Kind schreibt im Unterricht nicht mit --> wie dazu motivieren?

7 Antworten

Es ist typisch: die Anforderung der Schule ist sakrosankt und das Kind muss irgendwie dazu gebracht werden, das zu machen, was vorgegeben ist.

Zunächst wäre es doch sicher interressant, warum das Kind nicht mitschreibt. Nicht unter dem Geschtspunkt: Dann werden wir schon das richtige (Druck-)Mittel finden, sondern einfach den Standpunkt des Kindes kennenlernen. Das klappt natürlich nach verschiedenen Versuchen der Überredung zu einem erwünschten Verhalten eher nicht. Es geht auch nicht um ein Verhör. Etwa so, wie man einem guten Freund zuhören und verstehen will.

Das Kind von der Schule nehmen ist vielleicht eine mögliche Konsequenz, aber keine Lösung für das eigentliche Problem.

Besonders gut kommt der Vergleich: Andere sind um Längen besser. Mit Dir stimmt was nicht. Du bist nicht in Ordnung, so wie Du bist. Wir hätten Dich gerne anders. - Wie würden Sie reagieren, wenn ihr Ehepartner Ihnen solche Rückmeldungen gibt?

Würden Sie gerne durch Strafen oder Tricks zu einem bestimmten verhalten gebracht?

Ihr Urteil: 'schreibfaul' korrespondiert mit der Beurteilung der Mitschriften von Schulkameraden: 'vollständig und sauber'.

Bei Ihnen Kind sein? Eher: Nein Danke!


Kuhlmann26  09.07.2013, 15:39

Bei Ihnen Kind sein? Eher: Nein Danke!

Bis zu dieser wertenden Aussage fand ich Deine Antwort perfekt. Dieser Satz macht zunichte, was Du vorher geschrieben hast.

Vielleicht ist der Sohn ja wirklich schreibfaul; was ich keinesfalls als etwas Negativ ansehe Wenn es so ist, ist es so - fertig! Es muss ja nicht jeder Mensch Lust aufs Schreiben haben. Der/die Fragesteller/In hat es vielleicht einfach als Feststellung formuliert.

Trotzdem bekommst Du einen DH (-;°

0

Hi, ich will euch keinesfalls angreifen, aber vielleicht wäre es sinnvoll, es vom Gym zu nehmen und ihm die Chance auf einen ordentlichen Quali zu geben... Nicht böse gemeint - besser ein guter Quali als ein mittelmäßiger oder gar ungenügender höherer Anschluss, wobei dieses höher relativ zu bewerten ist. Nicht alle Kinder lernen gleich gut, das heißt nicht, dass sie weniger intelligent sind als Schüler mit höherer Schulbildung - oft im Gegenteil. Empathie, praktische Fertigkeiten, Einfühlungsvermögen und Mitgefühl sind nicht an Schulnoten oder Abschlüsse gebunden - ich erlebe das seit 30 Jahren in meinem Beruf mit Fachschülern.... Strafen, Belohnungen oder Tricks sind nur Krücken und werden den Kindern und Jugendlichen nicht gerecht, machen ihnen vielmehr ein schlechtes Gewissen... Die jungen Leute werden und sollten selbst ihren Weg finden, so man ihnen die Chance dazu gibt... :) Ich wünsch eurem "Kind" alles Gute... Nix für ungut ! LG, Sigi

Ich würde dem Kind zu verstehen geben, dass es von der Schule genommen wird, sollte sich das Mitschreiben im Zeitraum x nicht ändern.

Mach ihm klar, wie es auf der Hauptschule ist, welche Möglichkeiten er dann hat, etc.

also ich bin selbst noch ein Kind (8te klasse) und mich würde eine Strafe schon dazu bringen. was macht dein kind denn oft? PC spielen? das wäre nähmlich perfekt. 2wochen PC verbot und schon klappt alles. hat jedenfalls bei meinem bruder funktioniert, als er mist gebaut hatte. du müsstest ihn/sie dann halt nachdem er/sie mist gebaut hat bestrafen. heißt: du sagtst wenn du nicht mitschreibst gibt es ärger (oder so ähnlich) und wenn er nicht drauf hört kommt halt eine ähnliche bestrafung bis er/sie anfängt mitzuschreiben. ich weiß, dass das etwas wie erprssung ist, aber eltern müssen halt ab und zu streng sein, denn irgendwann ist es sonst zu spät dafür und das kind hört nicht mehr auf einem... (nicht immer kann aber sein)

also nicht nur abwarten!!! wäre auch eine möglichkeit, bringt aber nicht immer was...

Er (ich gehe einfach mal davon aus, dass es sich um einen "Er" handelt) könnte sich nur selbst motivieren. Das setzte allerdings voraus, dass das, was er lernt, von Bedeutung für ihn wäre. Ist es nicht schon genug, dass er gezwungen wird, jeden Morgen in einem Schulgebäude zu erscheinen und in Raten von 45 Minuten vorgeschrieben bekommt, was er lernen darf und was nicht? Nun soll ihm auch noch die Methode vorgeschrieben werden, mit der er Wissen erwirbt.

Schulnoten haben mit dem Lernen nichts zu tun. Das Laufen und Sprechen Lernen bedurfte keiner Benotung. Als er gelernt hat, wie man sich die Schuhe zu bindet, bekam er auch keine Schulnoten. Sie sind Druckmittel der Lehrer, weil sie die Schüler zwingen müssen, etwas zu lernen, was sie nicht selbst gewählt haben.

... oder machen die Kinder von selbst alles richtig?

Diese Frage, kann man unter der Voraussetzung bejahen, dass man Kinder lernen ließe. Es gibt aber einen Unterschied zwischen "lernen müssen" und "wissen wollen". In der Schule dürfen sie nicht wissen wollen, sondern sie müssen lernen. Wenn Kinder lernen, wenden sie keine Tricks an. Das muss man in der Schule machen.

Zitat Wolfgang Hinte: „Die Schüler sollen letztlich das tun, von dem der Lehrer will, dass sie es tun. Motivieren bedeutet hier: machen, dass jemand selbständig tut, was andere von ihm verlangen. Motivation wird abgeleitet aus vorgeschriebenen Lerninhalten, die außerhalb der Lebenswelt der Schüler entwickelt wurden. Dieses Prinzip erregt in der Schule weiter keine Aufmerksamkeit, weil die Schüler durch den Zwang, zur Schule gehen zu müssen, dem Motivationsprinzip keine Abfuhr erteilen können, und "innere Emigration" zieht zensurenmäßige Konsequenzen nach sich. Hinzu kommt, dass die schulischen Motivationsstrategien zunehmend verfeinert wurden, so dass die Schüler durch immer neue Tricks über ihre realen Bedürfnisse im Unklaren gelassen werden."

Gruß Matti