Kann mir jemand diese Auggaben machen?

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Hi,

ich kann wahrscheinlich nicht alles für dich lösen, weil das sieht nach einer gewöhnlichen Hausaufgabe aus. Ein bischen solltest du also auch beisteuern :)

schau mal, ich hab dir einige Zahlen gelb markiert, das erste was überraschend ist, ist das, was schon im Text steht, dass die Kängururatte offenbar nichts trinkt (0%), also wenn wir das machen würden, wären wir nach einiger Zeit verdurstet, zum Vergleich decken wir 52% des Tagesbedarfs an Wasser durch trinken (1300 ml oder 1,3 Liter, rechts, gleiche Zeile). Da muss also irgendwas ziemlich strange sein, mit der kleinen Maus, sonst würde die nach ein paar Tagen umfallen, zumal sie in der Wüste lebt, da ist das Verlangen nach Wasser trinken ja noch größer, andererseits, gibt es da viele Orte, an denen es gar kein Wasser gibt und sie lebt dort, wie kann das sein?

Eine Lösung findet sich in den Zahlen der 3. Zeile von oben, aus denen hervorgeht, dass die Kängrururatte satte 90% des Tagesbedarfs an Wasser aus ihrem Stoffwechsel deckt ("Oxidationswasser"), zum Vergleich der Mensch 12%, das ist ein sehr hoher Wert bei der Kängururatte, so dass ihre Wasserbilanz, trotzdem sie nichts trinkt, ausgeglichen ist (s.u., wobei der Balken für "passive Verdunstung" nicht gut zu erkennen ist, da kann man nur +/- raten). Der Wasserverlust ist geringer, wenn die Umgebungsluft feuchter ist (unten rechts, 50% rel. LF), der Wassergewinn besteht zum größten Teil aus besagtem Oxidationswasser (blaue Säule), sie kann den Wassergewinn noch etwas steigern, indem sie Feuchtigkeit aus der festen Nahrung zusätzlich aufnimmt ("absorbiert", unten rechts, blau), sofern die feste Nahrung solche Feuchtigkeit zu bieten hat, das hängt davon ab, wie feucht oder trocken die Umgebung ist, bei 50% rel. LF geht das, bei 3% rel. LF (unten links), also total trockener Luft, ist die Nahrung selbst ebenfalls so ausgetrocknet, dass dieser Zugewinn auch weg fällt und ihr nur das Oxidationswasser zur Deckung des Wasserbedarfs bleibt.

Jetzt muss man natürlich wissen, was "Oxidationswasser" ist und wenn du mit der Aufgabe schon generell dich schwer tust, ist das Ableiten dieses Begriffs wahrscheinlich schwierig. Da musst du halt kramen, was ihr schon so zu Abbau der Nährstoffe gemacht habt. Beim Abbau der Nährstoffmoleküle, namentlich Kohlenhydrate, Fette und Eiweiße, werden im letzten Abschnitt, während der Atmungskette in den Mitochondrien, über eine Elektronentransportkette Elektronen auf den finalen Akzeptor Sauerstoff übertragen und dabei Wasser gebildet, dazu müsstest du dir nochmal die Atmungskette und die Endoxidation in den Mitochondrien anschauen. "Oxidationswasser" entsteht also metabolisch, bei der Oxidation der Brennstoffmoleküle zwecks Energiegewinn, als Produkt. Die bekannte Nettogleichung im Fall von Glucose:

C6H12O6 + 6O2 ------> 6 CO2 + 6 H2O

da taucht es auf, das Oxidationswasser. 

Die Tabelle unten schlüsselt auf, wie viel Wasser aus den Nährstoffen gewonnen werden kann: Kohlenhydrate: 0,56 Gramm Wasser pro 1 Gramm abgebauten Zucker (Kohlenhydrate) das sind 0,56 Milliliter (ml), das sind soviel wie 10 Tropfen Wasser pro Gramm Kohlenhydrat, immerhin. Die Zahl, die in dieser Tabelle faszinierend ist, ist die zum Fett, da geht es zu wie im Zauberkurs, pro Gramm Fett enstehen unglaubliche 1,07 Gramm (also mehr) Wasser. Ich geb dir 100 Euro und du gibst mir davon 107 zurück :D geiles Geschäft. Natürlich kann man Wasser mit Fett nicht gleichsetzen, aber die Ausbeute an Wasser ist beim Fett mega gut. Aus 1 Gramm Fett bezieht die Kängururatte, das Doppelte an Wasser, nämlich 20 Tropfen (1,07 Gramm), als aus Kohlenhydraten oder Eiweißen (Proteinen 0,4 GRamm pro Gramm Protein), wo der Gewinn bescheidener ist, daher ist sie besonders an fetthaltiger Nahrung (z.B. Pflanzensamen) interessiert.

Wirf noch einen Blick auf die letzte gelbe Zahl, die noch offen ist. Der Harn nimmt beim Wasserverlust bei der Kängururatte nur einen Anteil von 23% ein, im Vergleich dazu, beträgt der Anteil vom Wasserverlust über den Urin bei uns satte 60% (1,5 Liter von 2,5 Liter Wasserverlust insgesamt gehen über das Pipi verloren). Die Nieren der Kängururatte sind wesentlich leistungsfähiger, als bei uns Menschen, da sie einen konzentrierteren Harn bilden können, welcher weniger Wasser enthält und den Wasserverlust über das Pipi machen vermindert. Wenn man sich den Aufbau einer Kängururattenniere anschaut, dann sind die Strukturen, die für die Wasserrückgewinnung zuständig sind, um den Harn aufzukonzentrieren, die sog. Henlesche Schleife, viel länger, als bei uns Menschen, sie sind daher bei der Kängururatte viel leistungsfähiger, dadurch kann die Ratte mehr Wasser aus dem Harn zurückgewinnen und ihn deutlich stärker aufkonzentrieren, als wir Menschen, in dem Urin, den sie abgibt, ist vergleichsweise weniger Wasser enthalten, als in unserem.

Die Kängrururatte kann also ihre Wasserverluste ausgleichen, indem sie Wasser aus dem Stoffwechsel, dem Abbau von Nährstoffen, gewinnt (Oxidationswasser) und die Wasserabgabe über den Harn gleichzeitig reduziert. Sie hat als Anpassung an ihren Lebensraum eine der leistungsfähigsten Nieren des gesamten Tierreichs entwickelt. Was nicht im Text steht, sie hat auch keine Schweißdrüsen und verzichtet somit auf`s Schwitzen über die Haut, denn sie würde auf dem Wege rasch ihre gesamte Körperfeuchtigkeit verlieren.

Eine "tiergeographische Regel" besagt, dass ähnliche Arten, die in kälteren Regionen leben, größer werden, als die Individuen der gleichen oder ähnlichen Art, die in wärmeren Regionen leben, da müsste es bei "Bergmannscher Regel" klingeln. Vielleicht stellst du dazu selbst ein paar Überlegungen an. Gruß, Cliff

 - (Schule, Biologie, Ökologie)