Lernen Frauen leichter Fremdsprachen als Männer?

8 Antworten

Nein - und ja.

Bei Männer wird viel Wind um die Sprachbegabung gemacht - wenn ein Junge in Latein, Französisch oder Englisch miserabel ist, wird das zumeist auf die Lehrer, den Unterricht oder sein Geschlecht geschoben. Ist er in Bio, Chemie, Mathe dann noch ganz ok, sieht die Umwelt das Sprachen-Wissenschafts-Dilemma bestätigt. Ist er in beiden Disziplinen gut, handelt es sich um einen Überbegabten, versagt er in beiden kläglich, so hat er die falschen Lehrer oder der Unterricht eignet sich nicht für ihn. Bei Mädchen wird oftmals viel weniger Aufhebens gemacht: Es werden gute Noten erwartet, und zwar sehr viel mehr als bei Jungen. Dadurch, dass um das vermeintlich angeborene Sprachgeschick bei den Mädchen nicht so ein Wind gemacht wird, ist hier einfach die Erwartungshaltung eine andere. So eine Situation hat doch jeder schon mal erlebt: Jemand erzählt, wie schwer/anspruchsvoll eine Sache XY war, und schon setzt das eigene Hirn an, sich seinen ganz persönlichen Horrorfilm auszumalen. DAS hat eine ungeheure Wirkung auf die Empfänglichkeit für neue Infos zum Thema XY und verhindert, dass man sich selbst unvoreingenommen mit XY auseinandersetzt.

So, die Theorie von KlaraLara ist nicht gänzlich von der Hand zu weisen ist, zumal 'positive Vorurteile' in vielen Bereichen gang und gäbe sind, aber ich möchte Folgendes anmerken:

Ich habe an dem renommiertesten Fachbereich für Übersetzen und Dolmetschen studiert - und zwar in einer Zusammensetzung von 90-95% Frauen und 5-10% Männern. Diese Geschlechterkonstellation hält sich durchs gesamte Studium, verwischt sich dann später im Laufe des Berufslebens, da viele Männer in den Beruf quereinsteigen (auch ohne die akademisch-linguistische Qualifikation) und viele Frauen in andere (ähnliche oder gänzlich andere) Berufe abwandern. Bei internationalen hochkarätigen Treffen werden gerne Frauen (und keine Männer) eingesetzt, und zwar aus einem ganz einfachen Grund, der viel mit dem Geltungsbedürfnis und Ego der ach so wichtigen Herren zu tun hat: Frauen schaffen es eher, sich dezent im Hintergrund zu halten, was ja gerade beim Flüsterdolmetschen wichtig ist. Sie stehlen den Hauptpersonen nicht die Show und in den meisten Fällen laufen sie (dem Tunnelblick der Gesellschaft sei gedankt) kaum Gefahr, versehentlich als eine der Hauptpersonen missverstanden zu werden. Das genannte Geschlechterverhältnis hält sich übrigens auch bei internationalen renommierten Institutionen wie dem Europaparlament, der Europakommission usw. Im Fernsehen werden allerdings häufiger Männer genommen, weil man - nach wie vor und leider - davon ausgeht, dass Männerstimmen mehr Vertrauen in das Gesagte vermitteln.


Ontario 
Beitragsersteller
 17.12.2010, 08:32

Hallo IRENEBOA ! Danke für die sehr gute Antwort. Hat einen Daumen verdient. Ich sehe es ähnlich wie du.

Es gibt durchaus Unterschiede zwischen den Fähigkeiten der Geschlechter. So haben Männer nur ein Sprachzentrum im Gehirn, Frauen mehrere kleinere. Bereits um 1900 fand in Oxford eine Studie statt, die belegen sollte, dass Männer intelligenter sind als Frauen. Dieser Nachweis konnte nicht erbracht werden. Das Ergebnis belegte lediglich, dass Frauen redegewandter sind und Männer aggressiver (durchaus positiv zu werten im Sinne von Durchsetzungsvermögen, Fortschritt etc.).Die Studie ist bis heute unangefochten. Frauen sind auf sprachlicher Ebene, die durchaus viel mit Intuition zu tun hat, besser, Männer haben ein besseres räumliches Vorstellungsvermögen und sind meist mathematisch begabter (eine rein rationale Fähigkeit). Natürlich ist das nur die Tendenz, es gibt genügend Gegenbeispiele. Mit einer Gleichmacherei der Geschlechter ist jedenfalls niemandem gedient.

Wenn ich mal so in meinem Bekanntenkreis herumschaue muss ich sagen, dass  sich die  Frauen beim Erlernen einer Fremdsprache leichter tun, als die Männer.

Andererseits ist aber auch bekannt, dass Menschen die naturwissenschaftlich begabt sind, eher Probleme haben eine Fremdsprache zu erlernen. Da sind Mathe, Physik, Chemie ect. bevorzugte Gebiete.

Anderen liegt das Sprachenlernen eher. Die sind aber meist in natruwissenschaftlichen Fächern schwächer. Das habe ich schon auf dem Gymnasium festgestellt und auch später auf der Uni.

Bei Geschäftspatnern unterschiedlicher Sprachen, werden meist Frauen als Dolmetscherinnen eingesetzt. Das dürfte damit zusammenhängen, dass sich die Herren aufwerten wollen. Ene Frau im Hintergrund lockert die Atmosphäre eben auf.

Könnte aber auch an der unterschiedlichen Gehirnstruktur zwischen Mann und Frau liegen, dass Frauen lechter den Weg zu einer Fremdsprache finden, als Männer.

Stereotype Bilder von Männern und Frauen und ihrem unterschiedlichen Lernverhalten stellten sich bei näherem Hinsehen als stete Reproduktion von Alltagstheorien heraus. Fremdsprachen sind keineswegs von Natur aus Frauensache. Ich könnte mir aber vorstellen, dass es einen Erziehungshintergrund hat, dass Frauen häufiger in den Sprachen reüssieren, und zwar gerade WEIL ihnen immer gesagt wird, sie seien dort besser. Man möchte gesellschaftliche Erwartungen ja meist erfüllen. Männer schämen sich ja auch oft, wenn sie handwerklich unbegabt sind. Ich persönlich glaube nicht, dass so etwas mit dem Geschlecht zusammenhängt.

In der Regel ja - hat mit der Verknüpfung/Nutzung der beiden Hirnhälften zu tun.