Katze bei Gehorsam mit Leckerlis belohnen?
Hallo Leute,
ich habe heute meinem Kater erfolgreich das „Nein“ beigebracht und ihn immer wieder bei Gehorsam mit Leckerlis belohnt um ihn dran zu gewöhnen.
Nun ist es so, dass er es mit Absicht macht um dann Leckerlis zu kriegen.
Ist das auf Dauer aber nicht zu viel des Guten? Weil Belohnungen und Leckerlis sollen ja was Besonderes bleiben und nicht wie eine Tüte Chips weggefressen werden.
Wie kann man das denn sonst dem Tier angewöhnen? :(
Er ist nur gehorsam, wenn man ihm gleich darauf sein Leckerli gibt.
2 Antworten
Ich befürchte, du hast bei deinem Vorgehen das unerwünschte Verhalten als Beginn des Leckerchen-Spiels verstärkt ;).
Beispiel: Kater sitzt auf Anrichte in der Küche. Du kommst dazu, sagst "Nein", er springt runter, er bekommt Leckerchen.
Aus seiner Sicht hat er dabei gelernt "Von der Anrichte springen ist gut und wird mit Leckerchen belohnt!". Tja, Problem dabei: um von der Anrichte zu springen, muss er ja erst mal drauf hüpfen. Und somit hat er dabei auch gelernt, dass der Sprung auf die Anrichte potentiell der Beginn des tollen Leckerchen-Spiels mit dir ist ;).
Deshalb gilt bei Training dieser Art, dass man unerwünschtes Verhalten einfach nur stillschweigend und unkommentiert ignoriert und erst dann lobt, wenn das gewünschte gezeigt wird.
Entsprechend muss man auch genau überlegen, wo man das wirklich einsetzen kann - und wo man stattdessen eher darauf setzt, der Katze attraktivere Angebote zu machen als das, was sie sich selbst ausgesucht hat. Zum Beispiel einen besseren Aussichts- und Liegeplatz als die Anrichte. Und natürlich eine durchgängig aufgeräumte Anrichte ohne verführerisches Essen darauf... Es funktioniert halt nur dort, wo das positive Verhalten nicht die Beendigung eines negativen Verhaltens ist, denn sonst lernt das Tier eben erst recht das negative Verhalten als Startschuss in das lustige Spiel ;).
Reduziere es auf 1 Leckerlie pro Durchgang und freue dich einfach daran, ihm eine Freude zu machen.
Ich hatte mal einen Kater der weil er immer sehr langeunauffindbar im Garten blieb zur Belohnung ein Knuspertäschchen bekam, wenn er durch die Katzenklappe im Keller zurückkam und sich im Wohnzimmer zum Rapport meldete. Das führte dann dazu, das er immer zur Haustür rausgelassen werden wollte und bis ich durch den Flur wieder im Wohnzimmer war, im gestreckten Galopp rund ums Haus durch die Katzenklappe quer durch den Keller die Treppe hoch (Haus liegt am Hang) schon auf mich wartete um seine Knuspertasche abzustauben. Dieser Rundlauf hat ihn übrigens nicht fett werden lassen und mir hat die Bewegung auch gut getan. Leider waren ihm nicht viele Sommer gegeben, er ist viel zu früh aus einem Status epilepticus nicht wieder aufgewacht und über die Regenbogenbrücke gegangen, nachdem er uns erfolgreich gegen das Monster, das nur in seinem Kopf existiert, mit seinem Leben verteidigt hatte. Mich reut keine einzige der unzähligen Knuspertaschen, die er sich erbettelt hat.
Mache ihm und dir eine Freude und sei freigiebig, Vielleicht immer nur Eines und vielleicht auch kalorienreduziert? Denn es kommt nicht auf das Leckerlie an sich an sondern auf das Geben und Nehmen.
Grüß ihn von mir mit einem fröhlichen Miau.