Kleidung ,,entsprechend" des Geschlechts?
Vorgeschichte: Ich habe neulich ein paar alte Klamotten aussortiert (bin W/16), vor allem Sachen die ich in den letzten Jahren getragen habe, aber auch einen Karton mit Kindergrößen. Einige der Sachen, die noch heile und brauchbar waren, wollte ich spenden (DRK Sammelstelle), aber vorher kam noch eien Freundin meiner Mutter vorbei mit ihrem achtjährigen Sohn, ob die noch etwas brauchen können. Der springende Punkt war, dass ihr Junge sich die Sachen angeguckt hat und wollte unbedingt dieses eine Kleid haben wollte. Kann man auch verstehen, ganz in blau mit süßem Glitzerrock und Rüschen. Als die Mutter davon gehört hat, und davon, dass ich ihn erlaubt hab es anzuprobieren, nachdem er mich sehr enttäuscht darum gebeten hatte, hat sie mich angeschrien ich würde ihren Sohn schwul machen und sie würde sowas nicht tolerieren, er hat angefangen zu weinen und zu betteln, bis sie schließLicht gegangen sind. (Sie ist 34, also jetzt nicht soo alt und eigentlich keine konservative oder altbackene Frau). Hab jetzt alles andere jetzt gespendet, aber das Kleid erstmal da behalten.
Meine Fragen sind jetzt, könnt ihr verstehen, was ihr Problem ist?
Ist sinnvoll, ihrem Sohn etwas zu verbieten, das er so sehr haben wollte?
Gehört das zur ,,Erziehung", wenn ja, wo ist der Mehrwert?
Das Ergebnis basiert auf 33 Abstimmungen
14 Antworten
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Ja, ich verstehe wo das Problem der Mutter liegt. Sie ist stark homophob, und hat dabei keine Ahnung wie Homosexualität funktioniert. Und sie mag in anderen Bereichen offener sein, aber was Geschlechterstereotypen angeht ist sie enorm konservativ. Ihre dämlichen Vorurteile sind ihr offenbar wichtiger, als dass ihr Sohn glücklich ist, zumindest in diesem Bereich. Dass sie dich angeschrien hat zeigt auch, dass sie einen mieseren Charakter hat als du denkst - sowas kann man auch zivilisierter sagen. Machts nicht richtig, aber wenigstens könnte sie sich dann benehmen.
Generell kann man Kindern schon verbieten etwas zu haben, dass sie haben wollen, aber auch da schreit man nicht rum. Ich würds noch verstehen wenn sie nicht erlauben würde, dass er das Kleid in der Schule trägt (um Mobbing zu verhindern). Ein Kind kann nicht alles haben, es hat halt noch nicht für alles das richtige Gespür. Aber dass der Junge es besitzt und vielleicht zu Hause trägt, dagegen spricht gar nichts.
Aber ich wär zB als Kind immer ewig aufgeblieben. Wäre natürlich nicht gut gegangen, wäre wohl dann nicht für die Schule ausgeschlafen gewesen. Aber es kommt halt drauf an: Gehts drum das Kind zu schützen und zu leiten, oder gehts nur um dämliche Vorurteile, wie in diesem Fall.
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Beides. Die Mutter hat wohl Angst, dass er anfängt Mädchensachen zu tragen. Sie hat wohl Angst, dass er vielleicht gehänselt wird.
Unrecht hat sie DICH anzuschreien und so ein Theater zu machen, denn schließlich hat SIE ja ihren Sohn in diese Situation geführt. Und dass er dadurch schwul wird, ist ein Irrglaube. Er wollte vielleicht nur mal probieren
Wenn sie keine Mädchensachen für ihren Sohn will, verstehe ich nicht, warum sie dann zu euch kommt um sich deine aussortierten Mädchensachen für ihren Sohn anzugucken.
Ich habe übrigens auch jahrelang Mädchen und Frauensachen getragen. Allerdings nie in der Öffentlichkeit. Ich glaube, meine Mutter wäre auch nicht begeistert, wenn sie das wüsste.
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Ich hab halt das Problem gar nicht verstanden bei einem Kind in dem Alter.
Meiner Meinung nach hat auch Kleidung kein Geschlecht, ,,Mädchensachen" gibt es so nunmal nicht, wenn es nicht irgendwie mit einem Geschlechtsteil zu begründen ist.
In dem Stapel waren außerdem auch viele als Unisex ausgeschriebene Teile, also nicht alles waren Kleider oder pink.
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Es gibt viele Jungen, die Kleider anprobieren wollen.
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Die Mütter sollte sich mal etwas empathischer verhalten.
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Er soll tragen, womit er glücklich ist, solange damit keiner zu Schaden kommt.
Und wenn es Kleider sind ist es halt so.
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Hallo Paula,
ich gebe der Mutter unrecht, da sie nach ihren eigenen Maßstäben sucht und darin ihrem eigenen Sohn seine Freiheitsgrade einschränkt.
Auch in einer aufgeklärten Zeit können da gesellschaftliche Erwartungshaltungen im Raum stehen, die sie selbst erfüllen will oder muss - und dabei selbst ein Unwohl ihres Sohnes billigend in Kauf nimmt. Mit diesen gesellschaftlichen Paradigmen kann sich ein Gedanke, dass Mädchenkleidung für einen Jungen auf Homosexualität zeigt - und mit dem Begriff "schwul" in dem Moment diskreditiert würde.
Mir tut das sehr leid, denn die Mutter hätte sich zumindest mit dem Thema auseinandersetzen müssen und im Zuge dessen ihrem Sohn eine Möglichkeit anbieten dürfen, ja sogar müssen. Und ich sehe in dem Moment schon Kindeswohl gefährdet.
Das gehört in meinen Augen zu keiner Erziehung, sondern zu einer Konditionierung zu gunsten der Mutter.
Ihr als Familie, und vielleicht am ehesten Deine Mutter als die Freundin, könnt der Mutter des kleinen Jungen helfen, sich hier von irgendwelchen Paradigmen und Stereotypen zu befreien - und damit wiederum dem kleinen Jungen helfen. Sucht das Gespräch mit ihr, führt sie an Ansichten, die heute immer prominenter werden heran, erklärt Ihr, was was bedeutet.
Wie auch immer das sich entwickelt, schaut, inwieweit Ihr dem kleinen Jungen die eine oder andere Hand reichen könnt.
Mit vielen lieben Grüßen
EarthCitizen
Aber es ihm trotzdem verbieten oder erlauben?