Kirche hinterfragen?

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Natürlich darf und sollte man die Kirche hinterfragen. Eine gesunde Organisation erträgt das und nimmt Kritik positiv auf.

Ist das nicht der Fall, darf man sich auch selbst hinterfragen, ob es der rechte Ort ist für einen oder nicht.

Ich bin in der zwinglianischen Tradition erzogen worden. Vom spirituellen Aspekt her finde ich es persöblich die beste Kirche, denn es gibt keinerlei Vorgaben, was man glauben soll oder darf.

Ausser dem Gebot der Nächstenliebe ist man frei zu glauben, was man möchte und seine Gedanken offen mit anderen zu diskutieren. Der Glaube ist praktisch komplett demokratisiert - es gibt nicht einmal ein Glaubensbekenntnis.

Was mir persönlich gefehlt hat, war die Möglichkeit, mich tatsächlich innerhalb der Kirche einzubringen und zu engagieren.

Ich verstehe mich nicht als Christin, aber das wäre weder für mich noch für die Kirche ein Problem gewesen. Es fehlte für mich einfach an Möglichkeiten, etwas Konstruktives beizutragen.

Deshalb bin ich unterdessen ausgetreten.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Ja, trägt zur Klärung der Sache bei und trennt die Spreu vom Weizen.

Da ich auch Teil dieser Kirche bin, fängt in der Regel das Hinterfragen bei mir an.

Freilich gibt es da auch die "Institution" Kirche. Da geht's halt leider auch (aber nicht immer!) recht weltlich zu. Ist in manchen Bereichen wie in einer großen Firma, mit all ihren Vor- und Nachteilen.

Ich meine zwar häufig, alles besser zu wissen — was die Lösungen angeht — aber ob meine Meinung tatsächlich das Bessere ist, weiß ich nicht — vermutlich auch nicht besser, hört sich vielleicht nur besser an.

Bin Katholik aus Überzeugung.

Auf jeden Fall! Die ersten Christen prüften alles anhand ihrer Schriften - dazu mussten sie sie kennen. Und wir finden in der Bibel auch den Vers:

1Thess 5,21 prüft aber alles und behaltet das Gute!
Apg 17,11 Die Juden in Beröa aber waren aufgeschlossener als die in Thessalonich. Sie nahmen die Botschaft bereitwillig auf und studierten täglich die heiligen Schriften, um zu sehen, ob das, was Paulus lehrte, wirklich zutraf.

Ich bin seit fast 40 Jahren Christin und war schon in ein paar verschiedenen freien Gemeinden und auch mal in einer Gemeinschaft innerhalb der Landeskirche zu Hause. Wenn ich irgendwo hingekommen wäre, wo die Bibel und Jesus nicht im Zentrum ständen, hätte ich mich nicht für die Gemeinde entschieden. Klar gibt es keine perfekte Gemeinde, aber in manchen Kirchen werden ganz klar Dinge gelehrt, die nicht biblisch sind. Da würde ich mich dann nicht zu Hause fühlen.

Ja sollte man, denn leider geht da sehr vieles falsch. Ich spreche nicht nur von Missbrauch und Missbrauchsvertuschung, von Verfeindungen innerhalb der Kirche, fragwürdige Aktionen von Kardinälen. Kann man sich ja paar Dokus anschauen und ist dann sicher sehr bedrückt über die aktuelle Lage. Denn die Kirche ist weit weg davon christlich zu sein.

Hab mich aber nur mit der katholischen auseinander genommen weil ich eben Katholik bin, über die protestantischen Kirchen hab ich mich nicht informiert.

Klar sollte man seine Kirche und ihre Lehren hinterfragen. Nur wird sich dadurch nichts ändern.

Für den Fall, dass man tatsächlich durch Hinterfragen Falschlehren entdeckt hat, wäre ein logisch, folgerichtiger Schritt, seine Kirche zu verlassen, was aber die wenigsten tun werden.

Das Hinterfragen sollte nämlich einen Sinn haben.