Lautsprecher mit 4 Anschlüssen?
Habe eine Box mit Lautsprecher gefunden und dachte, ich könnte den in meiner Werkstatt an den Verstärker klemmen, um ein bisschen Hintergrundmusik zu haben.
Jetzt hab ich den Kasten mal aufgemacht und der Lautsprecher hat 4 Anschlüsse? Kenne das nur mit 2. Wo müsste ich denn nun wie die Kabel zum Verstärker führen, um nichts falsch zu machen?
LG
3 Antworten
ELA 100V-Box.
Vermutlich eine primitive Methode, zwei Kanäle mischen zu können.
Einfach mal alles überschüssige bis auf den Treiber und das Gehäuse rausschmeißen.
Dann würde ich sagen: Es sind zwei Schwingspulen im Treiber. Am besten mal eine davon durchmessen.
Wenn diese impedanzmäßig zu deinem Verstärker passt, schließe ihn hierrüber an und ignoriere die zweite.
Falls nicht: Schalte die zweite Spule (vorher messen) in Reihe oder Parallel, um die Impedanz zu verdoppeln bzw. zu halbieren. Aber nicht gegensinnig! Sonst löschen sich die Magnetfelder später aus und der Lautsprecher raucht ab.
Wichtig: Bevor du den Lautsprecher anschließt, nochmal nachmessen, ob die Impedanz wirklich stimmt! (Muss nicht aufs Miliohm genau sein, denn es weicht sicher nach unten hin ab, weil Widerstandswert aus dem Multimeter ist eben nicht Impedanz)
Doch, er raucht ab, weil
...das Magnetfeld sich nicht richtig aufbaut und somit der induktive Anteil der Wicklung weitgehend wegfällt, so dass nur noch der ohmsche Anteil wirksam ist.
...die Kühlwirkung durch die ausbleibende Membranbewegung beeinträchtigt ist.
..."Kommt nix, Lauter!"
Hat am Ende den selben Effekt wie ein größerer Gleichstromanteil im Signal -> Lautsprechertod :)
Einem Lautsprecher ist es egal wie herum er angeschlossen wird.
Magnetfeld löschen?
Den Strom möchte ich sehen, der einen Magneten löscht.
Richtig ist... Aus HIFI gründen sollten beide die gleiche Polung haben.
Mario
Wenn die Magnetfelder durch Verpolung gegensinnig sind, löschen sie sich gegenseitig aus.
Beide Spulen sind ja hier übereinander gewickelt und teilen sich den Eisenkern/Lautsprechermagneten.
Da beide Spulen über einen Spulenträger gewickelt sind, der bei dem Chassis aus Papier oder Kevlar bestehen könnte, sehe ich da schon eine Erwärmung der Schwingspulen. Die Energie wird bei Bewegung der Membran in Bewegung der Membran umgesetzt und dadurch erfolgt auch eine Lüftung der Schwingspule.
Aber das ist graue Theorie, in der Praxis ist nach Murphys Gesetz fast alles möglich. Kommt auf die Spulen an, Drahtstärke, Polkernbohrung oder nicht, hinterlüftete Zentrierspinne udgl mehr :-)
Impedanz messen, ok, mit einem Ohmmeter ?
Nur wenn davon ausgegenagenwerden kann, dass der Widerstand bei 0 Hz der selbe wie bei 1000 Hz ist.
Um jetzt festzustellen, ob der Lautsprecher nun 4 oder 8 Ohm hat und ob die Schwingspule evtl. durchgebrannt ist, reicht so eine Messung.
Ob du jetzt bei 0Hz oder 1000Hz misst, ist ziemlich egal, wenn bei 500Hz eh wieder was anderes rauskommt.
Wenn schon ist eine RMS-Messung mit Rosa Rauschen das einzig wahre für Lautsprecher, weil man damit ein Mittel über alle vorgesehenen Frequenzen bekommt. :P
Die Impedanz hat nichts mit dem Gleichstromwiderstand zu tun.
Rosa Rauschen ist eine auf den menschlichen Gehörsinn angepasstes Spektrum.
Die Impedanz hat nichts mit dem Gleichstromwiderstand zu tun.
Habe ich das behauptet?
Rosa Rauschen ist eine auf den menschlichen Gehörsinn angepasstes Spektrum.
Weiß ich.
Lies die vorherigen Kommentare.
Vielleicht auch mal die (nicht vorhandene) Aussage von mir zitieren, in der ich dem TE gesagt habe, dass er zur Feststellung der Impedanz ein Ohmmeter verwenden soll, damit ich weiß, was du eigentlich meinst :).
Vielen lieben Dank!
Habe alles abgenommen und durchgemessen. Das Multimeter hatte 0.007 angezeigt, habe dann jeweils Plus und Minus in eine Lüsterklemme zusammengesteckt und nochmals gemessen: 0.004
Daraus schloss ich dann, dass es sich um 4 Ohm handeln könnte und habe gewagt, es so an den Verstärker zu bringen.
Weder wird dieser heiß, noch explodiert mir der Lautsprecher. Und für so ein gefundenes Ding ist der Sound für ein bisschen Hintergrundmusik echt top!
Vielen lieben Dank also!
Schön, dass es funktioniert.
Nur so als Tipp: Wenn ein MM 0,00irgendwas zeigt, sollte man einen kleineren Messbereich wählen, um ein besseres Ergebnis zu bekommen ;).
Es ist ein "Lautsprecher für Sprachalarmierungssysteme in Brandmeldeanlagen für Gebäude".
Wer lesen und googlen kann ist im Vorteil; schau auf das Typenschild!
Hier der Hersteller: http://elko-schmid.de/whl-250-dcen5424/
Und hier alle technischen Daten des Lautsprechers:
http://elko-schmid.de/wp-content/uploads/2018/02/WHL-250-DC-EN.pdf
Ich würde die Übertrager (Travos) abklemmen und die beiden Schwingspulen an einen Mono-Verstärker in Reihe schalten (meine Empfehlung) bzw. an einen Stereo-Verstärker je eine Spule an einen Kanal (ich meine Rechter + Linker Kanal des Verstärkers also 4 Adern) anklemmen.
Wie schon gesagt wurde, achte darauf, dass du die zulässige Impedanz (4 Ohm oder 8 Ohm...) des Verstärkers nicht unterschreitest. Und auf die Polung achten muss man nur, wenn du beide Schwingspulen gleichzeitig benutzt.
Viel Erfolg!
Hi,
konnte lesen und googlen, habe den Hersteller auch gefunden, konnte damit trotzdem nichts bezüglich des Anschlusses an einen externen Verstärker anfangen, eben weil er ja ursprünglich aus dem Setup, aus dem ich ihn entnommen hatte nicht dafür gedacht war.
Habe mich jetzt aber an deiner und Frankys Antwort langgehangelt und alles hinbekommen, vielen Dank!
Ich lese da was von 100 Volt in der Box und 140V an den Übertragern.
Die Box ist für ELA-Technik gedacht. Wenn du den Lautsprecher an deinen Verstärker anschliessen willst, musst die erstmal die Übertrager abklemmen. Dann an den Lautsprecherklemmen die Impedanz messen. Diese darf die Mindestimpedanz, für die der Verstärker ausgelegt ist, nicht unterschreiten.
Vermutlich handelt es sich um einen Lautsprecher mit 2 Schwinspulen. Bitte überprüfe, ob die rechten und linken elektrisch verbunden sind. Danach kann man weitersehen.
Weißt du zufällig, wieso der 2 Schwingspulen hat? Ineffizienter Mono-Mixdown?
Habe ich so noch nie gesehen.
Ich kenne das hauptsächlich von Subwoofern. Da kann man wählen, ob man 8 Ohm- oder 2 Ohm-Betrieb haben will. Oder auch einen Stereoverstärker an einen Lautsprecher anschliessen.
Macht hier wenig Sinn, da die Impedanzwandler dafür Anzapfungen haben... *kopfkratz*
Mono-Downmix kann ja eigentlich auch nicht sein, weil wenn über die eine Spule was reingeht, kommt es auf der anderen Seite wieder raus (Motor vs. Generator). Solange beide Signale identisch sind und von der gleichen Endstufe kommen (also Mono), ist das kein großen Problem. Ich kann mir nicht vorstellen, dass dem Stereo-Verstärker das gefallen würde.^^
Interessante Überlegung.
Genau diese Verschaltung habe ich in meinem Oldtimer mit einem Stereoverstärker und leider nur einem mittigen Einbauplatz für einen Lautsprecher. Bisher funktioniert es.
Die Stereoanteile in Musik sind nicht so groß wie der Monoanteil.
Vermutlich sind da nur 10W oder so im Spiel, so dass das trotzdem gut geht :).
Volle Zustimmung, bis auf
Da raucht nichts ab. Der Lautsprecher bleibt nur im Idealfall stumm.