Kritisches Denken wird in der Gesellschaft abgelehnt?
Warum wird auf der einen Seite kritisches Denken gefördert, aber gleichzeitig von der Gesellschaft in weiten Teilen abgelehnt.
Wo wird es abgelehnt?
In der Gesellschaft z.B. Politik, bei Schulregeln etc.
8 Antworten
Es ist völlig okay, legitim und sogar sehr gut, wenn man Dinge kritisch hinterfragt und nicht einfach alles als "gegeben" nimmt! Problematisch wird es beim nächsten Schritt, nämlich bei der Frage, wie man von dem Hinterfragen aus weiter vorgeht. Und da entsteht dann ganz schnell ganz viel Meinung bei herzlich wenig Ahnung.
Beispiel: Es ist völlig legitim, wenn du hinterfragst, ob Hausaufgaben wirklich sinnvoll sind.
Im nächsten Schritt solltest du, wenn diese Frage bei dir aufgetaucht ist, Informationen einholen, lesen und verstehen, die aus seriösen Quellen Argumente für und gegen Hausaufgaben liefern. Das könnten zum Beispiel pädagogische Fachbücher aus einer Unibibliothek aus dem didaktischen Bereich für angehende Lehrkräfte sein. Dort liest du nach, welche Argumente beide (!) Seiten für ihren Standpunkt liefern, wägst diese gegeneinander ab und kommst dabei auf Basis sauberer Fakten zu einer Meinungsbildung. Völlig legitim!
Nicht legitim wäre es hingegen, wenn du googlest und dann nur in einer Schülergruppe nachliest, dass andere Schüler Hausaufgaben ja auch doof finden. Oder du sogar auf eine Seite stößt, wo Hausaufgaben als Ergebnis einer globalen Verschwörung bezeichnet werden, die zum Ziel hat, alle Kinder in Roboter zu verwandeln. Umso schlimmer, wenn hinter dieser Seite dann wiederum Personen stecken, die eine ganz andere, eigene Agenda verfolgen, die zum Beispiel zum Ziel hat, Menschen dumm zu halten, damit man sie besser ausbeuten kann. Und wenn du dann auf Basis dieser unseriösen, unausgewogenen, nicht fachlich fundierten Quellen deine Meinung bildest, die dann natürlich nur sein kann, dass Hausaufgaben doof sind - allein schon, weil du gar nicht aktiv nach Gegenargumenten gesucht hast, sondern nur nach Bestätigung deiner Gefühle zu dem Thema!
Ich denke, dass wenn man sehr viele Informationen hat, es einfacher ist die Leute zu überzeugen. Nur manchmal überwiegt auch die falsche Meinung und dann gibt es nur eine Quelle mit den richtigen Informationen
Kann es sein dass du kritisch/konstruktives hinterfragen und pauschal/destruktives ablehnen vermengst? ;o)
Hä. Das ergibt keinen Sinn was du schreibst. Ich habe auf deine Aussage mit Nein reagiert, weil ich dies nicht vermische. Das würde jeder normale Mensch verstanden haben, für was das Nein steht
Du führst selbst "Schulregeln" an, was konkret wird dort abgelehnt? Die konstruktive Kritik, also die Mitarbeit? Oder doch nur "das" ein nicht Einhalten?
Ich meine die Handyregeln, welche von den Schülern abgelehnt werden und an vielen Schulen dürfen die Schüler nicht mit sprechen über die Regeln
So: in diesem Zusammenhang definierst du also die Schüler als die (ablehnende) "Gesellschaft" und nicht die eigentlich die (Gesamt-) Gesellschaft vertretende Schule?? Ok, verstehe - also ne Frage des Blickwinkels...
...und habt ihr weder Klassensprecher noch SMV??
Gerade in der Zeit der Corona-Pandemie waren viele der Meinung, dass sie kritisch denken, wenn sie irgendwelchen Schwurbel-Schwachsinn nachgeplappert haben - komplett ohne zu denken.
Das wurde auch von mir abgelehnt. Wenn man aus dem Text erkennt, dass der Schreiber nicht im Ansatz die Basis-Zusammenhänge versteht, hat das nichts mit kritischem Denken zu tun.
Das meinte ich jetzt weniger. Es ging mir mehr zu Hinterfragen z.B. ob eine Kleiderordnung gut ist.
Auch in der Pandemie war jetzt manaches kritisches Denken Schwachsinn.
Es gab aber natürlich auch Maßnahmen, welche überzogen waren
Kritisches Denken ist per se sicher nicht verpöhnt. Egal um welches Thema es geht, gibt es jedoch viele, die Meinung mit Wissen verwechseln.
Ich habe auch zu sehr vielen Sachen eine Meinung, würde mir aber nie anmaßen, zu Themen, bei denen ich relativ wenig Ahnung habe oder mir wesentliche Informationen fehlen, ein absolutes Urteil zu fällen. Das ist leider nicht bei allen Menschen so.
Also ich meine jetzt sowas wie Ausgangssperren oder so, wo dies Gerichte so entschieden haben, es war übertrieben und nicht notwendig.
Man sollte schon zu wichtigen Themen eine Meinung haben, aber sie vorher genau Informieren
Weil die meisten Leute die Wahrheit fürchten, wenn man Diese nämlich annimmt muss man handeln und das wollen die Meisten nicht. Die Meisten sind wie er hier ...
https://www.youtube.com/watch?v=D-OpaDIIcBk
Ist leider wirklich so :_(
Deshalb sagt auch kaum jemand was zu diesen Entwicklungen ...
Früher ...
https://www.youtube.com/watch?v=4hBl-GDSxzY
Heute ...
https://www.youtube.com/watch?v=Z9QS3fqdWIU
Früher ...
https://www.youtube.com/watch?v=vHJAfWtyeOo
Heute ...
https://www.youtube.com/watch?v=rkw4D90dM_I
Das wird totgeschwiegen bis zur nächten Gartenlaube ...
https://de.wikipedia.org/wiki/Operation_Mockingbird
https://www.youtube.com/watch?v=j800SVeiS5I
Welcome to the Endtimes :-/
Einerseits kommt es sehr darauf an worum es geht und andererseits sind viele Menschen denkfaul und wollen in Ruhe gelassen werden, sie empfinden Kritik und andere Meinungen als störend und überflüssig.
Wobei dies immer nur für andere so gilt aber nicht für sich selbst.
Daraus entsteht eine entsprechend ambivalente Haltung zur Kritik, eigene Kritik wird als notwendig und wichtig empfunden, Kritik an der eigenen Person jedoch als ungerecht und belanglos.
In hiesigen Schulen wird meist eine kritische Haltung gefördert entsprechend dem humanistischen Menschenbild, nach oder ausserhalb der Schule wird jedoch gegenteiliges verlangt und erwartet und dies fördert diese ambivalente Haltung vieler Menschen hierzulande.
Nein