtlich auch immer weiter bergab, so dass ich ihn jetzt dummerweise auch noch "blödes A..." genannt habe. Über meinen Schatten zu springen und mich zu entschuldigen, fällt mir jetzt aber ungemein schwer...
Habt ihr Erfahrungen mit solchen Situationen? Bekommt man das irgendwie wieder in den Griff, oder war es das jetzt? Bei dem Gedanken tun mir meine Kinder einfach unheimlich leid...
Vielen lieben Dank! :)
18 Antworten
Bevor du dich zu etwas entscheidest, solltest du erst mal eine Mutter-Kind Kur machen. Du kannst dich dort erholen, dein Mann ist dich für drei oder vier Wochen los und dann seht ihr weiter.
Suche dir abstand. Schon albert Einstein sagte einmal: "alleine der versuch ein Problem zu lösen, ohne zu wissen, wie du überhaupt hineingeraten bist oder wie du da wieder herauskommst ist der direkte weg ins absolute Chaos."
Wenn du erstmal abstand suchst passiert nicht viel aber wenn du ohne besseres wissen versuchst ein problem zu lösen, neigst du dazu dinge zu tun und zu sagen, die alles noch schlimmer machen.
Männer und frauen sind nicht gleich! Sie denken, handeln und fühlen teilweise aus völlig unterschiedlichen Motivationen heraus. Wenn du die männliche psychologie besser verstehen möchtest kann ich dir die beiträge von Christian sander sehr empfehlen.
Selbst nachdem ich es als mann durchgelesen habe was dort steht war ich sehr beeindruckt davon, wie genau die männliche psychologie hier beschrieben wird und kann es nur bestätigen. Ich denke, du wirst es echt lieben!
Habt ihr nicht vor dem 2. Kind über die zusatzbelastung gesprochen?
Bei dem alter der Kinder sollten die doch vor 8 im Bett sein. Was macht ihr mit der restlichen Zeit?
Ich denke du brauchst erstmal eine Auszeit. Kannst du mal ein Wochenende, wenn er da ist, mit ner Freundin in ein Wellness Hotel?
Etwas Zeit für dich und etwas "Lehrzeit" für den Mann mit den Kindern.
Und ich würde mal Sachich ne Konsequente Regelung anstreben. Wie könnt ihr den Tag struckturieren das ihr beide Freizeit habt und die Kinder versorgt sind.
Das mit dem schlafen ist ne lustige Sache. Mein Sohn fällt wohl eher in Kategorie "Eule". Ich habe den Rhythmus komplett geändert, und dafür gesorgt dass er ohne Mittagsschlaf über die Runden kommt und um spätestens halb 8 schlafen geht. Das bedeutet aber eben dass wir um spätestens 17 Uhr Zuhause sein müssen, damit er noch Zeit hat runterzukommen. Das ist meinem Mann zu früh, weil er dann ja Nachmittags nichts mehr mit ihm machen kann, wenn er dann mal Lust hat. Machen wir das wie bisher und lassen ihn nach dem Kindergarten nochmal schlafen, geht der kleine vor neun nicht ins Bett. Das passt dem Papa dann aber auch nicht und Schuld ist die Mama...
Wir sind gerade noch in der Eingewöhnung in der Kita, und ich bin ganz guter Dinge dass ich den Löwenanteil der Hausarbeiten auch in der Zeit hinbekomme, wenn er die vollen 5 Stunden da bleibt. Dann wäre der Streitpunkt schonmal erledigt.
Als unser Sohn auf die Welt gekommen ist, ist meine Frau zu Hause geblieben die ersten 3 Jahre. Da ich den besseren Verdienst hatte und habe, war ich arbeiten. Auch wenn ich müde war von den vielen Überstunden, habe ich mich als Vater jedesmal darauf gefreut, Zeit zu verbringen mit dem Kleinen. Ich habe auch meiner Frau im Haushalt geholfen.
Wenn Dein Mann offensichtlich dazu keine Motivation hat, stellt sich für mich persönlich die Frage, ob Dein Mann überhaupt ein "Familienmensch" ist. Offenbar legt er keinen allzu großen "Wert" auf seine Kinder, offenbar sind sie für ihn eher eine Belastung. Ich kann hier natürlich nur nach Deiner Schilderung hier gehen, aber wenn es hier dauernd zu Streitigkeiten vor den Kindern kommt, wäre entweder eine Familientherapie oder eine Trennung anzuregen
Naja, manchmal kommt er Nachhause und ist in bester Laune und kümmert sich. An den meisten Tagen ist es aber so, dass er beim aufpassen während ich spüle oder sonst was mache, nur am Handy hängt und relativ genervt auf unseren (sehr fordernden) ältesten reagiert. Er kommuniziert das dann auch so, dass es ihm zu viel ist.
Dann soll er eben spülen wenn ihm das lieber ist. Das du nicht beides gleichzeitig kannst sollte klar sein.
Das du nicht beides gleichzeitig kannst sollte klar sein.
Er glaubt aber dass ich das können muss, weil ich die Mutter bin. Zu oft wirft er mir an den Kopf, dass sein Vater nie da war und seine Mutter alles gemacht hat.
Im Grunde genommen schafft man sowas auch alleine, machen ander Mütter die alleinerziehend sind ja auch nicht anders..
Allerdings entspricht das nicht meiner Auffassung von Familie. Manchmal denke ich, ich bin ohne ihn viel besser dran, weil ich mich dann überhaupt nicht auf Hilfe verlasse und auch keine schlechte Laune bekomme, wenn sie nur unzureichend erfolgt...wären da nicht die Kinder, denen ich gefühlt etwas wegnehmen würde.
Wie in meiner Antwort oben beschrieben. Lass ihn mal nen WE alleine mit den Kindern und geh in ein Wellnesshotel oder sonst wo hin wo du abschalten kannst.
Dann sieht er ja wie gut das gleichzeitig geht.
Dann sieht er das man nunmal nur 1 paar augen hat und alles doppelt und 3 mal so lange dauert wenn die ständig beides im Auge behalten sollen.
Sei ab jetzt einfach in Deiner Haltung konsequent: Er wird bei einer Scheidung die schlechteren Karten ziehen (finanziell), Du hast es nicht nötig, Vorwürfe zu machen. Sein Gejammer soll er für sich behalten und sich auf seine Vaterpflichten konzentrieren. Sex scheint bei euch kein Thema mehr zu sein (deshalb unausgeglichene Emotionen), also sei Du dir selbst die Nächste.
Hallo Filou,
ersteinmal großen Respekt dafür, dass du deine Geschichte hier so ausführlich schilderst. So kann man wirklich gut nachvollziehen, was geschehen ist und wie es dir damit geht. Auf mich macht dein Mann den Eindruck, als sei er gerade in der Pubertät. Sein Verhalten ist wirklich nicht in Ordnung. Er ist stur, reagiert ablehndend und beschäftigt sich offenbar lieber mit seinem PC als seinen eigenen Kindern. Dass er dann auch noch mit der Scheidung droht, geht nach meinem Empfinden viel zu weit. Sein Bedürfnis nach Ruhe sollte eigentlich mit Hilfe im Haushalt zu vereinbaren sein. Und die Probleme bei der Arbeit kann man immer ändern, da hast du ja auch schon Vorschläge gemacht.
Ich denke, du solltest dich aufkeinenfall von ihm erpressen lassen. Du machst wirklich einen gesunden Eindruck, er nicht. Deshalb solltest du dich nicht von ihm krank machen lassen. Wenn es tatsächlich zur Scheidung kommt, empfehle ich dir eine einvernehmliche Scheidung. Bis dahin kommt es aber hoffentlich bei euch nicht.
Alles Gute wünscht blumenvase.
Das ist eine Super Idee!