Kann man sich ein zweites mal taufen lassen?

11 Antworten

Ja, das kann man. In den täuferischen Freikirchen (z. B. Baptisten) gibt es viele Christen, die als Säuglinge getauft wurden und sich dann der Glaubenstaufe unterziehen. Ob man das dann als "Wiedertaufe" bezeichnet, hängt davon ab, ob man die Kindertaufe als gültige Taufe akzeptiert.

Ich wurde als Säugling getauft (röm.-kath.) und habe mich in einer unabhängigen charismatischen Gemeinde taufen lassen (Glaubenstaufe), da aus meiner Sicht die Kindertaufe unvollständig (aber nicht ungültig!) ist. Die Glaubenstaufe sehe ich als eine Form der Tauferneuerung der Kindertaufe.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

gottesanbeterin  12.05.2023, 13:36

Wäre das gleichbedeutend wie Firmung und Konfirmation?

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UW1969  12.05.2023, 16:40
@gottesanbeterin
Wäre das gleichbedeutend wie Firmung und Konfirmation?

Die Glaubenstaufe als beste Form der "Tauferneuerung" (nach Siegfried Großmann, baptistischer Theologe) ist mit Firmung und Konfirmation nicht gleichzusetzen. Es gibt in den Kirchen verschiedene Möglichkeiten des Taufgedächtnisses. Damit habe ich auch kein Problem:

https://de.wikipedia.org/wiki/Taufged%C3%A4chtnis

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Bodesurry  12.05.2023, 14:03
Kindertaufe unvollständig (aber nicht ungültig!) 

Weshalb sollte eine Kindstaufe gültig / zum Teil vollständig sein? Wie kann ein Kind entscheiden, ob es Gott nachfolgen möchte oder nicht? In der Bibel steht an keiner einzigen Stelle etwas von einer Kindstaufe. Getauft wurden immer nur Personen, die eine Lebensumkehr vollzogen haben.

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UW1969  12.05.2023, 14:58
@Bodesurry
Weshalb sollte eine Kindstaufe gültig / zum Teil vollständig sein? Wie kann ein Kind entscheiden, ob es Gott nachfolgen möchte oder nicht? In der Bibel steht an keiner einzigen Stelle etwas von einer Kindstaufe. Getauft wurden immer nur Personen, die eine Lebensumkehr vollzogen haben.

Die Kindertaufe ist erst um 200 n. Chr. nachweisbar. Das muss aber nicht heißen, dass es diese dann erst ab dieser Zeit gab.

Das Problem ist, dass es im Neuen Testament zwar tatsächlich kein ausdrückliches Zeugnis für eine Kindertaufe gibt, die Kindertaufe aber auch nicht ausdrücklich verboten wird. Ich gehe zwar auch davon aus, dass im Normalfall die Bekehrung/Wiedergeburt der Taufe vorausging, aber ich kann es nicht zu 100% ausschließen, dass bereits im Urchristentum die Kindertaufe praktiziert wurde und deswegen lasse ich es beispielsweise offen, ob bei den "oikos-Formeln" ("mit seinem ganzen Hause") bereits Kinder dabei waren. Kann sein, kann auch nicht sein.

Die Tatsache, daß hier die Heilige Schrift eine gewisse Bandbreite von Interpretationen zulässt, erklärt es, daß es in dieser Frage - leider - so viele Spaltungen gegeben hat und gibt. Es wäre zu wünschen, daß Christen, die in dieser Frage unterschiedliche Erkenntnis haben, einander den Glauben und die Seligkeit nicht absprechen (Lothar Gassmann).
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Ich für meinen Teil wurde als Baby getauft und habe mich dann nochmal bewusst als Erwachsener taufen lassen, nachdem ich zum Glauben gefunden hatte. So (also dass man sich taufen lässt, nachdem man zum Glauben gefunden hat) wird es auch in der Bibel gelehrt und praktiziert.

Wenn du dich bereits als Erwachsener aus einer bewussten Glaubensentscheidung für Jesus Christus hast taufen lassen, dann sehe ich es nicht als notwendig an dich nochmal taufen zu lassen. Ich mache aber auch niemanden,

wenn er gläubig ist, einen Vorwurf,

wenn er nur als Baby getauft wurde und das für ausreichend ansieht. Entscheidend ist aus meiner Sicht der Glaube, auch wenn ich persönlich nur die Gläubigentaufe (also die Taufe aus einer bewussten Glaubensentscheidung heraus) als eine Taufe ansehe, wie sie die Bibel lehrt und praktiziert (und wie sie auch durchgeführt werden sollte).

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Bibelstudium, pers. Beziehung mit Gott, freievang. Gemeinde

xxScarface1990  12.05.2023, 15:50

Ich weiß, dass eine Freikirche dir eine Erwachsenentaufe anbieten würde. Ich selbst bin Mitglied einer evangelisch-freikirchlichen bzw. freievangelischen Gemeinde.

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...man muss sich ein zweites mal taufen lassen...

wenn jemand bei der Konfirmation kein bewusstes persönliches Ja zu Jesus/Gott/Kirche gegeben hat.

Wenn es nur aus traditionellen Gründen oder wegen den Geschenken geschehen ist.

Die evangelische Kirche erlaubt keine zweite Taufe. Bei der katholischen Kirche ist die Firmung auch der Abschluss der Aufnahme und die Versieglung.

Da die Bekehrung, die Lebensumkehr, gemäss Bibel mit der Taufe bestätigt wird, müssten unzählige reformierte / gefirmte Christen eine zweite Taufe - nach der Kindstaufe - vollziehen.

klar kannst du das. Meistens wird man als Baby getauft und viele lassen sich als Erwachsene nochmals taufen, einfach damit sie ihre nun eigene Entscheidung machen können.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Christlich aufgewachsen und Glaube weiterhin daran.

Im Glaubensbekenntnis sagen alle christlichen Richtungen einstimmig: "Ich bekenne DIE EINE TAUFE".

Eine zweite Taufe ist nicht möglich.


Bodesurry  12.05.2023, 14:06

...und welches ist denn die EINE TAUFE? Mit Sicherheit nicht die Kindstaufe. Die Bestätigung der Kindstaufe durch die Konfirmation / Firmung wäre dann eine zweite Taufe. Was aus biblischer Sicht jedoch Unsinn ist.

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omikron  12.05.2023, 16:57
@Bodesurry

Vermutlich die erste, oder? Weil dann bin ich einmal getauft. Wenn ich nochmal getauft werde, dann habe ich zwei Taufen und nicht mehr nur eine.

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