Lehrerin mit Kopftuch in NRW?
Ich mache momentan als Q2-Schülerin mein Abitur und ich sollte mir mittlerweile überlegen/überlegt haben, was ich nach der Schule machen will. Ich möchte wirklich sehr gerne Lehrerin werden. Allerdings, wie man wahrscheinlich am Titel erkennt, trage ich ein Kopftuch. Mir ist bewusst, dass man als Kopftuchträgerin kaum Chancen hat, an einer Schule angenommen zu werden.
Ich wollte fragen:
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falls ihr Schüler/Lehrer seid: habt ihr Lehrerinnen/Kollegen, die Kopftuch tragen? Beziehungsweise: was hält eure Umgebung (Freunde, Familie, andere Lehrer, Mitschüler etc.) davon?
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falls ihr Studenten (auf Lehramt) seid: habt ihr Kommilitonen, die Kopftuch tragen und gerne Lehrerinnen werden wollen? Wissen sie, was ihre Chancen/Möglichkeiten sind, die sie nach dem Studium erwarten?
10 Antworten
Bin weder das eine noch das andere, möchte aber keinen Lehrer für meine Kinder, welcher seine Religion in der Schule offensiv zur Schau stellt. Egal ob mit einem Kopftuch, einem Pektorale, einer Kippa oder Thors Hammer.
Ich bin Lehrer in NRW. Von unseren muslimischen Kolleginnen trägt niemand ein Kopftuch. Ich halte da auch absolut gar nichts von. Rechtlich ist das zurzeit allerdings erlaubt.
1. Nein. Ich hatte nie Lehrer, die religiöse Symbole im Unterricht getragen haben. Allerdings gab es vereinzelt Lehrer, die religiöse Symbole außerhalb des Unterrichts getragen haben.
2. Nein, hatte ich auch nie. Ich habe aber eine Freundin, die aufgrund der schlechteren Berufschancen bisher immer auf das Kopftuch verzichtet hat.
Persönlich habe ich kein Problem mit dem Kopftuch. Allerdings finde ich, dass Lehrer einer öffentlichen Schule auf religiöse Symbole verzichten sollten.
Sieh es mal so: Eine Schule ist i. d. R. eine staatliche Einrichtung. Der Staat ist säkular und sollte in Bezug auf Religion neutral sein (ja, ich weiß, das ist er (noch) nicht vollständig). Als Lehrkraft repräsentierst du eine staatliche Einrichtung. Denkst du nicht, dass du dann nicht auch neutral sein solltest? Wenn du außerhalb des Unterrichts Kopftuch trägst, ist das natürlich was ganz anderes. Das kann dir auch keiner verbieten.
An deiner Stelle würde ich, um mir meinen Berufswunsch zu erfüllen, auf das Kopftuch an Schulen verzichten. Aber das musst du letzten Endes selbst wissen. Überleg dir doch mal ganz in Ruhe, was du willst, und wo du bereit wärst, Kompromisse einzugehen. Ich bin sicher, du findest eine Lösung. :)
Wir sind in Deutschland froh, unsere Staatsreligionen im Laufe der Geschichte zurückgedrängt zu haben , es herrscht klare Trennung von Staat und Kirche.Das Kopftuch ist ein Zeichen des Islam und drückt für mich Intoleranz und Rückständigkeit aus.Es sollte nicht bei öffentlichen Berufen wie Lehrer und Richter getragen werden dürfen.
Mit ging es in meiner Antwort darum aufzuzeigen, daß der Islam in vielen seiner Herkunftsländer aufgrund der dortigen vordemokratischen Machtstrukturen einen größeren Einfluß hat , als bei uns das Christentum und diese vordemokratische Haltung wird durch die Träger des Kopftuchs in die EU-Länder transportiert.
Lt.Grundgesetz haben Kirche und Staat in D. ein partnerschaftliches Verhältnis , gesetzlich geregelt, im Gegensatz zu islamischen Ländern mit zum großen Teil vordemokratischen Machtverhältnissen.
Was viele Mitglieder von Kopftuch+Schule halten, wurde hier ja schon ausgiebig mitgeteilt.
Die Frage ist: kommt es für dich in Frage, dein Kopftuch abzulegen?
Denn auch wenn einige beharrlich das Gegenteil behaupten, das Kopftuch ist keine Pflicht.
Da werden in neueren Koranübersetzungen heute einige Worte als "Kopftuch" übersetzt oder die Pflichten der "Frauen des Propheten" allgemein auch für alle anderen Frauen vorgeschrieben, weil damit eine Grundlage für die Kopftuchpflicht geschaffen werden soll. Alles nachzulesen hier: https://www.gutefrage.net/frage/wie-dauerhaft-muss-die-entscheidung-einer-muslima-zum-kopftuch-sein?foundIn=list-answers-by-user#answer-265913427
Denn wenn du es trägst, weil man dir dein Leben lang gesagt hat "es ist Pflicht" dann befreie dich von diesem Irrtum, lege dein Kopftuch ab und ergreife deinen Traumberuf.
Wenn du es allerdings freiwillig trägst, weil du z.B. glaubst so deinem Gott näher zu sein, dann wirst du den hier schon oft genannten Problemen gegenüber stehen. Es könnte dann leider auch passieren, daß du deinen Traumberuf nicht erreichst.
Ein partnerschaftliches Verhältnis ist keine klare Trennung. Du widersprichst dir hier also selber. In den USA oder Frankreich ist es klar getrennt.