Leinenpflicht für englische Bulldogge?
Liebe Hundefreunde und -kenner, folgendes hat sich am Wochenende zugetragen: Wir waren bei dem schönen Wetter mit Freunden im Wald spazieren, meine Freundin hatte ihren Hund an der Leine. Wir standen an einem kleinen See und genossen das schöne Wetter. Plötzlich kamen aus dem Wald zwei Hunde angeschossen, eine englische Bulldogge, eine Dogge. Die Bulldogge ging sofort auf den Hund meiner Freundin los, die Dogge hinterher. Beide waren nicht angeleint, trugen nicht einmal ein Halsband, an dem man sie hätte packen können. Die Dogge kassierte einen Tritt in die Seite vom Mann meiner Freundin und ließ sofort ab. Die Bulldogge nicht. Letztendlich konnte meine Freundin sie doch von ihrem Hund wegziehen (fragt mich nicht wie), verletzte sich dabei aber leicht. Das Ende vom Lied: Die Hand meiner Freundin verletzt, ihr Hund hinkt. Die Hundehalter selbst haben nicht eingegriffen und standen da: "Ach, das hat der ja noch nie gemacht.....der tut sonst nix!" Ist eine englische Bulldogge ein Listenhund? Besteht auch in Waldgebieten für solche Hunde Leinenpflicht u. a. auch Maulkorbpflicht? Das ganze spielte sich in der Nähe von Rheine /NRW ab.
7 Antworten
Ich würde das anzeigen... leider lernen die Halter das nicht anders. Ja, sind echt Qualzuchten. Und auch wenn keine Listenhunde, beobachten wir seit Jahren, das Französische Bulldogen und Co bei Raufereien immer sehr intensiv bei der Sache sind und kaum zu bändigen.
Auch wenn alle Welt sagt, es gibt keine Kampfhunde... unsere wirklich umfangreiche Erfahrung (und auch viele Statistiken) sagen leider was anderes. Man sollte alle "Bullenbeißer" sehr liebevoll und intensiv sozialisieren und immer eine feste Spielgruppe bieten.
Mag für Deutschland auch zutreffen, da es hier andere Zahlen für Bulls gibt. Ich hatte mir das etwas falsch gemerkt, sind gut 50%, nicht über 70. Aber dennoch mehr als aussagekräftig:
https://de.wikipedia.org/wiki/American\_Pit\_Bull\_Terrier
Die Linkverweise zu den Zahlen sind unten in englischsprachigen PDFs zu finden.
Letztendlich muss man sagen, dies ist unser Eindruck aus der Praxis, dass es immer zu Beissunfällen kommen kann. Jeder Hund kann aufgrund seiner Haltung aggressiv werden. Wobei die allermeisten Unfälle aus einer defensiv-aggressiven Haltung heraus passieren. Und da sind hierzulande natürlich Schäferhunde weit vorn, weil bei der Polizei und bei Vereinen, die Leute immer noch extrem aversiv und nicht auf der Höhe der Zeit arbeiten.
Retriver wundern mich auch nicht, da diese fälschlicherweise als simpler Familienschnuffel gelten, der einfach so nebenbei mitläuft.
Aber eine Listenhundrasse, und darüber hinaus eben auch andere Bullenbeißer, haben eben die Neigung dazu, nicht nachzugeben. Diese setzen nach, halten fest... das ist noch lange nicht ganz rausgezüchtet (noch ein Grund, warum wir die Zucht an sich ablehnen).
Daher sind eben die Todesfälle bei solchen Rassen vermehrt. Die Reizschwelle ist hoch, aber einmal überschritten fährt der Hund schwerer runter.
Es mag nicht seriös gelten, zu sagen "es gibt Kampfhunde". Ein echtes "no-go". Aber genau das haben wir während der letzten Jahre revidieren müssen.
Da gebe ich dir vollkommen Recht. Ich habe selber einen Bully aus dem Tierschutz. Wenn der angrgriffen wird dann ist die Hölle los.
Wir mögen die kleinen wirklich gern. Sind sehr charismatisch. Auch Pittbull und andere sind ganz bezaubernd... aber man sollte nicht vergessen was die Zuchtgründe waren... und auch wenn heute andere Zuchtziele herrschen, bricht das immer wieder durch.
In den USA werden über 70 ! % aller Todesfälle nach Hundeattacken Pitbulls zugesprochen. Natürlich ist das menschliche Klientel zu beachten... das ist ein großer Punkt, aber wir sind doch sehr kritisch bei vielen Rassen. Auch Dobermänner sehen wir z.B. als kritisch an.
Schade, dass es so viele Hundehalter gibt, die weder Plan noch Rücksicht noch Kooperationsbereitschaft zeigen.
In NRW hat jeder Hund Leinenpflicht, außer an den explizit ausgewiesenen Stellen. In vielen Bereichen, wie Wald, wird es toleriert. Wird aber von Stadt zu Stadt unterschiedlich gehandelt. Solche Vorfälle tragen allerdings zur Intoleranz bei.
Eine Bulldogge ist, im Gegensatz zur geläufigen Meinung, ein äußerst schneller und agiler Hund. Beißen kann er genauso wie ein Chihuahua.
Jeder, der ein bisschen Verstand hat, greift in eine derartige Rauferei nicht ein. Treten und Schreien heizt die Hunde nur noch an. Eigentlich sollten sich alle Parteien umdrehen und in unterschiedliche Richtungen gehen. Aber wahrscheinlich hätte auch ich eingegriffen, da die Halter der Aggressoren verantwortungslos und zudem noch verlogen waren.
Hier würde ich mich umhören, ob ähnliche Vorfälle häufiger mit diesen Hunden vorkommen. Sollte dem so sein, dann sollte vielleicht doch ein Wink Richtung Ordnungsamt (auch gegen Unbekannt möglich) gemacht werden. Sind allerdings keine gravierenden Verletzungen, würde ich zweimal überlegen. Verstärkte Kontrollen sind auch für friedliche Hundehalter unangenehm und das kann langfristig zu strengeren Regelungen im Umfeld führen. Erst die direkte Konfrontation/Aussprache mit den Hundehaltern suchen. Man sollte versuchen zusammen zu halten.
Ein Hundehalter sollte auch ein wenig wie ein Hund denken: Raufen, Kläffen, Knurren, Schütteln, Abwandern und dann wieder unbesorgt Spielen.
Die Rasse ist in dem Fall ziemlich egal!
Jeder aggressive, nicht abrufbare Hunde gehört an die Leine!
Im Wald muss sowiso jeder Hund an die Leine. (Ausnahme: Jäger, Polizei usw.)
Egal ob das ein Bolonka oder ein Schäferhund ist!
Das was euch da passiert ist tut mir sehr leid, ich weiß wie "schlimm" das ist.
Ich persönlich würde das beanzeigen - sowas geht nun mal einfach nicht.
Hallo, ihr hättet sofort die Polizei rufen sollen. Am besten jetzt zur Polizei gehen und den Vorfall anzeigen.
Es geht nicht um die Rasse sondern um den Vorfall selber. Der Hund sollte zu Wesenstest und die Halter müssen alle Kosten zB Tierarzt erstatten.
Die Rechtslage ist klar. Der Halter der seine Hunde nicht angeleint hat trägt die Schuld.
Alles andere klärt das Gericht.
Ich kenne einige Polizisten, die weinen darüber, dass solche Vorfälle auf ihren Tisch kommen. Schweren Herzens leiten sie diese dann zum Ordnungsamt.
***Die Rechtslage ist klar. Der Halter der seine Hunde nicht angeleint hat trägt die Schuld***
Mit allem anderen stimme ich dir zu. Aber das hier stimmt nicht. Alles Hunde war freilaufend.
Bei freilaufenden oder angeleinten Hunden spielt es nicht die Bohne eine Rolle, richtet ein Hund schaden an, muss der Halter dafür haften und gerade stehen.
Mal ein blödes Beispiel: freilaufender Hund,rennt zum angeleinten Hund. Angeleinter Hund beißt den freilaufenden Hund.
Wer hat schuld? Spielt keine Rolle. Angeleinter Hund hat Einen schaden am anderen Hund verursacht also,muss der Halter des angeleinten Hund für die entstandenen Tierarztkosten aufkommen.
Gefährdungshaftung nennt sich das. So ein schaden wird unverzüglich von der Hundehalterhaftplicht bezahlt.
Das ist nicht richtig. Der angeleinte Hund war gesichert. Der, der seinen Hund frei laufen lässt, hat auch Sorge zu tragen, dass keinerlei Schaden entsteht. Da hat der unangeleinte, gebissene Pech.
Das Gesetz hat sich soweit geändert, dass selbst ein Mensch, der unerlaubt einen Hund streichelt und dann von diesem gebissen wird selbst schuld ist.
https://recht.nrw.de/lmi/owa/br_text_anzeigen?v_id=2820041209115743048#det372686
Laut o.g. Link ist der English Bulldog kein als gefährlich einzustufender Hund. Jedoch gilt im Wald Leinenpflicht, es sei denn, dieser ist als Freilaufgebiet gekennzeichnet.
Ich würde gerne wissen, von was für Statistiken hier gesprochen wird.
Mein Stand von 2006 Ordnungsamt-Statistik: 1. Retriever, 2. Schäferhund, 3. Labrador, . . .
Die sogenannten Listenhunde hatten es noch nicht einmal in die Liste geschafft!