Karriere oder einfaches Leben?
Man wird von klein auf dazu getrimmt, ein gewisses Ziel zu verfolgen. Oft wird eine gut bezahlte Karriere als ein "muss" suggeriert. Werde erfolgreich. Du willst es doch gut haben. Etc. Ein Ziel - denn ohne Ziel - so die Experten - gibt es keinen Antrieb.
Aussteiger beweisen, dass dies bullsh..ist. Sie geben sich mit wenig zufrieden. Brauchen kein großes Haus/Wohnung, teures Auto, Luxusurlaub, die neueste Technik oder viel Zeug daheim. Sie müssen nicht 1x in der Woche wo anders essen gehen oder sich täglich den Kaffee beim Bäcker holen. Arbeiten Teilzeit. Jobs, die das nötige Geld zum leben bringen, aber eher schlicht sind. Dafür aber relaxed sind und für genügend Freizeit sorgen. Sie sind happy. Sie steuern keine Karriereleiter an, in der sie ständig Verantwortung tragen müssen und 40-80 Std die Woche arbeiten.
Und dann gibt es die Karrieretiere. Die nur arbeiten, weil es genug Kohle bringt und sie sich alles leisten können. Vielleicht haben sie das Glück und lieben ihren Job. Bei manchen ist das die reinste Leidenschaft. Oder sie haben das Glück nicht und machen das eben nur des Geldes wegen. Oder um es bestimmten Personen zu zeigen.
Aber wie sieht es bei euch aus? Zu welcher Kategorie gehört ihr? Braucht ihr Karriere? Oder reicht euch einfach irgendeine Arbeit, nur um leben zu können und habt dafür mehr Zeit für euch selbst? Habt ihr Kritik dabei erfahren - für euren Lebensstil? Was treibt euch an?
24 Stimmen
12 Antworten
Ich brauche auf jeden Fall viel Zeit für mich selbst, denn ich möchte Autorin sein Bücher veröffentlichen. Natürlich hoffe ich, dass die Leute lesen werden und es denen gefällt, aber ich muss nicht unbedingt Bestsellerautorin werden. Aktuell studiere ich noch neben dem Schreiben, aber nach dem Studium würde ich mich mit einem 'einfachen Brötchenjob' nebenbei zufriedengeben, um meinen Traum weiterzuverfolgen. :)
Karriere wollte ich immer aber zu meinen Bedingungen. Also blieb nur das Unternehmertum. Als ich es geschafft hatte (etwa 2013), bin ich aber kürzer getreten. Heute komme ich selten auf mehr als 20 Wochenstunden, wenn überhaupt.
Zum 01.01. gehe ich mit 37 in den Ruhestand oder in ein Sabatical. Mal schauen, vielleicht habe ich in 1-2 Jahren wieder Lust irgendwas mit mehr Zeit zu betreiben als jetzt. Aber jetzt gönne ich mir erstmal etwas Zeit für mich, meine Hobbys, meine Familie und Freunde, soweit Corona es zulässt.
Am Ende muss jeder das tun, was ihn erfüllt und ich möchte auch niemanden für seinen Lebensstil verurteilen, so lange dieser nicht zum Ziel hat auf Kosten der Allgemeinheit zu leben.
Ich bin in der guten Lage die mMn perfekte Mischung zu haben. Relativ gut bezahlt und ohne viel Stress (keine Führungsverantwortung, 38 Stunden, Gleitzeit, 30 Tag Urlaub, überstunden werden abgefeiert).
Sofern ich da keinen Massiven Vorteil von hätte würde ich mit über 40 Stunden nicht zumuten.
Jedem das seine. Ich sehe den Stress den meine Teamleiterin hat um uns den Rücken frei zu halten. Das würde ich nicht haben wollen.
Man wird von klein auf dazu getrimmt, ein gewisses Ziel zu verfolgen. Oft wird eine gut bezahlte Karriere als ein "muss" suggeriert. Werde erfolgreich. Du willst es doch gut haben. Etc.
Genau, das wird einem in der kapitalistischen Leistungsgesellschaft überall eingetrichtert. Bloß nicht mittelmäßig sein, mittelmäßig ist nicht mittel, sondern schlecht! 100% und zu den besten gehören ist nicht das Maximum, sondern gerade gut genug. Dann hast Du zwar null Freizeit, kannst Dir aber dafür tolle Luxusartikel kaufen, mit denen Du Leute beeindrucken kannst die Du nicht einmal magst.
Mit so einer Einstellung steuert man geradewegs in den Burnout. Diese Leute werden schon sehen was sie davon haben.
Auf Luxus lege ich persönlich null wert, ich will keine schnellen Autos und fahre immer noch den alten Golf von meinem Vater, besitze keine Markenkleidung und trage sie bis sie auseinanderfällt, habe immer noch mein erstes Smartphone (was 2019 gebraucht gekauft wurde) und teure Pauschalurlaube in einem Resort sind überhaupt nicht mein Ding.
Allerdings, in dem Punkt muss ich widersprechen: Ziele braucht man im Leben schon. Diese können ja auch immaterieller Natur sein, und müssen nichts mit dem Job zu tun haben.
Ich bin kein besonders ehrgeiziger Mensch. War ich nie. Vielleicht ein Fehler.
Ich habe alles, was ich brauche. Wohneigentum, ein Auto und sonst alles, was heutzutage zum normalen Lebensstandard gehört.
Das reicht.
Ich habe weniger Stunden, dafür Führungsverantwortung. Für mich auch ne Topkombi. 😊