Kann man sich bekehren lassen?

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Der christliche Glaube ist immer eine freiwillige und persönliche Entscheidung. Deshalb ist es m. E. nicht möglich, sich von anderen Menschen bekehren zu lassen.

Zwangsbekehrungen haben im Normalfall nichts mit echter Bekehrung und richtigem Christsein  zu tun. Ganz im Gegenteil widerspricht die Praxis der Zwangsbekehrung den Aussagen und Lehren der Bibel.

Gott hat nur Kinder und keine Enkel. Jeder der an Gottglaubt, wird automatisch sein Kind und damit auch sein Erbe (Römer 8,17). Ebenso wie Gott keine Enkel hat, kann sich auch niemand bekehren lassen.

Um sich zum Christentum zu bekehren, muss man glauben, dass Jesus Sohn Gottes ist und dass er für unsere Sünden gestorben und wieder auferstanden ist. Man muss mit Gott darin übereinstimmen, dass man ein Sünder sind, welcher Erlösung und Errettung bedarf. Ebenso muss man Jesus vertrauen, dass er uns erretten wird.

Vielleicht passen folgende Bibelstellen dazu, da sie beschreiben, dass die Menschen sich persönlich für Gott entscheiden müssen. Diese Entscheidung kann einem niemand abnehmen, jeder muss sie für sich selbst in aller Freiheit treffen...

"Gott will, dass allen Menschen geholfen wird und sie zur Erkenntnis der Wahrheit kommen." 1. Timotheus 2,4

"Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben." Johannes 3,16

"Ohne Glauben ist´s unmöglich, Gott zu gefallen; denn wer zu Gott kommen will, der muss glauben, dass er ist und dass er denen, die ihn suchen, ihren Lohn gibt."  Hebräer 11,6

"Wenn wir aber unsere Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, daß er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von aller Ungerechtigkeit." 1. Johannes 1,9

"Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer mein Wort hört und dem glaubt, der mich gesandt hat, der hat ewiges Leben und kommt nicht ins Gericht, sondern er ist vom Tod zum Leben hindurchgedrungen." Johannes 5,24

"Denn ihr wart wie Schafe, die in die Irre gehen; jetzt aber habt ihr euch bekehrt zu dem Hirten und Hüter eurer Seelen." 1. Petrus 2,25 


chrisbyrd  22.01.2016, 17:24

Vielen Dank für den "Stern", liebe Grüße und Gottes Segen wünsche ich dir!

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Missionieren ist ein anderer Ausdruck. Das hatte aber immer mit Zwang und Waffengewalt zu tun, soweit es die Christen betrifft. Bekehren kann man jemanden, indem man ihm ein Beispiel vorlebt. Wenn derjenige wissen möchte, warum Dein Beispiel funktioniert, kannst Du ihm von der Liebe zu Deinem Gott erzählen. Wenn er das für sich als Weg erkennt, ist er bekehrt worden. Alles andere sind Lippenbekenntnisse.


Viktor1  12.12.2015, 01:55
Missionieren ist ein anderer Ausdruck. Das hatte
aber immer mit Zwang und Waffengewalt zu tun,
soweit es die Christen betrifft

stimmt. Die Apostel sind mit Söldnern losgezogen auf ihren als
Missionsreisen getarnten "Feldzügen" und haben mit Gewalt die Menschen "bekehrt" wie auch noch Jahrhunderte danach die anderen Christen.
Daß die Christen wegen ihrer Botschaft verfolgt wurden ist eine Lüge.

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Eigentlich nicht. Im Prinzip kann einem eigentlich nur eine Alternative aufgezeigt werden, aber bekehren, also den alternativen Weg gehen, kann man nur (sich) selbst.

Eine Bekehrung ist also nichts passives, das man von jemand anderen erhält, sondern eigentlich etwas aktives, was nur dann geschieht, wenn man es für sich selbst macht.

Das kommt daher, das viele den Eindruck haben, dass Gläubige diejenigen die nicht glauben von ihrem Glauben überzeugen wollen. Nun ist Glauben aber eine eigentlich komische Sache, da die die glauben fast immer an Dinge glauben die man nicht beweisen oder irgendwie nachweisen kann, ja die sich einer logischen Analyse wiedersetzen. Bekehrung kann nun auf mehrere Weisen geschehen. Einmal dadurch, dass man sich durch Worte überzeugen lässt und irgendwann selbst glaubt. Andererseits aber auch durch Erlebnisse oder eigene Erkenntnisse, die dazu führen, dass man anfängt zu glauben. Mit Zwang würde ich beide Varianten nicht assoziieren.

Der von Dir zitierte Spruch hat eigentlich nur den Charakter einer Floskel.