Keine berufliche Perspektive nach Insolvenz - was nun?
Liebe(r) Leserinnen und Leser,
ich bin ein 26 Jahre junger Mann mit abgeschloßener Ausbildung als Pilot. Seit der Insolvenz meiner damaligen Airline Anfang 2019 bin ich nie wieder geflogen. Also schon über ein Jahr her, leider. Ich bin bei der Airline nur für fünf Monate geflogen, knapp über 300 Flugstungen, was natürlich wenig ist.
Wenige Wochen nach der Insolvenz bin ich wieder zurück zu meinen Eltern gezogen, in der Hoffnung, schnell wieder ins Cockpit zu kommen. 2019 hatte ich diverse Einstellungstest bei anderen Airlines, jedoch ohne Erfolg. Mittlerweile sind die Chancen auf ein Job als Pilot für mich stark geschrumpft und ich sitze zuhause rum und weiß nicht mehr was ich sonst arbeiten soll. Das Jobcenter kann mir auch nicht weiterhelfen.
Ein Studium kommt bei mir nicht infrage. Eine Arbeit ergreifen, bei dem ich keine neue Ausbildung brauche, ist auch schwierig. Eine neue Ausbildung ist natürlich auch eine Alternative. Ich dachte zb an Fluggerätemechaniker. Aber so richtig motiviert bin ich auch nicht. Irgendwie fehlt mir der Antrieb. Ich will eigentlich fliegen.
Ich war bisher immer Leser in diesem Forum. Heute bin ich spontan zum ersten Mal Fragesteller. Ich bin gespannt und freue mich auf eure Tipps. In diesem Sinne wünsche ich euch einen schönen Sonntag und LG
5 Antworten
Bist du denn auch in anderen Foren zu Hause? GF ist nicht wirklich das Richtige für dich. Das ist viel zu allgemein.
In verschiedenen Fachzeitungen und auch im Internet werden immer wieder mal Jobs angeboten. Allerdings darf man halt für den Anfang nicht zu wählerisch sein. Wichtig ist, erst mal wieder Fuß zu fassen und wo reinzukommen.
Hast du auch mal in der General Aviation geschaut? Kommt ein Standortwechsel für dich in Frage?
Versteife dich mal nicht zu sehr aufs Cockpit. Wenn man arbeitslos ist, darf man sich nicht zu sehr auf eine Sache fixieren. Mit Pilotenwissen kann man auch sehr gut in anderen Bereichen der Luftfahrt tätig sein.
Dann geht es erst mal darum, Arbeit zu finden, die einen ernährt. Wenn du schon in einem anderen Beitrag schreibst, du hast keine Lust, Flugbegleiter zu werden, geht es dir wohl offensichtlich nicht darum, um jeden Preis Arbeit zu finden. Das gibt mir zu denken und kommt mir irgendwie spanisch vor. Du schreibst selbst, du bist antriebslos und nicht motiviert. Das ist dein Problem! So findet man keinen Job und es liegt einem auch nicht immer alles zu Füssen, was man gerade möchte. 300 Stunden sind natürlich nicht soviel, dass sich jeder um dich reißt. Es gibt auch Piloten, die mit 8000 Stunden auf dee Straße stehen.
Hast du denn was unternommen, um dein Rating zu erhalten? Das kann man auch ohne Job und fliegerische Tätigkeit. Hast du noch ein gültiges Medical?
So schlecht stehen die Chancen für Himmelsstürmer aber mittlerweile auch nich mehr. Die Zeiten waren schon viel viel schlimmer.
Aber man muss halt wollen und sich ein wenig anstrengen. Von alleine kommt kein Job und auch hier wird dir keiner etwas anbieten.
Viel Erfolg.
Warum sollte ich nicht auf die Idee kommen, als FB zu arbeiten? Das bringt Geld und die Erfahrung, was da hinten abgeht, hat auch schon so manchem Piloten nicht geschadet. Ganz im Gegenteil!
Es gibt genügend Piloten, die nach Abschluss ihrer Pilotenausbildung erstmal als Flugbegleiter in der Kabine arbeiten mussten, bevor sie einen Job im Cockpit bekommen haben. Das ist auch bei renommierten und großen Airlines nichts außergewöhnliches. Ich habe noch keinen Piloten kennen gelernt, der sich dafür zu schön war.
Im Übrigen kommt die Idee, du seiest nicht motiviert, nicht von dir. Ich habe lediglich deine Worte aus dem Text wiederholt:
"Aber so richtig motiviert bin ich auch nicht. Irgendwie fehlt mir der Antrieb."
Du hast hier schon viele gute Antworten auf Deine Frage bekommen.
Was du daraus machst, ist deine Sache. Aber irgendwie habe ich das Gefühl, du willst das alles nicht hören und weißt alles besser. Den Job, den du dir wünscht, wird dir hier niemand auf dem goldenen Tablett servieren.
Aber ist ja auch egal, ich will dich ja auch nicht belehren. Du bist alt genug, um deine eigenen Entscheidungen zu treffen und zu wissen, was du willst.
Ich kann dir nur sagen, was ich tun würde. Das muss sich nicht mit deinen Ansichten decken. Kann mir auch egal sein, ich habe ja schließlich einen Job.
Das was du im zweiten Absatz ansprichst habe ich natürlich auch durchgemacht bevor das FO Line training angefangen hat. Das hat aber wenig damit zu tun richtig als FB zu arbeiten. Für mich ist das keine Option.
Das mit der Motivation bezog sich auf eine neue, andere Ausbildung.
Schön für dich, dass du einen Job hast. Ich hatte auch einen, den ich aber unverschuldet verloren habe. Sei dankbar, dass dir das nicht widerfahren ist. Wenn man nicht in der gleichen Lage war/ist, ist es leicht, solche Kommentare zu verfassen.
Nochmal. Ich habe keine Erwartungen hier. Es ist mir klar, dass hier mir keiner einen Job geben kann.
Glaube mir, auch ich habe mein Päckchen schon zu tragen gehabt und das nicht nur einmal im Leben.
Mir ist nichts geschenkt worden im Leben im Punkto Job und auch Gesundheit. Von daher bin ich mir dessen schon bewußt, daß ich mich glücklich schätzen darf, einen Job zu haben. Das sollte auch nicht überheblich klingen.
Ich drücke dir die Daumen, dass du einen Weg findest, dir deinen Traum zu erfüllen.
Ich wünschte, ich würde 300h/5Monaten fliegen.
TUI, SunExpress, WDL, EAT und Aerologic stellen z.Zt. ohne Mindeststunden ein. Haste die durch?
Wie sieht's im Ausland aus? Da schon beworben? Verstehe ehrlich gesagt nicht, was Du Dir hier erhoffst. Soweit ich weiß, besitzt hier niemand eine Airline.
Ich hatte Mal ne Kameradin die zivil keinen Job gefunden hat, die kam auch direkt mit ihrer CPL-IFR zum Bund und ist mehr oder weniger direkt nach der Offizierschule ins LTG gegangen. Keine Ahnung ob es die Möglichkeit noch gibt.
Ich erhoffe mir nicht viel. Habe hauptsächlich aus Neugier agiert, was die breite Masse so dazu meint. Habe die besagten Airlines durch, außer EAT/ Aero Logic. Die wollen 500h minimum und EU Pass. Bin leider kein EU Bürger. Damit würde Ausland weitestgehend ausfallen. Danke für deine Antwort. Gruß
Versuch es am besten immer wieder wenn du keine Antwort bekommst. Viel ändern musst du an der Bewerbung dann nicht also auch sehr wenig Arbeitsaufwand
Du könntest doch Flugbegleiter werden und wenn es einem Piloten mal schlecht geht für ihn einspringen.
Haha, für einen Piloten mal schnell einspringen.. Du hast nicht wirklich Ahnung - sorry!
Zumindest würde ich das als Argument bringen. Immerhin ist er ja Pilot!
Das Argument bringt dir nichts. Da musst du ein paar andere Voraussetzungen schon auch noch mitbringen. Da reicht es nicht, in Besitz einer Pilotenlizenz zu sein. Glaub es mir einfach, ich weiß, von was ich spreche.
Ich habe keine Ahnung. Habe einfach nur logisch gedacht. Habe mal einen TV Film gesehen, da war das so möglich, daß ein Passagier, der Pilot war eingesprungen ist!
Ja, das ist eben Film und Fernsehen. Das darf man nicht so ernst nehmen. Selbst ein aktiver Pilot, der ein B737 Rating hat, kann nicht mal so einfach eine A320 fliegen. Sonst wäre es ja einfach. 😂
Ja, mein Kommentar war ja nicht erst gemeint. Aber bevor das Flugzeug abstürzt würde ich doch dazu plädieren daß sich jemand an Steuer setzt der davon etwas Ahnung hat, wenns mal so einen Ernstfall geben sollte.
Mein bester Freund und HNO Arzt ist auch immer schnell zur Stelle wenns mal einen Autounfall gegeben hat um zu helfen. Er kommt dann angerannt und sagt er ist Arzt und ob er irgendwie helfen kann. Das liegt in seiner Natur. Ein herzensguter Mensch!
Erstmal vielen Dank für deine Reaktion. Aber leider habe ich keine Interesse, Flugbegleiter zu werden. Gruß
Dann solltest Du Dich weiterhin als Pilot bewerben, denn in anderen Berufen sind Deine Fähigkeiten und Kenntnisse leider nicht gefragt.
Vielleicht sterben ja wegen dem Corona Virus etliche, dann hast Du wieder gute Chancen.
Versuche doch, dich bei kleinen Unternehmen zu bewerben, die z.B. Fallschirmspringer nach oben fliegen oder allgemein Sportflugzeuge fliegen.
Du kannst auch überlegen, Privatpilot bei einer Vermittlungsagentur zu werden.
So sammelst du Flugstunden und kannst dich dann in ein paar Jahren wieder bei einer großen Airline bewerben wenn gerade mal wieder dringend Piloten gesucht werden.
Meine Güte! Mit 29 sollte man nicht bei Mami rumsitzen, sondern den Hintern hochkriegen.
Mit einer EASA-Lizenz kannst Du Dich doch in ganz Europa bewerben. Wenn aber diverse Einstellungstests Deine Nichteignung bestätigen, liegt es an Dir.
Vielleicht hast Du einfach zu hohe Erwartungen. 300 Flugstunden auf Jet sind wirklich nicht viel. Die werden von einem Ready Entry fast immer als Minimum verlangt.
Irgendwann, nach 12 Monaten, läuft natürlich Dein Typerating aus, wenn Du es nicht auf eigene Kosten verlängern willst. Und dann?
Flujggerätemechaniker, Disponent für Flugzeugeinsatz, für Creweinsatz, Simulatorlehrer (SFI). sonstige bodengebundene Jobs in der Luftfahrt.
Was ist mit einer Bewerbung in der Geschäftsfliegerei? Kleine Jets oder Turboprops fliegen, macht doch sicher auch Spaß, wenn nicht sogar mehr als einfach nur von A nach B.
Und wie es mit Cargofliegern? Je länger Du wartest, umso schwieriger wird es, denn Lücken im beruflichen Alltag zu erklären, ist immer problematisch.
Aber hier kommt Hilfe:
Also erstmal bin ich 26. Zweitens brauche ich keine Belehrung wo ich mit 26 wohne. Bitte nur auf meine Frage eingehen. Solch dumme Bemerkungen helfen nicht und brauche ich nicht. Trotzdem danke für den ganzen Rest.
Entschuldige, aber würdest du auf die Idee kommen, Flugbegleiter zu werden, würde dir das gleiche widerfahren wie mir? Daraus schlusszufolgern, ich hätte keine Lust, schnell eine Arbeit zu finden, ist absolut falsch. Antworten wie "damals war es schlimmer", "man muss sich anstrengen" oder "es ist dein Problem" helfen sowieso nicht weiter. Du kannst bei meiner Frage davon ausgehen, dass ich alles erdenkliche getan habe. Rating und Medical sind ebenfalls gültig.
Ich bin mir all dessen, was du geschrieben hast, durchaus bewusst. Ich bin auch nicht der Typ, der Hilfe im Internet sucht. Das war spontan, aus Neugier, was die breite Masse darüber sagen könnte.
Trotzdem Danke ich dir für deine ausführliche Antwort. Gruß