Kind in Kita Praktikum sucht viel Nähe?

6 Antworten

Hm, schauen wir mal...

Erst mal ist es ganz normal, dass die beiden Jungs so auf dich abfahren, erstens bist du noch jung (also näher an ihrem Alter als deine Kollegen), zweitens bist du ein Praktikant (also neu und etwas besonderes) und drittens bist du ein Mann (und damit ohnehin eine Seltenheit, plus ein Rollenvorbild für besagte Jungs).

Ich denke, das Verhalten des zweiten Jungen resultiert aus seinem Bedürfnis, deine Aufmerksamkeit zu bekommen und er dürfte bereits gelernt haben, dass Erwachsene ihm Aufmerksamkeit schenken, wenn er traurig schaut - kann mich aber auch irren!

Bezüglich deiner weiteren Schritte, die solltest du mit der Gruppenleitung absprechen.

Kann man aus deinen Angaben nicht zuverlässig deuten.

Ob und bei wem es um Konkurrenz und Vereinnahmung geht oder ob eines der Kinder in grosser Not ist, kann ich so nicht beurteilen.

Das Vereinnahmen und Konkurrenzdenken kann sehr wohl ebenfalls einen pathologischen Hintergrund haben genau so wie das stille Sicherheit suchen.

Kinder in Obhut anderer haben oft gelernt, sich zu nehmen oder zu erkämpfen was sie brauchen oder wollen um ihre Position und Stellung in der Gruppe zu behaupten. Einigen geht es nur um Manipulation.

Dann gibt es auch die Kinder denen es verdammt schlecht geht. Merkt man meist an weniger offensichtlichen Dingen.

Versuche bitte deine Aufmerksamkeit allen Kindern zuteil werden lassen. Jedes Kind soll sich in der Kita willkommen und angenommen fühlen.

Es ist an den Erziehern zu merken, wie viel Zeit und bewusste Freundlichkeit und Zuwendung ich jedem der Kinder gebe.

Es gibt Kinder die sind immer im Vordergrund andere sind eher unscheinbar. Diese im Fokus zu haben und sich ganz gezielt vornehmen 4x am Tag sie ganz bewusst wahr zu nehmen und sich für sie zu interessieren. Die anderen kommen nicht zu kurz.

Ganz wichtig ist zu merken, welches die eigenen Lieblingskinder sind.

Diese positive Energie auch anderen Kindern zu geben, die man nicht so mag oder die schwierig sind, macht den guten Betreuer/ Lehrer/Erzieher aus.

Schafft man das, erfährt man oft genug, mehr als einem lieb ist und zuweilen auch zu unbequemen Handeln und Schutz zu geben zwingt.

Vor frühzeitigen oder oberflächlichen Interpretationen sollte man sich aber hüten. Das verstellt den Blick auf Wesentliches. Ebenso das Lästern über Eltern und Kinder mit anderen Mitarbeitern.

Anbei bemerkt würde ich wohl kaum ein Kind im Morgenkreis auf meinem Schoss sitzen lassen. Ausser es hat sich gerade ein Kind verletzt oder befindet sich sonst in einer aussergewöhnlichen Situation, dass es Schutz braucht.

Täglich sollte das nicht sein. Die Zuwendung kann es auch in anderen Momenten bekommen.

Wie würdet ihr das verhalten beider kinder aus eurer sicht erklären, warum sind die so und wie kann ich reagieren, vorallem bzgl kind 2?

Das kann man leider aus der Entfernung gar nicht beantworten, aber auch wenn du beliebt bei den Kindern bist, solltest du mal mit dem kompletten Team dort reden, wie du dich verhalten sollst, was das Sitzen auf deinem Schoß betrifft.

Nicht dass irgendwann die Kinder zuhause erzählen, sie dürfen dauernd auf deinem Schoß sitzen. Es muss nicht so sein, aber es wäre fatal, wenn Eltern hier dementsprechend reagieren würden. Obwohl du nichts böses im Sinn hast, aber Eltern regieren da oft anders.

Ich würde einfach mal sagen das sich niemand mehr auf deinen Schoß setzt für 1-2 Wochen aber das ist ein völlig normales Verhalten würde ich sagen. So sind Kinder eben.

Ich würde dir empfehlen mit deinen Kolleg:innen darüber zu sprechen. Ihr seid dafür ausgebildet und wisst am besten was zu tun ist