Keine Bezugsperson in der Kita-Eingewöhnung nötig?
Hallo Zusammen,
und zwar ist mein Kd. schon seit 4 Wochen in der Eingewöhnung (Ü3) und es ist noch nicht an eine Trennung zu denken. Dabei ist mir aufgefallen, dass nicht mal eine Erzieherin (es gibt 3 in der Gruppe), sich mal um mein Kd. bemüht. Mein Kd. möchte mittlerweile gar nicht mehr in die Gruppe. Er spielt gerne Gesellschaftsspiele aber da ist niemand der sich mit ihm auseinandersetzt. Die fragen höchstens mal was er zum Frühstück hat und das wars. Bei ein paar der anderen Eingewöhnungskinder sieht es ähnlich aus. Da erfolgt aber schon die Trennung und die Kinder sitzen weinend alleine im Gruppenraum und keiner der Erzieher geht mal auf das Kd. zu um es zu trösten. Ich hab es mal bei der Gruppenleitung angesprochen und am nächsten Tag hat sie sich auch mit meinem Kind beschäftigt. Ein Tag danach war wieder alles vobei. Da hatte das anspitzen der Buntstifte und Kaffee trinken wieder vorrang. Wie soll denn eine Eingewöhnung erfolgreich verlaufen wenn keine Bezugsperson vorhanden ist oder irre ich mich da? Welche Erfahrungen habt ihr als Eltern gemacht und wie seht ihr die Situation als Fachkraft?
3 Antworten
Mit unserer Großen war es damals ähnlich. Bei der Eingewöhnung sind die Bezugspersonen (damals der Papa) immer da und kümmern sich um die Kinder. Die Erzieher müssen nebenher viel machen und nutzen dafür natürlich oft unbewusst diese "Entlastung".
Abhängig von Kind und Einstellung der jeweiligen Erzieher ist das unterschiedlich und auch wie schnell das Kind loskommt.
Wir haben es ganz ähnlich und ich habe heute ein Schreiben formuliert, es sieht's so aus:
Betreff: Kündigung des Kindertagesstättenplatzes meines Sohnes
Sehr geehrte Damen und Herren,
hiermit kündige ich den Kindertagesstättenplatz meines Sohnes, mit sofortiger Wirkung. Der Grund für diese Entscheidung ist die gescheiterte Eingewöhnung, die nicht nach den Grundsätzen des Berliner Modells erfolgt ist.
Zu Beginn der Eingewöhnung war ich, wie im Berliner Modell vorgesehen, in den ersten Tagen anwesend, um meinem Sohn bei der Anpassung zu helfen und erste Trennungsversuche zu unternehmen. Dieser Prozess verlief zunächst gut. Mein Sohn wurde jedoch krank und in der Folge auch meine gesamte Familie. Nach dem Berliner Modell hätte die Eingewöhnung an dieser Stelle neu beginnen müssen, um eine sanfte Wiedereingliederung zu gewährleisten. Dies wurde jedoch nicht umgesetzt. Stattdessen wurde mir geraten, mein Kind trotz seines Widerstandes und unter Schreien zurückzulassen.
Hinzu kam, dass in dieser sensiblen Phase die Bezugsperson meines Sohnes wechselte. Insgesamt waren schließlich vier verschiedene Fachkräfte in den Eingewöhnungsprozess involviert. Dies führte zu zusätzlicher Verunsicherung und verhinderte, dass eine stabile Bindung zu einer festen Bezugsperson aufgebaut werden konnte. Diese Entwicklungen wurden nicht zum Anlass genommen, die Eingewöhnung in meiner Anwesenheit zu verlängern.
Nach den ersten zwei Tagen der Eingewöhnung ohne meine Anwesenheit wurde mir zudem nicht mitgeteilt, dass mein Sohn geweint hatte. Auf meine wiederholte Bitte hin, der Eingewöhnung weiter beizuwohnen, wurde nicht eingegangen, und es wurde in Kauf genommen, dass mein Sohn unter Tränen zurückbleiben musste.
In einem persönlichen Gespräch mit den Hauptfachkräften wurde mir nicht ausreichend Raum gegeben, um meine Bedenken zu äußern. Ich wurde mehrfach unterbrochen, und es wurde mir fälschlicherweise die Schuld am Scheitern der Eingewöhnung gegeben. Man stellte mir unangemessene persönliche Fragen, die offensichtlich darauf abzielten, meine private Familiensituation zu hinterfragen.
Ab dem 01.11.2024 möchte ich meinen Sohn in die Naturkita in ##### eingewöhnen, da dort ein neuer Standort eröffnet wird. Daher ist es mir wichtig, eine außerordentliche Kündigung zum jetzigen Zeitpunkt zu vollziehen, um diesen Wechsel zu ermöglichen. Mir wurde jedoch von Frau Ehlert mitgeteilt, dass dies nicht möglich sei und wir uns an die Kündigungsfrist von zwei Monaten halten müssten. Da die Leiterin Frau #### nicht beim Elterngespräch anwesend war, wende ich mich nun an Sie (Hauptgeschäftsstelle), um die Möglichkeit einer sofortigen Kündigung zu besprechen.
Ich finde es äußerst unprofessionell, dass während des gesamten Prozesses kein Raum für eine selbstkritische Reflexion seitens der Kita bestand. Stattdessen wurde das Scheitern der Eingewöhnung ausschließlich mir und meinem Sohn zugeschrieben. Ich habe allein aus diesem Sachverhalt einen erheblichen Vertrauensverlust erlitten, der es mir unmöglich macht, die Eingewöhnung wieder aufzunehmen. Darüber hinaus habe ich keinerlei Sicherheit darüber, was meinem Sohn tatsächlich in meiner Abwesenheit widerfahren ist. Hat ihm etwas zugestoßen? Warum weinte er? Warum zeigte er Verhaltensweisen, die ich von ihm nicht kenne? Warum war er plötzlich so verängstigt? Was ist in der Kita passiert? Diese Fragen wurden nie geklärt, und allein dieser Sachverhalt belastet mich als Mutter zutiefst.
Mit freundlichen Grüßen
[Ihr Name]
Ohje...
Ich bin Erzieherin und kann das nicht nachvollziehen, dass die Erzieher bei Dir so handeln.
Steht denn im Vertrag, wie die Eingewöhnung ablaufen soll? Fast alle Kitas nutzen das "Berliner Eingewöhnungsmodell". Wenn Deine Kita das ebenfalls nutzt, kannst Du das bei der Kita-Leitung ansprechen. Denn es ist dann Vertragsbruch, was die Erzieher da machen.
Das Berliner Eingewöhnungsmodell ist individuell...aus welchem Jahrhundert stammt die Einrichtungsleitung denn?
So sollte sich auch niemand die Eingewöhnung vorstellen, denn das ist keine!
Puh. Du hast geschrieben, in der anderen Gruppe wird es anders gehandhabt. Daher würde ich dringend zum Gruppenwechsel raten. Geht das nicht, dann würde ich tatsächlich zum Einrichtungswechsel raten. Gespräche waren ja leider erfolglos. Und das tut dem Kind dann irgendwann auch echt nicht mehr gut...
Jetzt wollte ich doch auf hilfreich klicken und bin auf den falschen Button gekommem 🙈. Es gibt dort tatsächlich kein Eingewöhnungsmodell. Die Leitung meinte, dass die so individuell auf die Kinder eingehen könnten und daher kein Modell gewählt haben. Aber so hab ich es mir nicht vorgestellt.