Lohnt sich ein Master in Informatik in Bezug auf das Gehalt?
Hi, ich bin kurz vor Ende meines Bachelors in Informatik, Bachelor of Science in der Vertiefung Medieninformatik. Arbeite in einem Verkehrssicherheitsbetrieb, weil ich ein duales Studium mache. Habe somit den Abschluss zur Fachinformatikerin in Anwendungsentwicklung und bin im Februar mit dem gesamten Studium durch. Je nach Bachelorarbeitsnote wird es ein Durchschnitt von 2,2 bis 2,4 sein. Jetzt bin ich am überlegen ob ich einen Master machen soll, denn meine Firma würde diesen voraussichtlich auch finanzieren. Ich weiß nur nicht OB ich es machen soll. Nochmal 2 Jahre kaum Geld verdienen ist hart. Ich kriege jetzt schon gerade so meine Wohnung und mein Essen auf die Reihe und konnte mir seit Jahren nix für mich gönnen, weil die Firma recht schlecht zahlt. Aber stimmt es wenn man den Master hat das man dann merklich mehr, viel mehr Geld kriegt? (je nach Firma und Gehaltsverhandlung)... Also sind die Chancen dort höher aufzusteigen und vorallem auch etwas über die 50000 spatter verdienen zu können auch ohne Projektleiter etc zu sein. Das lernen und schuften für den Master ware kein Problem, ich will nur wissen ob sich diese zwei Jahre wenig Geld haben, nochmal, wirklich lohnt?
7 Antworten
Das kann man so generell nicht beantworten - grundsätzlich erhöhen höhere Bildungsabschlüsse auch die Verdienstmöglichkeiten - aber die Gehälter in den Unternehmen werden noch von vielen anderen Faktoren bestimmt, wobei ein Abschluß einer von vielen Kriterien ist - oft werden Gehälter nach anderen Kriterien festgelegt und es ist im Grunde egal, ob die Stelle mit einem Bachelor oder Master besetzt werden (bei höheren Managementebenen wird ein höherer Abschluß ggf. bevorzugt).
Eine Ausnahme bildet hier der öffentliche Dienst - hier gibt es klare Eingruppierungsregelungen, die auch, bei gewissen Entgeltstufen, zwischen Master und Bachelor unterscheiden - aber höhere Bildungsabschlüsse kann man auch durch eigene Berufserfahrung ausgleichen (z. Bachelor + x Jahre in vergleichbarer Position = gleichgestellt mit Master).
Das wird durchaus auch in Privatunternehmen so angewendet.
Grundsätzlich schadet es aber nichts, den Master zu machen - wenn es machbar ist, würde ich es empfehlen (zumal die Firma Dich dabei ja auch unterstützt) - dann haben sie ja auch ein Interesse, Dich für weitergehende Aufgaben in Zukunft zu beschäftigen.
Ob sich überhaupt ein Aufwand für hohe Abschlüsse lohnt, kann man sowieso nicht voraussehen - viele landen in einfachen Bürojobs oder fahren Taxi - wer weiß schon, was das Leben noch mit sich bringt - aber man kann für die Zukunft eine optimale Basis legen - ob sich dann alle Wünsche erfüllen werden, kann niemand voraussehen...
Lieber noch 2 Jahre einschränken, als hinterher in Selbstmitleid zu zerfließen: "Hätte ich doch damals..."
Es gibt noch einen weiteren Aspekt, der nicht ganz unberücksichtigt bleiben sollte:
Deutschland geht einen fatalen Weg, indem es sich ausschließlich darauf konzentriert, möglicht viele Studienabgänger zu produzieren, anstatt Qualität (dafür weniger hohe Abschlüsse) zu erzeugen ; das hat zur Folge, daß das Niveau der Abschlüsse sinkt und gleichzeitig nur noch der höchst mögliche Abschluß von den Unternehmen bevorzugt wird. Der Bachelor wird dadurch entwertet. Irgendwann wird auch der Master entwertet, wenn den fast jeder macht; dann wird wieder reformiert und eine neue höhere Stufe eingeführt, damit man überhaupt eine Unterscheidung hat.
Das ist auch bei den Schulabschlüssen zu erkennen - wenn jeder die mittlere Reife hat ist diese nichts mehr wert; wenn jeder Abitur hätte wäre es auch nichts mehr wert - es muß eine Abstufung bleiben; ganz unten sind die Hauptschulabgänger vom Arbeitsmarkt inzwischen weitgehend ausgeschlossen.
Deshalb sollte man den höchst möglichen Abschluß anstreben.
Hi,
Bildung " lohnt" sich immer. Mein Vorredner mag recht haben, dass ein Master sich nicht automatisch auf das Gehalt in einem bestehenden Job auswirkt. Wohl aber auf deine Argumentionsgrundlage bei den nächsten Gehaltsverhandlungen. ;) Ein höherer Abschluss ebnet einem auch den Weg zu höher bezahlten Stellenangeboten und wie du schon richtig bemerkt hast, zu Aufstiegschancen in Unternehmen.
Dies kann vor allem dann relevant werden, wenn du irgendwann das Unternehmen wechseln willst. Und die wenigsten arbeiten heute ihr Leben lang bei ein und dem selben Unternehmen. Das war einmal...
Lg Susan
Die finanzieren dir den? Dann mach ihn auf jeden Fall!
Aber warum meinst du, dass du weniger verdienen würdest? Du bist doch in jedem Fall ein Bachelor. Ob du jetzt nebenbei noch den Master machst oder nicht, spielt doch für deinen Job keine Rolle.
Ich bin auch dualer Student Informatik, nach dem Bachelor so 47k. Wenn ich dann berufsbegleitend weiter studieren würde, würde es mir nicht mehr Geld bringen, weil mein Unternehmen kein Bedarf an Masterabsolventen hat. Deshalb wird es den Master auch nicht finanzieren.
Aber wenn er bei dir finanziert wird und die Firma den Bedarf offensichtlich sieht, wird es natürlich mehr Geld für dich bedeuten, auch mehr als 50k!
Gruß Talvien
Hey Frazzy!
Wirklich Belastbares kann ich jetzt nicht von mir geben, sondern höchstens einen Einwurf, der dich auf eine andere Problematik sensibilisiert.
Ich finde es nicht schlecht, dass dein Arbeitgeber dich beim Masterstudium fördern möchte. Ist es jedoch auch sicher, dass er dich dann als Master-Absolventin übernimmt? Auch mit deinen neuen Gehaltsvorstellungen?
Gerade im IT-Bereich ist es ja oft so, dass Erfahrung mehr zählt als eine theorielastige Ausbildung. Was ich meine: Eine Firma wird abwägen, ob Sie den teureren Master-Absolventen nimmt, der jedoch über weniger Praxiserfahrung verfügt oder sich für den Kandidaten entscheidet, der über mehr Erfahrung verfügt und dann auch noch günstiger ist, weil er eben keinen Master hat.
Schwierige Frage – keine einfachen Antworten.
Nein. Der Arbeitgeber bezahlt die Stelle und nicht den Abschluss. Wenn du durch den Master also keine besser dotierte Stelle bekommst, kannst du dir den Aufwand sparen.