Komplexchemie, Ligandenfeldtheorie?
Wie könnte man durch die Ligandenfeldtheorie das Bindungsverhalten von Komplexen wie z.B dem Dithiosulfatoargentat(I) Komplex?
Anders als bei der Valenzbindungstheorie, erfolgt die Bindung hier ja nicht durch das Bereitstellen von Hybridorbitalen des Zentralteilchens und folglich Valenzbindungen sondern durch rein Elektrostatische Kräfte. Die Elektrostatischen Kräfte, bzw. das Ligandenfeld wird dabei ja durch die Koordination der Liganden zusammenwirkend mit der Abstoßung der negativen Ladung bzw. freien Elektronenpaare gespannt. Diesem Ligandenfeld sind die entarteten d-Orbitale des Zentralteilchens frei ausgesetzt, wodurch diese dann abhängig von der Nähe zu dem jeweiligen Liganden eine höheres oder niedrigeres Energieniveau innehaben (Abhängig von der Geometrischen Struktur des Komplexes als auch der Stärke des Liganden).
Meine Gedanke:
Geht man davon aus, dass es lediglich Elektrostatische Kräfte sind, weil die Liganden sich gegenseitig abstoßen und somit eine Art "Hülle" um das Zentralteilchen bilden die umso stabiler ist, je stärker der Ligand ist? (Sie werden ja von der positiven Ladung des Zentralteilchens angezogen und nähern sich demnach dieser).
Oder wie kann man das Bindungsverhalten durch die Ligandenfeldtheorie beschreiben?
Ich versteh den Zusammenhang zwischen deinem Gedanken und dem Silberkomplex nicht so ganz.
Ich kann es mir auch nicht mehr so ganz erklären, ich glaube ich habe einfach mein Verständnis von Ligandenfeldtheorie beschrieben, ohne einen Zusammenhang.
1 Antwort
Also ich hätte mal in die spektrochemische Reihen geschaut, da sieht man z.B. dass Schwefelliganden (so wie Thiosulfat wahrscheinlich auch) nur eine schwache Ligandenfeldaufspaltung bewirken. Hinzu kommt, dass ein Zentralkation wie Ag(+), welches nur einfach positiv geladen ist, auch nur eine schwache Aufspaltung bewirkt. Eine starke Aufspaltung hat man bei 3+ oder 4+ geladenen Kationen.
Insofern kann man folgern, dass die Ligandenfeldaufspaltung bei diesem Komplex nur eine sehr geringe Rolle spielt (falls überhaupt). Folglich werden eher elektrostatische und sterische Gründe eine Rolle spielen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Spektrochemische_Reihe
Das ist wohl auch der Grund, weshalb mir nie Ag+ Komplexe untergekommen sind, wenn man die Ligandenfeldtheorie diskutiert.