Können Vater, Sohn Gottes und Heiliger Geist genau das gleiche?

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Andere Meinung. Lass es mich dir erklären. 73%
Ja, sie haben die gleichen Fähigkeiten. 27%

11 Antworten

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Andere Meinung. Lass es mich dir erklären.

Ob die drei göttlichen Personen des einzigen Gottes alle das selbe können, ist mir nicht wichtig. Naheliegender finde ich die Vorstellung, dass jede Person der Gottheit spezialisiert ist. Jesus in Menschengestalt könnte nicht IN uns wohnen, deswegen heißt es: „Der Herr aber ist der Geist; und wo der Geist des Herrn ist, da ist Freiheit.“

‭‭2. Korinther‬ ‭3‬:‭17‬ ‭SCH2000‬‬ https://bible.com/bible/157/2co.3.17.SCH2000

Gott hat die Welt geschaffen, indem er sprach - und Jesus ist auch DAS WORT: „Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott. Und das Wort wurde Fleisch (Jesus) ..."

‭‭Johannes‬ ‭1‬:‭1‬, ‭14‬ ‭SCH2000‬‬ https://bible.com/bible/157/jhn.1.1-14.SCH2000

Und ganz zum Schluss der Geschichte heißt es vom Vater: „Wenn ihm aber alles unterworfen sein wird, dann wird auch der Sohn selbst sich dem unterwerfen, der ihm alles unterworfen hat, damit Gott alles in allen sei.“

‭‭1. Korinther‬ ‭15‬:‭28‬ ‭SCH2000‬‬ https://bible.com/bible/157/1co.15.28.SCH2000

Andere Meinung. Lass es mich dir erklären.

Die Heilige Dreifaltigkeit, bestehend aus dem Vater, dem Sohn und dem Heiligen Geist, ist ein zentraler Glaubenssatz im Christentum. Obwohl sie als 1 Gott verehrt werden, haben sie jeweils ihre eigenen einzigartigen Rollen und Funktionen im göttlichen Plan. Es wird gelehrt, dass sie in Einheit existieren und gemeinsam handeln, aber ihre Rollen und Fähigkeiten können sich voneinander unterscheiden. Die genaue Natur dieser Beziehung ist jedoch ein Mysterium, das für menschliche Verstand begrenzt ist.

Andere Meinung. Lass es mich dir erklären.

Der sog. Heilige Geist ist der Ur-Geist, aus diesem all jene Geist entstammen, die eine jede Seele an ihrer Seite hat. Dieser Ur-Geist (oder Heilige Geist) ist der Geist Gottes. Mit diesem seinen Geist wurde Gott 'eines Tages' sich selbst bewusst und nahm sich als bewusstes Wesen wahr. 'Später' wurde Gott sich als schöpfendes und erschaffendes Wesen bewusst. Bewusstsein entwickelte sich, Bewusstheit entfaltete sich...

Jeder Geist ist eine Kraftquelle, mithilfe dieser und aus dieser ein Bewusstsein erschaffen und schöpfen kann...

Mit dieser energetischen Kraftquelle erschuf und schöpfte Gott aus seinem Bewusstsein heraus Welten, Universen, Wesenheiten, Planeten usw...

Bezüglich 'Sohn Gottes': Es gab nie einen, gibt nie einen und wird nie einen geben!

Wir alle entstammen aus Gott und sind somit alle miteinander 'Kinder Gottes'; besser gesagt energetische, bewusste Wesenheiten aus Gott...

Gruß Fantho

Die Frage ist falsch gestellt.

Vater und Sohn sind Eins (Joh.10.30).

Der H.G. ist die Kraft unseres Gottes (Mt.1,18)

sowie auch Unsere (Apg.5,32).

Woher ich das weiß:Recherche
Ja, sie haben die gleichen Fähigkeiten.

Vater, Sohn und Heiliger Geist bilden die Mitte unseres Glaubens. Deshalb dürfen Theologie, Christologie und Pneumatologie nicht unabhängig voneinander entfaltet werden. Sie stehen in einer vielfältigen, sich gegenseitig durchdringenden Beziehung!

Ausgangspunkt der Lehre vom Heiligen Geist ist deshalb nicht der Heilige Geist selbst, sondern die Gemeinschaft des Heiligen Geistes mit dem Vater und dem Sohn. Man kann und darf nicht von einer der drei göttlichen Personen sprechen, ohne auch die anderen mitzudenken und einzubeziehen. Gott ist im christlichen Verständnis von Ewigkeit her die Gemeinschaft der drei göttlichen Personen.

Gott-Vater ist nie ohne Gott-Sohn und Gott-Heiligen Geist. Genauso ist der Heilige Geist immer in der Gemeinschaft mit dem Sohn und dem Vater. Darin besteht das Spezifische, das Einzigartige des christlichen Gottesbildes. Wir glauben an die Gemeinschaft der göttlichen Drei: Vater, Sohn und Heiliger Geist.

Wo immer wir also dem Wirken des Heiligen Geistes begegnen, wirken Vater, Sohn und Heiliger Geist zusammen. Jede Offenbarung Gottes in der Geschichte bedeutet immer die Manifestation der göttlichen Drei, auch wenn nur einer von ihnen genannt wird. Jede Gotteserfahrung bedeutet Begegnung mit dem dreieinigen Gott. Immer handeln sie gemeinsam, wenn auch jeder seine unverwechselbare Aufgabe im Heilsplan hat.

Diese Aussage gilt für das Alte und Neue Testament, selbst dann, wenn im Alten Testament so gut wie keine Hinweise über die Gemeinschaft der göttlichen Drei zu finden sind. Niemals geht es um ein isoliertes, unabhängiges Wirken einer Person. Beständig wirken sie in Gemeinschaft miteinander. 

Erst im Neuen Testament finden wir trinitarische Hinweise. Gottes Sohn selbst offenbart die Dreieinigkeit. Er entwickelt darüber keine Lehre, offenbart vielmehr Gott als Vater, sich selbst als Sohn und den Heiligen Geist. Nach den Worten Jesu ist Gott nicht Einer, der drei verschiedene Gestalten oder Seinsweisen annimmt: einmal Vater, dann Sohn und schließlich Heiliger Geist (Modalismus). 

Gott ist nicht ein einziges mit Bewußtsein ausgestattetes Ich, sondern Vater, Sohn und Heiliger Geist sind drei göttliche Ich. Das hat Christus in seinen Abschiedsreden und als Auferstandener im Taufauftrag eindeutig zum Ausdruck gebracht: „... und taufet sie in den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.“ (Mt 28,19) 

Bereits bei der Taufe Jesu begegnet uns die Selbstunterscheidung der göttlichen Drei. Eine Stimme vom Himmel spricht: „Du bist mein lieber Sohn.“ (Mk 1,11) Das ist kein Selbstgespräch Gottes, vielmehr spricht der Vater diese Worte zum Sohn. Zur gleichen Zeit kommt der Geist Gottes auf ihn herab. Jesus ist immer der einzigeine Sohn (eingeborener Sohn) des Vaters. Der Sohn wiederum bezeichnet Gott immer exklusiv als "mein Vater“. „Alle Dinge sind mir übergeben von meinem Vater; und niemand kennt den Sohn als nur der Vater; und niemand kennt den Vater denn nur der Sohn …“ (Mt 11,27) Gott trägt den Vaternamen deshalb, weil er einen Sohn hat. Der Sohn ist deshalb Sohn, weil Gott sein Vater ist.

Zugleich offenbart Jesus, daß der Heilige Geist ebenfalls ein mit Bewußtsein ausgestattetes göttliches Ich ist. Im Johannesevangelium nennt er den Heiligen Geist den "anderen Tröster“ (Joh. 14,16), den" Herbeigerufenen, den Tröster der dann kommt, wenn der Sohn zum Vater gegangen ist (Joh. 16,8). Wie Jesus als "Tröster" eine Person war, so muß der "andere Tröster“ ebenfalls personhaftes Wesen sein. Er wird die Aufgaben übernehmen, die bisher der Sohn erfüllt hat. Der Heilige Geist ist zwar ein anderer Tröster, aber in seinem Wesen nicht verschieden vom Sohn.

Die trinitarischen Strukturen sind im Neuen Testament deutlich erkennbar: Vater, Sohn, Heiliger Geist. Drei Personen, die voneinander unterschieden und doch völlig eins sind. 

In Gott-Vater und Gott-Sohn Personen zu sehen, bereitet uns keine Schwierigkeiten. Beide Bezeichnungen weisen auf personale Wesen hin. Anders ist es beim Heiligen Geist. Sich ihn als Person vorzustellen, ist schwieriger. Deshalb betrachtet mancher den Heiligen Geist als unpersönliche Kraft. Ursache des Problems ist der Personenbegriff an sich. 

Unsere Personenvorstellung ist an die menschliche Erfahrung gebunden. Die Schwierigkeit entsteht, wenn wir diese Vorstellung auf den Heiligen Geist übertragen. Niemals kann unser Personenbegriff das ewig-personale Sein des Heiligen Geistes wiedergeben. Das dem personalen Denken Analoge in Gott ist – in einer ihm eigenen, einzigartigen Form – das souveräne ICH, das sich einem DU zuwendet.

Der Heilige Geist ist nicht einfach eine Kraft, die wirkt, sondern Begegnung zwischen einem ICH und einem DU. Im Glauben an den Heiligen Geist geht es wie im Glauben an Gott und seinen Sohn um ein personales Geschehen, um eine Begegnung von Person zu Person. 

Damit stehen wir vor einem weiteren Geheimnis der Trinität. Als Vater, Sohn und Heiliger Geist sind sie die Drei voneinander Unterschiedenen. In ihrer Gottheit sind sie die drei Gleichen.

Die Einheit der Dreieinigkeit liegt nicht in einer numerischen Einheit, sondern in ihrer einzigartigen, wechselseitigen Gemeinschaft. Jesus hat das deutlich ausgesprochen. Er sagt in Johannes 10,30: „Ich und der Vater sind eins“ (hen). Er sagt nicht: Ich und der Vater sind einer (heis).  

Wenn wir von der Trinität sprechen, müssen wir immer an die Gemeinschaft und Beziehung der drei göttlichen Personen denken. Nur Personen können in Beziehungen, in Gemeinschaft miteinander leben. Der Vater ist immer im Sohn. Der Sohn ist immer im Vater. Vater und Sohn sind immer im Heiligen Geist und der Heilige Geist ist immer im Vater und im Sohn. Sie leben nicht unabhängig voneinander, sondern miteinander und ineinander. Jeder wohnt im anderen. Die Theologie hat dafür den Begriff der Perichorese geprägt, d. h. die drei göttlichen Personen durchdringen sich gegenseitig, stehen ewig in Beziehung zueinander und bewahren dennoch ihre jeweilige Eigenständigkeit. 

Darin besteht die Einzigartigkeit des biblischen Gottesbildes. Wir glauben nicht an einen Gott, der für sich allein im Himmel lebt und autoritär das Weltall regiert. Der zwar von Engeln umgeben ist, die ihn anbeten und ihm dienen, die aber doch nur das Werk seiner Hände sind, ihm unterstellt.

Gemeinschaft im Vollsinn des Wortes kann er mit ihnen kaum pflegen, da sie nicht seinesgleichen sind. Solch ein Gott wäre letztlich ein einsamer Gott, immer auf sich selbst zurückgeworfen. Wir glauben an einen Gott, der in Gemeinschaft existiert, in der Gemeinschaft der göttlichen Drei, des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Gäbe es nur einen Einzigen, das heißt: einen einsamen Gott, dann existierte am Ende die Einsamkeit !

Wir müssen in unserer Gottesvorstellung weg von der Einsamkeit des Einen hin zur Gemeinschaft von Vater, Sohn und Heiligem Geist.

Der Kernsatz der Bibel – "Gott ist Liebe“ – wird nur verständlich, wenn Gott die Gemeinschaft der göttlichen Drei ist. Weil Gott nicht nur liebt, sondern selbst Liebe ist, darum muß er als dreieiniger Gott verstanden werden. Vater, Sohn und Heiliger Geist lieben und durchdringen einander so sehr, daß sie stets eins sind. Eine Person für sich allein kann in seinem Wesen nicht Liebe sein. Liebe kann nicht von einem einsamen Subjekt praktiziert werden. Ein Individuum für sich allein kann sich nicht mitteilen. 

Die Aussage: "Gott ist Liebe“ führt hin zur Trinität. Gott ist immer die Gemeinschaft der drei göttlichen Personen, die sich einander in Liebe so hingeben, daß sie in einer einzigen Liebesgemeinschaft stehen. Sie durchdringen sich in Liebe so umfassend, daß sie einen einzigen Gott bilden. Im Grunde existieren nicht drei Personen unabhängig voneinander, was wirklich existiert ist eine göttliche Liebesgemeinschaft.

Augustin hat es auf den Punkt gebracht:

„Die Dreieinigkeit siehst Du, wenn Du die Liebe siehst: Denn drei sind : der Liebende, der Geliebte und die Liebe“ (Augustin). 

Aus diesen Überlegungen ergibt sich für unser Menschsein ein zwingender Schluß:

Wenn Gott drei göttliche Personen in ewiger Gemeinschaft untereinander bedeutet, dann sind wir Menschen auch zur Gemeinschaft berufen; denn wir sind nach dem Bild Gottes geschaffen. Wir sind Gemeinschaftswesen, die ihr Menschsein nur in Gemeinschaft, in personalen Beziehungen voll entfalten und erleben können. Einsamkeit ist die Hölle. Unser Menschsein erfüllt sich in Hingabe, Liebe, Gemeinschaft. Dank der göttlichen Dreieinigkeit sind wir von Liebe und Leben umgeben. Ein einsamer Gott strahlt weder Freude noch Schönheit aus. Dagegen lösen Vater, Sohn und Heiliger Geist, die in ewiger Gemeinschaft miteinander leben und sich ewig aneinander verschenken, Freude, Begeisterung und Hingabe aus.  

Jesus Christus, Gottes Sohn selbst, ist der Offenbarer der göttlichen Dreieinigkeit. Die ersten Christen haben die Aussagen Jesu in ihr Gottesbild integriert. In den neutestamentlichen Schriften läßt sich an vielen Stellen ein trinitarisches Bewußtsein erkennen. Neben der Taufformel ist der Satz des Paulus in 2. Korinther 13,13 die wichtigste Aussage: „Die Gnade unsers Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des heiligen Geistes sei mit euch allen!“

Einen weiteren trinitarischen Hinweis enthält 2. Thessalonicher 2,13.14: „daß Gott euch als erste zur Seligkeit erwählt hat, in der Heiligung durch den Geist … damit ihr die Herrlichkeit unseres Herrn Jesus Christus erlangt.“ Hier interpretiert Paulus das Heilsgeschehen trinitarisch. Im Erlösungshandeln Gottes wirken Vater, Sohn und Heiliger Geist zusammen. Jeder hat seine unverwechselbare Aufgabe, und doch handeln sie immer gemeinsam. (Weitere Texte sind: 1 Ko 12,2-6; Gal 3,11-14; 2 Ko 1,21.22; Rö 14,17.18; 15,16; 15,40; Eph 1,20-22; 3,14-16 Phil 3,3). 

Die ersten Christen glauben an Gott-Vater, Gott-Sohn und GottHeiligen Geist, ohne daß sie eine systematische Lehre über die Dreieinigkeit entwickelt haben. Sie haben das Wirken der drei göttlichen Personen an sich erfahren. Die Antwort des Menschen auf die ihm zugewandte Gemeinschaft der Dreieinigkeit besteht in Lob, Dank und Anbetung. „Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist.“ Genau das spiegelt sich in den neutestamentlichen Schriften wider. 

Das systematische Nachdenken hat nie das erste Wort. Zuerst steht in der Schrift die Offenbarung, dann kommt die Erfahrung, danach erst die Reflexion und Lehre.

Alle Bemühungen des menschlichen Verstandes, Formulierungen und Begriffe für das Wesen der Dreieinigkeit zu finden, erfassen nicht die Dreieinigkeit selbst. Sie sind immer nur Versuche, den Glauben zu erklären. Unsere Vernunft stößt beim Nachdenken über die göttlichen Drei und ihr Einssein an die Grenze ihrer Möglichkeiten.

Augustinus vergleicht den, der über das Geheimnis der Dreieinigkeit nachdenkt, mit

einem Knaben, der anfängt, mit einer Muschel das Meer auszuschöpfen. Dennoch muß die ‚Muschel‘ in Tätigkeit gebracht werden und der Verstand diesem Meer der Wahrheit nachdenken.

So ist und bleibt die Dreieinigkeit ein Geheimnis, das stets aufs neue geglaubt, erkannt und erfahren sein will.  

LG und GS