Kann man plötzlich was gegen Ausländer haben?
Eine Bekannte von mir hat sich in der Vergangenheit immer ganz groß auf die Fahne geschrieben, dass sie total tolerant ist und hat sich auch immer darüber aufgeregt, wenn sich jemand irgendwie negativ über Ausländer geäußert hat. Soweit so gut.
Allerdings ist es auch war, dass die einzigen Ausländer, mit denen sie es wirklich jemals zu tun bekommen hat, mal ein netter Dönerverkäufer war - ansonsten begegnete sie in ihrem Alltag eigentlich keinen. Nun war sie aber im Urlaub (Paris) und lässt sich seitdem nonstop sehr negativ über Inder aus. Ganz offensichtlich hat sie dort viele schlechte Erfahrungen in kurzer Zeit gesammelt, anders kann ich mir das nicht erklären. Möchte auch nicht über Inder im speziellen reden, ich frage mich nur, ob man so schnell seine Meinung ändern kann?
5 Antworten
Abneigungen beruhen meist auf persönlichen Erfahrungen und diese können sich dementsprechend natürlich ändern.
Ich habe auch mehrere Bekannte, welche früher eindeutig links eingestellt waren, sich beim Thema Migration mittlerweile allerdings um 180 Grad gedreht haben. Das ist also an sich nicht ungewöhnlich
Meine Bekannte hat ihre offizielle Meinung nicht geändert - sie regt sich einfach gefühlt die ganze Zeit über das auf, was dort passiert ist und verallgemeinert stark.
Auch, wenn ich das nachvollziehen kann, es ist nie gut, Menschen pauschal zu beurteilen.
Ich persönlich halte mich fern von bestimmten Personengruppen, lasse aber auch Ausnahmen zu, wenn ich ihnen begegne.
Die Person, die du schilderst, war halt nie wirklich mit Ausländern konfrontiert. Da ist es leicht, tolerant zu sein, besonders wo die allgemein akzeptierte Denkweise dafür spricht.
Bist du nicht superbegeistert von überbordender Einwanderung, hast du schnell die Nazikarte an dir kleben. Nicht jeder hat das Rückgrat, zu seiner Meinung zu stehen und läuft lieber in der Masse mit.
Menschen ändern ihre persönliche Einstellung durch Erfahrungen, die sie machen, sowohl negative als auch positive. Wenn ein Mensch, der sich selbst als durchaus tolerant empfindet, plötzlich starke negative Erfahrungen in diesem Bereich macht, kann es dazu kommen, dass sich ein innerer Konflikt aufbaut, um mit diesem fertig zu kommen werden Ansichten geändert, auch wenn diese vorher so gewirkt haben, als wären sie in Stein gemeißelt. Da sie im Urlaub gewesen ist, heißt das, dass sie in dieser Umgebung fremd war, was leider bei uns Menschen gerne mal dazu führt, dass wir uns Vorurteilen oder auch stereotypischen Gedanken leichter annähern, sogar ohne es wirklich zu merken. Wenn man selbst merkt, dass sich bestimmte Ansichten plötzlich verändert haben, schlage ich definitiv vor sich selbst zu reflektieren, um zu schauen, wo genau diese Ansichten plötzlich herkommen, wenn sie dies nicht alleine kann, braucht sie vielleicht Hilfe. Wenn sie vorher ein sehr toleranter Mensch war, sollte es ihr eigentlich nicht schwerfallen über solch negativen Erfahrungen hinauszublicken.
Früher war ich (70) auch voll solidarisch mit Schwarzen, weil ich die nur aus dem Geschichtsunterricht kannte, wo sie als diskriminierte Gewaltopfer dargestellt wurden. Aber seit langer Zeit habe ich permanent durch Schwarze schreckliche Körperverletzungen, Aggressionen, Gehässigkeiten, Rücksichtslosigkeit und Arroganz erfahren, so dass ich mittlerweile weiße Amerikaner verstehe, die Schwarze verabscheuen.
Doppelmoral und Sklave von Trends und Meinungen anderer würde ich mal sagen
Das ist eine total nette - würde da jetzt nicht mit Doppelmoral kommen oder ein Riesen Fass aufmachen. Es wundert mich nur.