kann man zu Arzt auch Herr Doktor sagen oder ist das abfällig?
9 Antworten
Bei jeder Person, die promoviert hat, auch in anderen Fächern als Medizin, steht im Ausweis als Nachname "Dr. (...)". Die korrekte Anrede ist deshalb Frau/Herr Doktor (...). Unter Gleichrangigen, d.h. ebenfalls Promovierten, wird der Titel gern weggelassen. Nicht Gleichrangigen gegenüber sagen Promovierte meist, sie könnten den Titel weglassen. Das ist aber ihre Entscheidung. Wer das einfach von sich aus tut, offenbart damit, dass er keine Ahnung von der zugrunde liegenden Leistung und von den Regeln der Höflichkeit hat -- oder sie nicht respektiert.
Herr/Frau Doktor (...) zu sagen, bis man den Hinweis bekommt, den Titel wegzulassen, ist höflich.
Natürlich nicht. Ein Mann muss einer Frau auch nicht den Vortritt lassen. Hier unterscheidet sich der Normalo vom Gentleman.
In meinem Buch ist es so: Die Dame ist höherrangig als der Herr, der/die Ältere ist höherrangig als der/die Jüngere, Professor(in) höherrangig als Doktor, mit Titel höherrangig als ohne usw. Wobei diese Rangunterschiede unterschiedlich gewichtig sind; ein Professor wird einer jungen Dame den Vortritt lassen, weil sie die Dame ist. Interessant finde ich den Fall eines jungen Professors gegenüber einem Älteren ohne Titel (Titel = Teil des Nachnamens). Wenn der junge Professor Kultur hat, wird er dem Älteren den Vortritt lassen.
Es gibt Rangstufen, die man berücksichtigt, wenn man höflich ist. All diese Regeln "Über den Umgang mit Menschen" mögen überflüssig scheinen, dienen aber letztlich dazu, Respekt zu zeigen und somit den Umgang für alle angenehm zu machen.
Nein, bei Menschen gibt es keine "Rangstufen", die sich an Bildung festmachen. Besser gesagt: Es sollte sie meiner Meinung nach nicht geben. Wenn ich als vielleicht "Niederrangiger" meinen Hausarzt nicht mit "Doktor T." sondern mit "Herr T." anrede, dann hat das nicht das Geringste mit mangelnder Höflichkeit oder gar mit Missachtung zu tun. (Ich halte sehr viel von Dr. T., und unseren Umgang finde ich überaus angenehm. Es scheint ihm ähnlich zu gehen.)
Offensichtlich haben wir unterschiedliche "Bücher". Daran ist aber nichts Schlimmes.
Meins heißt "Old School". Love it. Wichtig: "Rang" und "Wert" sind zwei völlig verschiedene Dinge.
Von "höherrangig" und "Rangunterschieden" hattest du allerdings mehrfach gesprochen. Das klang nach Rang, nicht nach Wert.
Die Frau Doktor ist nicht weniger wert als der Herr Professor. Und der Fliesenlegermeister ist nicht weniger wert als die Oberstudiendirektorin - "Old School" or "New School".
wer sich als aprobierter mediziner nach einem langen und lernintensivem studium der mühe unterzieht und noch den doktor-titel dazu erwirbt, der hat den respekt verdient, den diese leistung erfordert.
im namensrecht ist der dr.-titel bestandteil und es ist völlig normal, wenn man einen arzt, der diesen dr.-titel trägt, ihn damit anzusprechen, wobei man aber auf das "herr" (bzw. frau, es soll tatsächlich auch frauen unter den ärzten geben!) verzichtet.
in anderen fachrichtungen ist ein dr.-titel eines akademikers so gut wie nicht präsent, daher verbindet ihn eigentlich jeder mit dem arzt-beruf.
Ja, mitunter verzichten Menschen dann auf die Anrede "Frau"/"Herr", was ich nicht schön finde, denn für mich gehört der Doktortitel zum Namen. Zu mir sagt auch niemand "Kirsch".
Sollte ich jetzt vielleicht lieber hören: "Herr Dockter earnest"? Oder wäre das Anmaßung?
;-)
Oh. Verzeihen Sie meine Ignoranz des hierarchischen Bildungsbürgertums, Herr Dockter Earnest.
Nicht so in Österreich. Venn Du dort sehr lange in Deinen Stammlokal bist, wirst Du auch per Herr Doktor angesprochen ;.)
Auf d. Uni haben mich die Studenten immer per Herr Diplom-Ingenieur angesprochen :-)
Wenn der Arzt promoviert hat, ja, kann man das auch sagen, ist lediglich veraltet. Was soll an der Nennung des Titels abfällig sein?
Ja klar, warum nicht
Hinter ja kommt ein Komma und am Ende deines Satzes ein Punkt.
Hier eine dumme Frage stellen und wenn wer antwortet dumm reagieren, na klasse
Bei deiner Frage steht "kann" am Satzanfang und wird groß geschrieben. ;-)
Zu der bereits erwähnten Großschreibung am Fragesatzanfang: Dem Arzt stände in deiner Frage ein "einem" gut zu Gesicht. Aber so ist das mit dem Glashaus und den Steinen...
Dann schau dir doch bitte mal deine eigene Frage an. Glashaus?
Hinter ja kommt ein Komma und am Ende deines Satzes ein Punkt.
- ist das kein Satz.
- In Deiner Fragestellung oben befinden sich drei Rechtschreibfehler. Was ist das jetzt hier für ein alberner Kommentar?
Oh, leider abgerutscht, mein Daumen war ein Versehen.
Dann lass ich hier ein müdes Hahaha. Übrigens habe ich dich auch in anderen Beiträgen so "witzig" erlebt...
Wenn er einen Dr.-Titel hat, spricht nix dagegen ihn auch mit Herr Dr.xy anzusprechen. Da ist nix verwerfliches dran.
Gruß
Widerspruch.
Er könnte aber auch der Ansicht sein, dass sein Gegenüber ein "Normalo" ist - wie der Sprecher auch. Ansonsten könnte sich der Sprecher ja auch über eine Anrede wie "Herr Oberstudiendirektor" freuen. Vielleicht hat er den Titel sogar verdient, nicht erdient.
Hier sollte meines Erachtens nicht von "gleichrangig" oder "höherrangig" die Rede sein. Ein Doktortitel macht niemanden "höherrangig". Der Verzicht auf die Anrede mit Titel ist keine Majestätsbeleidigung.