Kickflips verlernt? Was tun?
Moin! Ich habe nach 20 Jahren das Skateboarden wieder für mich entdeckt...vor 4 Wochen habe ich meine ersten Kickflips gestanden. Einen Tag später hat es bei ca. 4 von 10 Versuchen wirklich gut geklappt.. teilweise sogar in der Luft gecatcht, wie es sein soll.
So nun war ich seit dem mindestens 2 mal die Woche üben und habe da natürlich den Fokus drauf gelegt den Kickflip zu perfektionieren...doch was ist? NIX! ich schaffe ihn einfach nicht mehr...nach ner Stunde vielleicht mal EINEN so halb gut gestanden..das geht jetzt wirklich schon 3 Wochen so...bin ziemlich gefrustet deswegen! Mal krieg ich den Pop nicht hin, weil ich anscheinend das Gewicht Richtung Nose verlagere, mal ist der Pop zu doll und ich flicke zu schwach, mal dreht sich das Board seitwärts, weil ich meine Schultern unbewusst eindrehe...es ist zum Heulen...
Hat das schonmal jemand erlebt? Was tun? Wie ein Bekloppter weiter am Kickflip arbeiten und sich freuen wenn mal 1 von 100 Versuchen klappt??? Einfach den Trick mal "ruhen" lassen und andere Tricks verbessern? Habe irgendwie das Gefühl ich will es so sehr, dass ich mich viel zu krass drauf versteife, diesen blöden Trick zu meistern...und überall hört man ja auch: üben üben üben..aber in diesem Fall kommt es mir fast so vor, als macht das ganze Geübe es immer schlimmer :D
Ich hoffe irgendjemand versteht mein Dilemma und hat nen guten Tipp:)
Vielen Dank schonmal dafür!!
3 Antworten
das man mal phasen hat in denen nichts geht ist normal.
entweder du nimmst das einfach hin und übst andere sachen, oder du versuchst etwas massiv anders zu machen (bspw. üben mit festhalten am geländer, falls es am committment liegt, in schnellerer fahrt falls es an der gewichtsverlagerung liegt, etc.)
ansich solltest du dich aber nicht verrückt machen, ich kenne leute die teils mehrere monate gebraucht haben um kickflips zu lernen, dass das nicht von jetzt auf gleich klappt ist nicht ungewöhnlich
und das manche tricks nach der winterpause wieder weg sind passiert auch häufiger mal. meine double kickflips sind schon seit knapp 2 jahren nichtmehr besonders schön, obwohl es vor 3 jahren noch mein sicherster trick war. sowas passiert.
davon darf man sich einfach nicht entmutigen lassen.
Zu dem speziellen Thema kann ich nichts sagen, aber ich habe Erfahrungen damit, etwas nach längerer Pause wieder zu lernen (Geigenspielen & Vibtrato - ich dachte, das kann ich einfach noch, musste es dann aber ein paar Wochen lang üben).
Ich glaube, der Denkfehler ist, zu glauben, dass du die gesamte Bewegung nur durch "stupides" Versuchen wieder einfach so drauf hast!
Zerlege die Bewegung in Teilbewegungen. Übe jede Teilbewegung einzeln, bis sie sauber klappt, egal, was sonst mit dem Board passiert (ob das zur Seite fällt oder nicht). Wenn du eine Teilbewegung wirklich gut drauf hast, fange mit der nächsten an. Schaue dir ruhig Videos mit Anfängertipps an: Was wird da empfohlen, wie zu üben?
Mir hat es z.B. geholfen, nach den ersten frustrierten Versuchen, mich mit der Geige abends aufs Sofa zu setzen (vs. im Stehen mit dem Bogen zu streichen) und nur trocken die Handbewegung der linken Hand zu üben. Anfangs ging das nur ganz langsam, erst nach ein paar Wochen langsamen Übers konnte ich es dann "trocken" in einfachen Stücken einsetzen und erst ab da habe ich es mit Bogen im Stehen geübt, auch hier erst wieder an einzelnen Tönen, dann einfachen Stücken.
Schaue mal, ob du die Bewegungen nicht auch in solche ganz grundlegenden Einzelbewegungen unterteilen kannst, die du dann entspannt übst, also nicht mit Ziel Kickflip, sondern mit Ziel, eine bestimmte Bewegung innerhalb einer Woche flüssiger hinzubekommen, dann die nächste dranzuhängen. Notiere ggf., was gut klappte, was du stärker üben musst, worauf du achten musst (also: wie fühlt es sich an, wenn es gut klappt, wie hast du dann angefangen, was klappt nicht, was wäre durch welche andere Teilbewegung zu ersetzen).
Und bedenke: Das Gehirn und die Muskeln lernen auch durch viele Üben FALSCHE Bewegungen flüssig ablaufen zu lassen! Also nicht 100 mal das Falsche üben, sondern dann runterschalten, langsamer üben, Teilbewegungen noch stärker eingrenzen.
Stelle dir eine Liste auf - unterstützt durch Recherche - mit Teilbewegungen, die aufeinander aufbauen und Übungen dazu, z.B. springen, Balance, Board fangen usw. Das kann man alles auch einzeln üben. Je langsamer und fokussierter man übt, desto schneller lernt man die Gesamtbewegung in der richtigen Geschwindigkeit. Immer, wenn es nicht klappt, übst du zu schnell, zu unkonzentriert, eine zu komplexe Bewegung oder bist mit zu viel Frust/ Stress dabei!
Vielen vielen Dank schonmal für die tolle Antwort! Das mit den Teilbewegungen ist tatsächlich eine sehr gute Herangehensweise, das werde ich mal vertiefen!
Vielleicht noch Tipps von Skatern, die ähnliche Erfahrungen haben?:)
Hi, ich hatte genau dein Problem: als Teenager geskatet, 20Jahre später wieder aufs Board gestiegen und... Nichts. Ich musste sogar den Ollie von vorne üben und das hat lange gedauert. Täglich mehrere Stunden investiert und nur minimale Fortschritte gemacht. Man ist eben nicht mehr der Jüngste und kann es sich schon beruflich gar nicht leisten, durch Verletzung auszufallen.
Was mir dann letztlich geholfen hat, war einfach mal abzuschalten und das skaten an sich genießen, sich nicht drauf versteifen, jetzt irgendwas zu schaffen, sondern einfach Spaß haben, zusammen mit Leuten im Skatepark zum Beispiel. Da kamen die Ollies dann ganz von allein.
Wünsche dir viel Erfolg und vor allem Spaß :)