Lohnt es sich Bafög zu beantragen?

5 Antworten

Bafög ist grundsätzlich nichts, wovor man Angst haben müsste. Sehr viele beantragen das. Wenn du „Bafög“ googelst, bekommst du auch auf sehr vielen Seiten erklärt, wie es geht.

Allerdings musst du dafür offen legen, wieviel Vermögen du hast und wieviel deine Eltern verdienen. Dafür gibt es natürlich Grenzen, und wenn die überschritten werden, müssen deine Eltern dir Geld geben, von Bafög bekommst du dann jedenfalls nicht den Höchstbetrag, im schlimmsten Fall sogar gar nichts. Dazu kommt, dass du auf die Mithilfe deiner Eltern angewiesen bist, denn nur die können genau Auskunft zu ihren Einkünften machen. „Schlechtes Verhältnis“ ist deshalb echt schlecht. Wie für viele zwischenmenschliche Verhältnisse im Leben gilt auch für das mit den Eltern: Man muss sich nicht gegenseitig toll finden, man muss nicht einer Meinung sein, man kann auch auseinander gehen, aber man sollte im eigenen Interesse zusehen, dass man noch miteinander reden kann und wenigstens die Bürokratie füreinander noch erledigt.

Übrigens ist grundsätzlich das Einkommen deiner Eltern von vor zwei Jahren maßgeblich, wenn sich seitdem das Einkommen aber massiv verändert hat, kann man einen Aktualisierungsantrag stellen.

Ja, du musst es einmal zurückzahlen, allerdings wie schon gesagt wurde nur 50%, auch nur bis max. 10000 Euro, auch erst 5 Jahre nach dem Ende des Bezugs, selbst dann kann man den Betrag je nach finanziellen Möglichkeiten entweder sofort komplett zurückzahlen und dafür nochmal Rabatt bekommen, oder einen monatlichen Rückzahlungsbetrag vereinbaren, und bei nicht ausreichendem Einkommen kann man auch um Aufschub bitten. Bafög ist das ungefährlichste und am meisten Möglichkeiten bietende Darlehen, das es überhaupt gibt. So sehr ich die „Angst vor Schulden“ nachvollziehen kann, aber BAföG sollte man sich aus diesem Grund jedenfalls nicht entgehen lassen.


kakaoschote 
Beitragsersteller
 03.08.2024, 03:17

Tausend Dank!

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Wenn Du dich mit deinen Eltern nicht einigen kannst und sie dich je nach Höhe ihres Einkommens freiwillig unterstützen wollen, wäre Bafög - eh vorrangig vor einen evtl. Unterhaltsanspruch zu prüfen.

Sie müssen dir auch keine Wohnung finanzieren, selbst wenn sie entsprechend leistungsfähig wären, wenn der Auszug wegen des Studiums oder einer Ausbildung nicht notwendig wäre bzw.von nicht von den Eltern gewollt oder es keinen anderen schwerwiegenden sozialen Grund für den Auszug geben würde.

Theoretisch stünde dir in einer eigenen Wohnung ein Unterhalt von derzeit 930 Euro zu, unter 25 Jahren hättest Du dann Anspruch auf Kindergeld von derzeit 250 Euro, wenn Du von den Eltern nicht min. Unterhalt in dieser Höhe bekommst.

Das Kindergeld würde voll darauf angerechnet und dann müsste je nach Art der Ausbildung ein vorrangiger Anspruch auf BAB - in einer betrieblichen Erstausbildung oder Bafög - in einer schulischen Ausbildung oder Studium geprüft werden.

BAB - Berufsausbildungsbeihilfe von der Agentur für Arbeit und Bafög - für Schüler muss bei rechtmäßigen Bezug nicht zurück gezahlt werden.

Bei einem Studium muss die Hälfte der bewilligten Leistungen später zurück gezahlt werden, der max. Betrag liegt da bei bei um die 10.000 Euro.

Es kommt also darauf an was deine Eltern für Einkommen haben, was Du selber an Einkommen hast und was ggf.bei dir an Vermögen vorhanden ist, bis zu 15.000 Euro wäre da kein Problem.

Dann kommt es natürlich auch darauf an wie viele unterhaltsberechtigte Person es noch gibt und was diese z.B.in einer Ausbildung an Vergütung bekommen.

Es könnte dann natürlich passieren das die Eltern soviel bereinigtes Einkommen haben, dass nur wenig oder gar kein Anspruch auf Bafög - bestehen würde und dann müssen dich die Eltern in der Erstausbildung bzw. Studium entsprechend finanziell unterstützen.

Im Internet findest Du einen kostenlosen Bafög - Rechner.

Soweit ich weiß müssen Studenten, nicht wie die Azubis, das Bafög zu 50% zurückzahlen. Die Obergrenze liegt dabei bei 10.000€ meine ich.

Beim Bafög wird soweit ich weiß auch das Einkommen der Eltern angerechnet. Also falls deine Eltern viel Geld verdienen, könnte dir das Bafög verweigert werden oder nur der Mindestsatz ausgezahlt werden. Denen ist das ganz egal ob du da Kontakt hast oder nicht leider..


kakaoschote 
Beitragsersteller
 30.07.2024, 23:56

Dankeschön :-)

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Wenn du die bürokratischen Hürden stemmen kannst, dann ja. Du musst allerdings die Hälfte zurückzahlen (wobei es da wohl eine Obergrenze geben soll).


kakaoschote 
Beitragsersteller
 30.07.2024, 23:49

Ist das wirklich so schlimm? Ich hab echt Angst irgendeinen Fehler zu machen

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DocteurTiziano3  30.07.2024, 23:51
@kakaoschote

Ich fand die Bürokratie katastrophal. Das würde ich nicht nochmal für mein Studium machen wollen (ich habe einmal Schüler-BAföG beantragt).

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Von Experte isomatte bestätigt

Vorrangig wäre ohnehin BAföG zu beantragen, bevor die Eltern mit Unterhalt dran wären - wenn sie überhaupt leistungsfähig sind.

Und BAföG wird zum Wintersemester auch gerade erhöht. Das Gute daran ist, dass das Kindergeld nicht als Einkommen gilt, du nebenbei einen Minijob machen kannst und unterm Strich, bei vollem Bezug, die Eltern gar nicht in Anspruch nehmen musst.

Hier findest du alles zum Thema:

https://www.xn--bafg-7qa.de/bafoeg/de/dasneuebafoeg/dasneuebafoeg.html


kakaoschote 
Beitragsersteller
 30.07.2024, 23:55

Vielen Dank!

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