Lohnt sich heutzutage ein Bankfachwirt?
Ich bin 21 Jahre alt und arbeite seit einem Jahr fest angestellt bei einer Bank als normaler Kundenberater.
Ich möchte mich gerne weiterbilden und weiß nicht so genau, ob ich lieber mein Abi nachholen soll oder doch lieber einen Bankfachwirt machen soll.
Der Bachfachwirt dauert 2,5 Jahre und Abi 2 Jahre (beide Online-Schulungen).
Mein Ziel ist es in Richtung Vermögensverwalter - Privat Banking - Vermögensberater zu gehen, weil es mir einfach sehr Spaß macht.
Was meint ihr?
Was wäre die klügere Entscheidung hinsicht Zukunftssicher, Bildung und Verdienst?
3 Antworten
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Ich würde Dir zum Bankfachwirt raten...zudem solltest Du auch in einer aussichtsreichen Abteilung tätig sein, denn als Kundenberater wirst Du nichts in Richtung Vermögensberater oder Asset Management lernen.
Abi bringt Dir--null-- wenn Du nicht vor hast zu studieren.
Selbst hatte ich damals auch nur die Mittlere Reife und eine Bankausbildung. Ich war danach fast 2 Jahre lang am Schalter und es hat mir da gar nicht gefallen. Viele dumme Kunden und zudem braucht man als Kundenbetreuer in alle Finnazprodukten ein sehr großes Wissen. Ist sehr mühsam und wird nicht ausreichend bezahlt. Auch sind die Karrierechancen kaum gegeben, es sei denn Du wird Zweigstellenleiter oder so.
Daher bin ich zum Glück in die Wertpapierabteilung gewechselt. Gleiches gehalt und viel weniger Verantwortung und Arbeit und vor allem keine nervige private Kundschaft.
Nach 9 Monaten bin ich dann in die Börseabteilung gewechselt. Zu Beginn war es neu und sehr stressig. Hätte beinahe das Handtuch geworfen, dennoch kam dann die Routine und es wurde erträglich und einfacher. Nach einigen Jahre habe ich Banken in der ital. Schweiz als Sales betreut weil ich italienisch konnte. Das war auch der Grund weshalb ich in die Börseabteilung gekommen bin, denn es ist sehr schwer da rein zu kommen. Abends habe ich dann den Betriebswirt gemacht, weil ich dachte mußte mein fehlendes Abi kompensieren, aber gebracht hat er mich fast gar nichts. Dennoch wurde ich wegen meinem sehr guten Abschluß gelobt und bekam eine Prämie in Höhe von 1.000 DM zudem wurde mir der Kurs und die Bücher bezahlt. Nach 17 Berufsjahren wurde ich dann Prokurist im Investment Banking, da unsere Börseabteilungen in das Investment banking Center zerntralisisert wurde. das ging aber nicht lange gut und mit 40 Jahren wurde ich stark krank und entlassen...das war 2007 und seitdem arbeite ich nicht mehr....werde auch nie wieder arbeiten.
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Ob du in Folge der Krise 2007 gekündigt wurdest. Und tut mir leid, IB ist bis auf das Gehalt auch nicht besonders interessant. Excel und Zahlen herumschubsen ist jetzt nichts besonderes.
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Nein...die Krise war erst danach. Bei uns wurde schon seit 2002 Personal abgebaut und da mein Geschäftsbereich nicht das lukrativste war, war es ab zu sehen wann die das reduzieren bzw. in einer anderen Gruppe integrieren und das Personal was dafür zuständig war anderweitig einsetzen oder entlassen. So ist das dann auch gekommen und ich mußte gehen. Es war somit keine Überraschung.
Mir scheint Du kennst Dich im IB gar nicht aus, das hat mit Zahlen und Excl nicht viel zu tun. Da muß man entweder traden, recherchieren oder verkaufen können. Wer da noch nicht drin war, kann das aber auch nicht wissen, daher ist es dumm sich dazu zu äußern...
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Ich kenne mich aus, habe während des Studiums ein Praktikum im IB bei HSBC gehabt. Wie es scheint, warst du nur als einfacher Trader angestellt, während ich in der Königsdisziplin tätig war: M&A (für dich, weil du es vielleicht nicht weißt: Fusionen und Übernahmen). Und ja, ab höherem Level gab es mehr Peoples Business, aber auf die Analysts und Praktikanten runtergebrochen: Excel
Hatte ein Offer bekommen, aber die Arbeit war mir zu stupide, weswegen ich mich fürs Consulting entschieden habe.
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Eben Sales.. ja verdient man viel...und? Du bist damit kein Investmentbanker, also nenne dich nicht so. Du warst bei einer Investmentbank tätig.
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Habe mich nie Investment Banker genannt...die wenigsten die dort arbeiten sind Investment Banker sondern sehr viele sind speizialisert. Ein IB kann alles da er alles gelernt / studiert hat und fast keiner von uns konnte alles. Ich kannte mich nur in Anleihen aus...über alles andere hatte ich sogut wie keine Ahnung! ..und trotzdem habe ich mega gut verdient.
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ja, leider ist ein ein Großteil aus dem Trading weggebrochen und findet heutzutage automatisiert statt. Trotzdem ein sehr guter Job.
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Mir hat es mega viel Spaß gemacht, dennoch haben wir dem Kunden das elektronische Handelssystem über Bloomberg jahrelang verkaufen müssen. Da waren wir sehr erfolgreich und haben uns damit automatisch wegrationalisiert und wurden dann entlassen. Das war ab zu sehen.
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Interessant. Wie sahen deine Arbeitszeiten aus? Wie viele Stunden pro Woche?
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Als das IB 1998 neu geründet wurde und alle Börsenabteilungen nach Frankfurt ins IB zentralisiert wurde war ich gegen 8.00 Uhr Morgens dort bis abends um 22.00 Uhr. Ich war erst gegen Mitternacht wieder zu Hause um gegen 5.30 Uhr morgens wieder auf zu stehen. Das ging ein paar Monate so bis sich das Geschäft beruhigt hat. Danach war ich immer so gegen kurz vor 20.00 Uhr zu Hause...war schon anstrengend, aber man gewöhnt sich draran und man wurde fürstlich entlohnt. Das ging nur 8 Jahre gut und danach war Schluß....die Stunden habe ich nie gezählt.
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Respekt. Bei meinem kleineren Einblick ins M&A ähnlich, müssten ca. 80 Stunden die Woche gewesen sein.
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Mich hat in der Zeit nichts anderes interessiert als nur meine Arbeit. Denn die zahlte sehr gut und wer weiß wie lange das gut geht. daher mußte alles andere hinten an stehen: Familie, Frau, Kinder, Freunde und Freizeit müssen warten bis ich Zeit habe. Klingt brutal, aber das war ein 6er im Lotto und den sollte man solange ausnutzen wie es nur geht. Da es nicht ewig geht war mir schon zu Beginn klar, nur wußte ich nicht wann es enden wird...und die Jahre haben sich finanziell brutal gelohnt..Da kann mir sonst jemand mit seinem work live balance scheiß kommen...den jage ich zum Teufel, denn das gibt mir weder Haus noch eine Absicherung und Vorsorge fürs Alter und schlechte Zeiten. Ich denke ich habe alles richtig gemacht und würde es wieder so machen... ohne Zweifel.
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abi -> studium -> asset management
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Ja, dann versteh meinen Beitrag richtig. Es geht darum, dass er sein Abi macht, dann studiert und dann ins Asset Management einsteigt. Und mich belehren wollen .....
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Jede Weiterbildung lohnt sich. Man macht das nicht nur für Geld, sondern auch für Selbstwert, Anerkennung + Möglichkeiten. Ein Abitur lohnt sich nicht, wenn man einen Beruf hat. Man braucht es für ein Studium. Und erst das lohnt sich dann wieder für mehr Geld, höheren Selbstwert, größere Anerkennung + mehr Möglichkeiten. Wenn also klar ist, dass Du nochmal eins machen willst, dann Abitur.
Die Zeiten sind vorbei, bei dem man ohne Studium ins Investmentbanking kommt.