Kapituliert der Staat in NRW vor Gewalt an Schulen?
Der neue Leitfaden NRW rät bei kleineren Delikten von Anzeigen ab! Quelle: Focus Artikel
Damit widerspricht das Bildungsministerium den Empfehlungen der Polizei im Bereich Prävention, die auf Null Toleranz bei Gewaltvorfällen an Schulen setzen.
Polizeiliche Prävention gegen Gewalt
Schule ist Ländersache! Aber warum handeln Polizei und Bildungsministerium in NRW nicht abgestimmt und gemeinsam gegen Gewalt und Mobbing? Die Schule muss ein gewaltfreier Ort sein!
4 Antworten
Ja, das scheint mir ein sehr unglückliches Signal zu sein. Gewalt beruht oft auf der Angst, selbst Gewalt zu erleben. Dann schliessen die Schüler Bündnisse, um stärker zu sein, und sie demonstrieren ihre Macht, indem sie Gewalt ausüben. Es lohnt sich, immer sofort einzugreifen.
Ich habe an einer 'Problemschule' in der Schweiz gearbeitet. Da sind die Verhältnisse besser als in Deutschland. Wir haben ständig eng mit der Polizei, mit den Sozialarbeitern und mit den anderen Schulen zusammen gearbeitet. Bei einem Anruf war die Polizei innert Minuten vor Ort. Sie sind dann nicht mit Gewalt eingefahren. Sondern haben sich von allen Parteien angehört, was vorgefallen ist und dann klargestellt, wo die Grenzen und wie die Konsequenzen sind. Aber die Schüler wussten so immer, dass für ihre Sicherheit gesorgt wird und dass niemand einfach wegschaut.
Ja, schon lange bekannt , aber bekommt leider sehr wenig mediale Aufmerksamkeit.
Weiter rät das NRW-Bildungsministerium den Lehrern auch zur Flucht. „Entfernen Sie sich aus der Gefahrenzone. Verlassen Sie das Gesichtsfeld des Angreifers, provozieren Sie nicht und vermeiden Sie jede Eskalation.“
Ha, ganz genauso wie bei den alten Griechen.. oder?
Von Nicht-Anzeigen steht im Leitfaden nichts. Was an Eskalation der Situation toll sein sollte, erschließt sich mir auch nicht. Allerdings ist Deeskalation auch keine Flucht. Aber wer will vom Focus schon Sachlichkeit erwarten.
Ja, das ist eine deutliche Kapitulation vor der Gewalt. man zeigt damit den Gewalttätern, dass sie keine Konsequenzen zu befürchten haben und straffrei gegenüber Mitschülern und Lehrern gewalttätig werden dürfen.
Wenn den Satz "in der Schule ist kein Platz für Gewalt" ernst nehmen würde, dann müsste man jeden Verstoß sofort ahnden.