Können wir als Christen auf den Trinitätsglauben verzichten?

8 Antworten

Nein, das denke ich nicht!

Der Grund dafür ist, dass die Dreieinigkeit Gottes an vielen Bibelstellen bezeugt wird, wie z. B. hier beschrieben ist: Die Dreieinigkeit Gottes

Ja, auf jeden Fall. Der ist nicht biblisch und auch logisch gesehen völlig irrational. Jesus hat niemals die Trinität gepredigt.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Autodidakt Islam seit 2010 und Online-Studiengang Tauhid

Midgardian  09.11.2021, 03:19
logisch gesehen völlig irrational

Das ist halt Religion, was willst du denn da mit Logik?

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Nefesch  07.11.2021, 18:40

„Naht euch zu mir und hört dieses! Ich habe von Anfang an nicht im Verborgenen geredet. Seitdem es geschehen ist, bin ich da; und nun hat mich Gott, der Herr, und sein Geist gesandt.“ Jesaja 48, 16

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Der Trinitätsglaube kam erst im 4. Jahrhundert als ein Teil der Lehre von Athanasius beim Christentum hinzu. Anders ausgedrückt haben dir frühen Christen etwa 3 Jahrhunderte vorher ohne die Trinitätslehre ziemlich gut gelebt und insbesondere Jesus und seinen Jüngern war diese Vorstellung fremd. Von daher kann man als Christ auf diese Dreieinigkeitsvorstellung verzichten und kommt dadurch näher an das Christsein, als es auf die meisten Christen seit knapp 1700 Jahren zutrifft. Ebenso ist auch die Kleinkindtaufe, ebenso wie auch die Vorstellung einer Erbsünde unbiblisch.


engelbert48  05.11.2023, 15:50

richtig.Der Widersacher Gottes hatte in der Tat wieder vieles durcheinander gebracht.Wie kann der Erzfeind des Lammes ,Rom (Satan) durch einen Kaiser Roms.Konstantin usw.Wahrheit hervorbringen?Und was spricht die Offenbarung,alle Welt betet es an....deswegen ein jeder prüfe alles,also tatsächlich mit der Hilfe des Höchsten prüfen und dann das gute behalten.

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earnest  07.11.2021, 18:48

Danke für eine kompetente, sachliche Antwort!

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salome77  07.11.2021, 20:35
@earnest

Sie stimmt aber leider nicht. Trintätsvorstellungen gibt es bereits ab dem frühen 2. Jahrhundert. Nicäa 325 stellt dann nach diversen Regionalsynoden erstmals eine reichsweite Einigung dar.

Athanasius beschäftigt intensiv erst nach Nicäa 325 mit der Trinitätslehre und setzt sich mit den Homöern auseinander.

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earnest  07.11.2021, 20:37
@salome77

"Kam beim Christentum (als Dogma) hinzu."

Stimmt für Nicäa.

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salome77  07.11.2021, 20:38
@earnest

Aber nicht als Lehre des Athanasius, der war später. Deshalb stimmt der Satz nicht. Weiterhin wird gesagt, dass die Christen der ersten 300 Jahre ohne Trinitätslehre auskamen. Das traf auch nur auf einige zu.

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earnest  07.11.2021, 20:50
@salome77

Hier ist von "Lehre" die Rede. Über die Definition von "einige" könnte man trefflich streiten.

Aber ich denke, eine weitere Diskussion ist nicht zielführend.

Fakt ist: ab 325 war die Trinitätslehre Dogma.

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Die Trinität hat ein historisches Problem -> Jesus wurde erst im Jahr 325 Gott und 60 Jahre später hats der HG dann auch geschafft. Macht im Grunde keinen Sinn in Verbindung mit der Wahrheit und Offenbarung
Ein logisches Problem (Es ist als erstes nicht immer so, dass jeder Christ die Trinität versteht weil viele sind im Elternhaus so erzogen worden, aber interessieren sich nicht wirklich dafür. Da gibt es dann auch sowas wie Modalismus. Das klassische Konzept besagt aber: Es gibt 3 Personen, jeder von denen ist völlig Gott, aber es existiert nur 1 Gott)
Und biblisch ist das sehr eindeutig. Es gibt sehr viele klare Verse:
"Höre Israel, unser Gott ist einer" Von Moses überliefert, von Jesus bestätigt. Obwohl er da wusste was die Juden glauben und er hat nichts korrigiert.
"So haben wir doch nur einen Gott, den Vater und einen Herrn, Jesus.." Nicht mal der HG hatte die Ehre in diesem Vers zu sein.
"Was nennst du mich gut, niemand ist gut als Gott allein" Er lehnt eine Gottes Eigenschaft ab

Es gibt auch so viele Verse, aber ich frage mich wirklich was Jesus hätte sagen müssen, damit es klar ist, dass nur der Vater Gott ist. Ich bin ein Agnostiker, aber ich gehe rein biblisch auf dieses Thema

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ex-Atheist & belege Theologie-Kurse

Es gibt minestens genau so viele "Argumente", die für "Nein" plädieren, wie auch für "Ja", was den "Sinn" und Unsinn dieser "Drei-Einfaltigkeit" schon allein charakterisiert.

Gottes Vertreter auf Erden haben immer schon Probleme gehabt, das Konzept zu erklären, zumal man den Heiligen Geist heutzutage erst dann richtig spüren kann, wenn man sich eine ganze Weile mit Tanzen und Singen verausgabt hat, und das im Kreise von Leuten, die alle an ihn glauben. Da ist es dann ein bisschen wie auf einem Technorave, man spürt diese Entgrenzung, und es ist vor allem auch ein bisschen wie in der Bibel. Als zu Pfingsten ("50 Tage danach"!) der "Heilige Geist" in Erscheinung trat, gab er den Anstoß zu etwas Neuem.

Jesus war ja nun schon ein paar Wochen tot, dann irgendwie wieder lebendig, und nun war es auch wieder eine Weile her, dass er in den Himmel geflogen war. Seine Jünger hielten sich in Jerusalem auf und wussten wohl auch nicht so recht, was sie nun tun sollten. Einige trauten sich sogar, ihn anfangs strikt zu verleugnen. Eine himmlische "Keule" musste her, um Ordnung in den gläubigen, aber zweifelnden Köpfen der "Schäfchen" zu schaffen, denen ihr füsilierter Jesus ja eigentlich versprochen hatte, noch zu ihren Lebzeiten eine Wunderwelt zu schaffen.

Deshalb kam eines Tages auf dem Marktplatz der Heilige Geist über sie, und einmal mehr zeigte Gott seinen Sinn für Special Effects:

Der Heilige Geist, also irgendwie auch Gott selbst, kam in der Form von feurigen Zungen auf die Jünger hernieder. Diese trugen daraufhin öffentlich ihre Botschaft vor, und siehe da, sie wurden von allen Anwesenden, von wo sie auch kamen, verstanden. Die Jünger waren, zumindest in der kirchlichen Überlieferung, zu Sprachgenies geworden, oder zumindest kam es ihnen selber so vor.

Noch in der Bibel selbst findet sich der Verdacht, dass sie einfach nur ein bisschen zu stark dem Wein zugesprochen hatten.

Was aus ihrem sagenhaften Sprachtalent später dann wurde, entzieht sich leider der Überlieferung, auch, ob die Flammenzungen irgendwann wieder herausgefahren sind aus den Jüngern, und ob sie Brandmarken hinterließen.

Fakt ist: Diese etwas befremdliche Geschichte ist eine von vielen fantasievollen Fabeln aus der Bibel, aber sie hat in der Folge eine Bedeutung erlangt wie wenige andere.

Weil sie politisch von Wert war.

Mit einem letzten Taschenspielertrick zog Gott sich hier bis auf Weiteres aus dem operativen Geschäft zurück, bis er später dann, am "Jüngsten Tag", die Welt höchstselbst zu vernichten gedachte.

Bis dahin übergab er seine Amtsgeschäfte einer gerade entstehenden Institution: der Kirche. In dem Maße, wie sie an Organisiertheit und Einfluss gewann, kam ihr auch eine eigene Göttlichkeit gut zupass. Gott und Jesus, schön und gut – aber wenn man sich wirklich Respekt verschaffen will, wäre es doch nützlich, wenn Gottes Verkünder, die Priester, selber im Ruch des Göttlichen stünden. Auf den ohnehin schon wenig nachvollziehbaren doppelten Schöpfer, der aus Jesus und seinem Vater bestand, sattelte man noch einen drauf:

Der Heilige Geist war dann eben auch noch Gott, und die Priester im weiten Erdenrund konnten ihn vor ihrer Gemeinde heraufbeschwören. Mit Pfingsten beginnt die Kirche.

In den ersten Jahrhunderten tobten zwischen den verschiedenen christlichen Gruppierungen vertrackte Auseinandersetzungen über die Natur Gottes und der ihm beigeordneten beiden Figuren. In dem Moment, da die ehemalige Outsidersekte sich anschickte, ein wirkungsvolles Machtinstrument des römischen Kaisers zu werden, wird dann eine Vereinheitlichung des Glaubens durchgeprügelt.

Im Konzil von Nicäa stritten und prügelten sich die Kleriker im Jahr 325 so lange darüber, ob Jesus und der Heilige Geist wirklich auch Gott sind, bis es Kaiser Konstantin zu bunt wurde und er mit höchstweltlicher Autorität entschied: "Dreieinigkeit und basta".

Ab sofort wurde exkommuniziert, wer das nicht glaubte. Die Schriften des theologischen Widersachers Arius wurden verbrannt und ihr Besitz unter Todesstrafe gestellt. Eine theologisch vereinheitliche Kirche stand bereit, mit dem Kaiser eine schlagkräftige Allianz zu bilden. Dass er ein Mann der Tat war, bewies der Christenförderer bereits ein Jahr später, als er in voller "Nächstenliebe" seine Frau und seinen ältesten Sohn ermorden ließ.

Der "Heilige Geist" war nun so stark wie nie zuvor, und er verhalf uns allen zu einem freien Montag. Alles hätte aber auch wieder anders kommen können: Im Jahr 361 übernahm Julian die Macht im Römischen Reich, ein Mann, der sich weniger von den Spitzfindigkeiten christlicher Bibeldeutung inspirieren ließ als vom Reichtum der damals noch greifbaren antiken Wissenschaft und Philosophie. Er war ein ausgewiesener Förderer der alten römischen Religion und hätte die christliche Kirche wieder aus ihrer Verfilzung mit der kaiserlichen Macht entfernen können – wäre er nicht so versessen gewesen, Persien zu überfallen. Nach nur zwei Jahren Regierungszeit starb er auf seinem Feldzug, und die Christen kamen wieder an die Schalthebel der Macht.

Ein paar Jahre später setzten sie den Heiligen Geist endgültig durch: Im Jahr 380 beendeten die drei Kaiser Theodosius I., Gratian und Valentinian II. die Religionsfreiheit in ihrem Reich. Ab sofort wurde bestraft, wer sich nicht zur "Heiligen Dreieinigkeit" bekannte. Nach dem Konzil von Konstantinopel 381erklärte Theodosius über Glaubensabweichler:

"Die Übrigen, wahnwitzig und geistesgestört wie sie sind, sollen die Schmach ihres häretischen Glaubens tragen."

Es dauerte noch vier Jahre. Dann wurde Priscillian, der asketische Bischof von Ávila, auf der Synode von Trier verurteilt und mit dem Schwert hingerichtet, mehrere seiner Anhänger mit ihm.

Etwas Neues hatte mit dieser Märchenstory über die "Heilige Drei-Einfaltigkeit" begonnen: die blutige Verfolgung von so genannten Ketzern im Namen der Kirche.

Ob der "Heilige Geist" dabei seine Finger mit im Spiel hatte, sollen andere beurteilen, v. a. die, die an diesen Wahnwitz glauben!