Lebewesen passen sich nicht an, sondern werden angepasst. Was ist der Unterschied?

3 Antworten

Hallo annekol,

das kannst Du ganz genau hier nachlesen

http://www.biologie-schule.de/vergleich-darwin-lamarck.php

... und in den beiden weiterführenden Links unten an der Seite.

Gaaanz knapp gesagt:

Lamarck: Die Tiere entwickeln aktiv Merkmale entsprechend ihrer Bedürfnisse und können diese erworbenen Fähigkeiten auch vererben. Lamarck stellt sich vor, dass Tiere, die für ihr Überleben auf bestimmte Merkmale angewiesen sind, diese auch entwickeln. Brauchen Giraffen während einer Dürreperiode längere Hälse, weil Futter nur noch weit oben hängt, dann bewirkt das ständige Strecken nach dem Futter laut Lamarck, dass die Hälse der Giraffen länger werden... und die der Nachkommen es von Geburt an sind.

Ein Beispiel, an dem man sieht, dass das so nicht klappt, wäre ein schwedisches Ehepaar, das nach Kenia zieht. Dort ist eine dunklere Hautfarbe von Vorteil, weil dort eben die Sonneneinstrahlung höher ist als in Schweden. Nun werden die beiden tatsächlich schön braun.... aber nach Lamarck müssten die beiden jetzt automatisch Nachkommen mit natürlicherweise schon dunklerer Pigmentierung bekommen. Und das wird halt NICHT der Fall sein.

Darwin: Die Individuen einer Population haben von Natur aus unterschiedliche Ausprägungen ihrer Merkmale. Einige Individuen sind durch diese Merkmale zufällig an ihre Umwelt angepasst als andere. Individuen, die schlechter an die Umwelt angepasst sind, haben schlechtere Überlebenschancen und damit geringere Chancen, ihren Nachwuchs hochzukriegen. Ihre Gene sterben langsam aus. Träger besser angepasster Merkmale vererben ihre Merkmale öfter an die Nachfolgegenerantion... und allein durch diese unterschiedlichen Wahrscheinlichkeiten reichern sich gut angepasste Merkmale über die Generationen hinweg an.

Im Giraffenbeispiel gibt es Giraffen mit kürzeren und solche mit längeren Hälsen. Die, die "den Kurzen gezogen haben" sterben während der Dürreperiode, wenn Futter nur noch hoch hängt. Sie haben keine Nachkommen. Anders die, deren Hälse lange genug waren. Sie können ihre Gene vererben. Es war aber nicht ihr Zutun, sondern einfach das Glück, die passendere Ausprägung des Merkmals "Halslänge" zu besitzen.

Grüße

Wie Lamarck das genau meinte, weiss ich auch nicht mehr, in etwa so: die Giraffe braucht und will einen längeren Hals, um an die hohen Äste mit den guten Blättern zu kommen, daher wächst er ihr. Also so eine Art willentlicher, jedenfalls aktiver Prozess.

Darwin sagt dagegen, dass die Giraffe, die zufällig einen etwas längeren Hals hat, damit auch einen Vorteil gegenüber den Anden hat, sie kommt nämlich besser an die Blätter heran. Weil es ihr dadurch besser geht, hat sie eine bessere Chance, sich erfolgreich fortzupflanzen, und dabei auch ihre Eigenschaften, also auch den etwas längeren Hals, weiterzugeben. Die Umweltbedingungen formen also die Art, in diesem Fall die Notwendigkeit, an hoch gelegenes Futter heranreichen, indem diejenigen es besser haben, die zufällig am besten damit klarkommen. Also ein eher passiver Prozess aus Sicht der Giraffe.

Der Unterschied der Ansätze sind:

Darwins Theorie besagt das nur die jenigen Individuen mit natürlichen Mutationen einen Überlebensvorteil haben und daher sich vermehrt Fortpflanzen und daher sich diese mehr Chancen für Nachwuchs haben.

Lemarcks Theorie besagt das durch äußere Einfüsse sich Körpermerkmale ausbilden, die dazu führen das diese einen Vorteil gegenüber andere haben und sich diese die nächste Generation ubernimmt.