Lebten in Deutschland schon immer Deutsche?
Lebten in Deutschland schon immer die Deutschen?
Seit Jahrtausenden?
7 Antworten
Nein, weil dir ja schon Dutzend mal in deinen früheren Fragen erklärt wurde dass es die "Bundesrepublik Deutschland" erst seit 1949 gibt, vorher waren es andere Namen.
1871 hieß es Deutsches Kaiserreich / Deutsches Reich
1848 entstand erstmals ein deutscher Nationalstaat.
Also nichts mit Jahrtausende. .
Die Deutschen sind, wie jedes andere Volk, aus den Völkern gewachsen, die in Deutschland gelebt haben, einige der früheren Völker wurden von später Hinzugekommenen ausgerottet - die autochthonen Neandertaler von den zugewanderten selbsternannten Sapiens Sapiens - andere wurden assimiliert, und einige erkennt man noch in den unterschiedlichen Regionalkulturen, wie beispielsweise die Slawen - und nicht nur die Sorben - immer noch präsent sind in Ortsnamen, oder germanische Völker, deren Mythologie immer noch eine der Grundlagen der deutschen Kultur ist, oder den Römern, die nicht nur ihr Rechtssystem und den Straßenbau hinterlassen haben, sondern auch die rheinische Frohnatur.
Es gibt eine "genetische Karte" von Europa. Man kann anhande dieser viele Wanderbewegungen der Vergangenheit nachvollziehen. Welche dieser Gruppen man aber ab wann als Deutsche ansehen möchte, ist rein subjekltiv. Die objektive Antwort wäre, dass es seit 1949 Deutschland gibt und dort seitdem auch Deutsche leben. Oder anders ausgedrückt:
Ja, in Deutschland lebten schon immer Deutsche. Wir reden hier aber lediglich von rund 75 Jahren und nicht von Jahrtausenden.
https://www.eupedia.com/europe/genetische_Karten_von_Europa.shtml
Im Übrigen würde ich eine Nation eher über die Sprache als über die Genetik definieren, wie es Arndt 1813 gedichtet hat:
"Was ist des Deutschen Vaterland?
So nenne endlich mir das Land!
So weit die deutsche Zunge klingt
und Gott im Himmel Lieder singt,
das soll es sein!
das, wackrer Deutscher, nenne dein!"
Und das muss, wie gesagt, nicht in einem einheitlichen Staat organisiert sein.
Deutschland war es natürlich auch schon vor 1945. Nicht die Nationalität, sondern die Staatsform war eine andere.
"Schon immer" natürlich nicht!
Erst vor ca. 45.000 Jahren kamen die ersten modernen Menschen der Gattung "Homo sapiens" nach Europa und verdrängten die "Homo neanderthalensis", die schon länger hier lebten.
Von "Deutschland" bzw. den "Deutschen" kann man erst seit wenigen hundert Jahren sprechen. Es war vielmehr eine Idee, als eine gewachsene Struktur.
Die Römer bezeichneten die Stämme hinter dem Limes einheitlich als "Germanen", was aber nichts über deren Zusammenhang aussagt. Ganz im Gegenteil. Friesen, Cherusker, Vandalen, Jüten, Markomannen usw. hatten sicher ihre Differenzen und bekriegten sich auch.
Die Völkerwanderung wirbelte viel durcheinander. Die Angeln setzten über auf die britischen Inseln, die Vandalen über Afrika nach Italien, die Goten teilten sich usw.
In Zentraleuropa siedelten sich neu an oder sie blieben teilweise hier, Stämme wie die Alamannen, Franken, Thüringer, Bajuwaren usw. fast 40 Stämme. Dabei sind das nur Großstämme mit vielen hundert Familien und wenigen tausend Menschen. Kleinstämme nahmen die Römer vielleicht gar nicht wahr und deswegen tauchen sie in der Geschichtsschreibung gar nicht auf.
Die Franken stiegen nach und nach auf und eroberten immer mehr Gebiete und Stämme und schafften es bis zum Jahr 800 das Frankenreich zu etablieren, welches vom Atlantik bis zur Elbe und darüber hinaus, reichte.
843 wurde das Frankenreich geteilt und das Ostfrankenreich kann als Vorgänger der Idee eines deutschen Landes gesehen werden. In diesem Ostfrankenreich stritten die Stämme weiterhin um die Vorherrschaft - welcher Stamm stellt den Herrscher? Wer hat das Sagen? Wer hat Einfluss? Das führte dazu, dass bis vor ca. 200 Jahren sich die Reichsteile bekriegten und Städte Stadtmauern brauchten (bis 1866)!
Ab 1100 tauchen erstmals andere Bezeichnungen auf: Regnum Teutonicum oder Sacrum Imperium oder Sacrum Romanum Imperium (ca. 1250). Allerdings waren dies nie offiziell gebräuchliche Bezeichnungen und werden heute rückblickend von der Geschichtsschreibung verwendet. Der Zusatz Deutscher Nation taucht um ca. 1500 auf.
Die Innenpolitik verhinderte im multiethnischen, übernationalen und universalen Reich die Bildung eines nationalen Gedankens.
Erst ab ca. 1600 war langsam von Teutschland oder "die deutschen Lande" die Rede. Erst Napoleon und seine Kriege beflügelten einen nationalen Gedanken, welcher 1871 in die Reichsgründung führte. Davor fühlte sich wohl niemand als "Deutscher", sondern als Bayer, Franke, Sachse, Hamburger usw. Dazwischen lagen offizielle Grenzen, man musste Zoll zahlen, sich ausweisen, teilweise hatte jedes Land seine eigene Uhrzeit.
Man nannte sie zwar mal Germanen aber im Grunde schon.
Die deutschen? Ja, Leute die im heutigen Deutschland lebten nannten die Römer damals Germanen. Die Franzosen im Übrigen auch Ungarn Rumänien usw wäre quasi auch Germanen gewesen
Dann gebe selbst bei Google die Frage ein: „Wer waren die Germanen?“
Jo, waren bzw. sind sie auch. Bei den Briten und Niederländern kann man das noch ganz besonders gut raushören. Aber die Frage bezog sich ja nur auf Deutschland.
Genau, deshalb kann man anhand der Germanen nicht ableiten dass in Deutschland immer deutsche gelebt haben 😉
Mitteleuropäer sicherlich. Wobei wir eigentlich alle Nachfahren von Afrikanern sind, wenn man es genau nehmen würde.
Also ich kann das unter anderem genau deshalb. Du offenbar nicht, warum auch immer.
Ich zähle sehr viel zu den Germanen. Was sich später daraus entwickelt hat, ist nochmal ne andere Frage. Mir gings darum, dass das heutige Deutschland im Wesentlichen immernoch aus den germanischen Wurzeln besteht. Und das nicht nur sprachlich und eventuell auch genetisch. Auch die ganzen regional-kulturellen und mentalen Eigenheiten sind ja teilweise noch darauf zurückzuführen, wenn teilweise natürlich auch nur noch marginal.
Aber es stimmt wohl, dass meine Definition von Deutscher etwas weiter gefasst ist, als die heutige offizielle Definition - wenn auch nicht so weit wie meine Definition von Germanen.
Nach der Logik leben also auch in Frankreich hauptsächlich Deutsche. Das dürfte man dort anders sehen.
Mit meinem Satz "Was sich später daraus entwickelt hat, ist nochmal ne andere Frage." wollte ich klargestellt haben, dass das natürlich nicht so gemeint war.
Du bekommst es also immer noch nicht hin, zwischen Germanen und Deutschen zu unterscheiden. Der Genetikkram ist natürlich Käse.
Mir scheint eher, dass man es nicht hinbekommt, trotz weiterer Ausführungen meine Aussagen entsprechend zu verstehen. Vorausgesetzt man will es überhaupt richtig verstehen.
Mir scheint eher, dass du es nicht hinbekommst, einzusehen, dass du hinsichtlich der Frage Quatsch erzählst.
Wenn man sich deinen Antwortverlauf so anschaut, scheinst du diesen Eindruck ja sowieso von sehr vielen Menschen zu haben. 😂
nö. Informier Dich mal, was man unter Germanen versteht
Ne,
Sie waren kein »Volk«: Sie sprachen zwar eine ähnliche Sprache, hatten je- doch nicht dieselbe Kultur oder gar Abstammung. Die Vorstellung, dass sie eine einheitliche Bevölkerung waren, kommt von den Römern. Diese nannten alle Menschen, die rechts des Rheins und nördlich der Donau lebten, »Germane
https://www.smb.museum/fileadmin/website/Bildung_Vermittlung/06_Schulen_Kindertageseinrichtungen/Unterrichtsmaterialien_Germanen/201001_SMB-Germanen-Arbeitsblätter_Download_C.pdf