Haben die alten Griechen, Römer, Kelten, Germanen etc. noch heute lebendige Nachfahren?

11 Antworten

Wie andere schon geschrieben haben: keines dieser Völker ist ausgestorben, sie leben alle in uns weiter.

Besonders spannend wird es dann, wenn deine Familie schon seit langer Zeit in Mitteleuropa ansässig ist. Hier sind in den letzten zweitausend Jahren so viele Völker und Ethnien durchmarschiert, dass wahrscheinlich nahezu jeder einen Römer, Germanen oder Kelten unter den Vorfahren hat. Sehr wahrscheinlich haben sich bei vielen von uns auch Slawen mit reingemogelt, und der ein oder andere Hunne wird sich im Stammbaum auch verewigt haben. Hier und da wird man sogar auf Spuren aus der Mongolei treffen.

Deshalb sind Begriffe wie "Rasse" oder "Reinblütigkeit" beim Menschen ja so schwachsinnig. Die mit weitem Abstand längste Zeit unserer Geschichte waren wir Wanderer, Jäger und Sammler. Das Konzept von Völkern entstand erst sehr spät, die Idee des Nationalstaats ist sogar erst wenige hundert Jahre alt.

In anderen Regionen der Welt findet man übrigens wieder andere ethnische Spuren. Im Mittelmeerraum lassen sich im Genom nicht selten Hinweise auf eine Herkunft aus der Levante finden, genauer gesagt aus dem Libanon. Ein Überbleibsel der Phönizier, die im Altertum überall um das Mittelmeer herum zahlreiche Kolonien gründeten. Ihre DNA lässt sich bis heute nachweisen, überall zwischen dem Libanon und Portugal.

Nein, sie sind nicht ausgestorben. 😊

Deren Kulturen und Reiche sind zwar nicht mehr, aber Teile ihrer Kuntur, besonders die der Römer, haben sich bis in unsere Tage erhalten. Die Völker der Antike wurden christlich, es gab Wanderungsbewegungen, die einzelnen Stämme Germaniens gingen in größere Gruppen und Völker auf und ihre Sprache hat ebenfalls Spuren bis ins Heute hinterlassen.

Du musst bedenken, dass der Begriff Kelten und Germanen ein Oberbegriff ist für eine ganze Reihe kleinerer Stämme und Völker mit wechselnden Siedlungsgebieten zu unterschiedlichen Zeiten.

Im Laufe der Jahrhunderte wurden die Römer zu den Italienern samt Pizza, Sprache, Venedig, Kunst, Vespa und Nutella.

Im Laufe der Jahrhunderte wurden aus Kelten und Germanen erst Franken und dann Deutsche, Franzosen samt Bier und Wein, Sprachen, Paris und Potsdam, Kunst, Literatur, Mercedes und Barguette.

Woher ich das weiß:Hobby – Sehr viel Recherche, Zeitzeugengespräche, Quellenstudium

Evolution ist keine Auslöschung. Diese Völker haben sich im Laufe der Jahrhunderte weiterentwickelt, Kulturen vermischten sich, Sprachen veränderten sich und neue Identitäten entstanden.

Bräuche, Traditionen und sogar Sprachen können bis zu diesen alten Völkern zurückverfolgt werden.

Ein Großteil der europäischen Bevölkerung trägt genetische Spuren dieser alten Völker in sich, auch in anderen Teilen der Welt, wo diese Völker einst präsent waren, gibt es Nachfahren.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung
Haben die antiken Völker wie z.B. die Römer, alte Griechen, Kelten etc. noch heute lebendige Nachfahren?

Wir alle haben einen gemeinsamen Genpool. Zeitliche und räumliche Grenzen sind da wenig von Bedeutung - außer man glaubt an die unwissenschaftliche Rassenlehre.

Nur ein Beispiel:

Die römischen Legionen werden in Germanien stationiert. Dort gibt es eine Affäre zwischen einem Legionär und einer Germanin - im Kind erweitert sich die Familie. Dieses Kind heiratet später eine Griechin oder einen Kelten - wieder erweitert sich die Familie...

So etwas wie "Reinrassigkeit" kann es gar nicht geben.

Es gab im Laufe der menschlichen Geschichte Völkerwanderungen, Expeditionen mit Neuansiedlungen, Fluchtbewegungen und militärische Expansionen in neue Gebiete - Menschen "mischten" sich schon immer.

Zur Geschichte

Auch wenn bestimmte kulturelle Gebräuche oder Sprachen im Laufe der Zeit verschwanden - bei manchen Dingen, wie Menschenopfer, Sklaverei oder Gladiatorenspielen, kann man sogar dankbar dafür sein - haben diese Kulturen ihre Spuren hinterlassen.

das lässt sich über einen DNA-Test feststellen

ich vermute, für dich enttäuschend:

wir sind fast alle Nachkommen der von dir genannten und von noch vielen anderen Völkern - sie haben sich durch alle Völkerwanderungen auf dieser Welt vermischt (und ich meine nicht nur die Völkerwanderungen im ca. 3.JH und Folgejahre) - sogar ein paar Neandertalergene haben wir intus

auch die alten Griechen, Römer, Kelten, Germanen etc. hatten nämlich Vorfahren und diese kamen von ganz woanders her als aus Europa


Helliagirl 
Beitragsersteller
 14.09.2024, 14:22

Warum für mich enttäuschend?

apt2nowhere  14.09.2024, 15:56
@Helliagirl

das DNA-Ergebnis erweist sich für viele enttäuschend - es sagt zwar aus, aus welchen Teilen der Welt deine Vorfahren stammen und was du in %-Sätzen jeweils woher geerbt hast, mehr meistens jedoch nicht - und das ist etwas, was man eigentlich gar nicht kostenpflichtig bestätigt bekommen muss - die Geschichte lehrt uns, dass unsere Vorfahren verschiedener Herkunft waren, wäre es dann noch interessant zu wissen, welches Neandertalergen wo in mir steckt? ist doch egal oder?

Helliagirl 
Beitragsersteller
 14.09.2024, 15:59
@apt2nowhere

Stimmt, die meisten DNA Tests gehen nicht ganz zurück sondern nur paar Jahrhunderte

apt2nowhere  14.09.2024, 16:30
@Helliagirl

du meinst DNA-Abgleiche, also deine DNA mit derjenigen einer anderen Person vergleichen? dazu musst du die Person kennen und es muss noch brauchbares Material sein - du kannst dann aber nur sagen, dass diese Person eine deiner -mit jeder Generation mehr werdenden- Vorfahren ist, die vielen anderen Vorfahren -deren Gene du ja auch geerbt hast- kennst du deshalb noch lange nicht - und selbst diese Person hat wiederum einen Mix aus Genen verschiedener Herkunft

z.B. 1000 Jahre - ich schätze mal grob (nur um eine Vorstellung zu bekommen) 4 Generationen pro Jahr, das ergibt 4000 Generationen - das ergibt eine Menge von Vorfahren und von jedem hast du ein wenig geerbt - frag mal einen Mathematiker - er kann dir sagen, welche Zahl herauskommt