Kann man eine Beziehung ohne körperliche Nähe und Zärtlichkeiten eine Liebesbeziehung nennen?
In meiner letzter Beziehung sagte mein Partner immer, dass er mich liebe und nicht wüsste, warum ich das immer anzweifele.
Aber ich habe mich nie wirklich geliebt oder geborgen gefühlt. Unsere Gespräche waren meist ohne Tiefgang (ihn hat wenig interessiert). Der Sex fühlte sich (für mich) eher "emotionslos" und "mechanisch" an, fand auch nicht oft statt, und im Alltag gab es selten mal einen Kuss oder eine Umarmung oder Berührungen generell. Wenn, dann gingen die von mir aus.
Kann man eine Beziehung mit kaum bis gar keiner körperlicher Nähe und Zärtlichkeiten im Alltag überhaupt eine Liebesbeziehung nennen?
Welche Erfahrungen habt ihr gemacht?
60 Stimmen
27 Antworten
Das kann man - solange sich beide trotzdem geliebt fühlen
Liebe drückt man auf viele verschiedene Arten aus und alle Menschen mögen verschiedene Dinge
Einige mögen es nicht angefasst zu werden, oder andere anzufassen und das ist okay
Das muss man aber ganz eindeutig kommunizieren und beide müssen damit zufrieden sein
Aber wenn du in deiner Beziehung unglücklich warst und dir Zärtlichkeiten gefehlt haben, war es nicht der richtige Partner/die richtige Beziehung für dich persönlich
Hast du ihm mal gesagt dass die körperliche nähe fehlt? Mein Partner ist auch so einer der von sich aus nicht kuscheln kommt ( außer er hat Bock auf Sex) auch küssebboder umarmen geht meist von mir aus. Das stört mich aber alles nicht solange er es erwidert, wenn ich dann mal das Gefühl habe, dass es viel zu wenig wird spreche ich es an
Durchaus!
Es ist eine Frage der Definition. Ich z.B. fühle mich sehr geliebt und zwar von vielen Menschen, die ich kenne.
Liebe bedeutet für mich, dass ich meine Wünsche hinter denen eines geliebten Menschen anstelle, für ihn da bin, ohne sein Mittelpunkt werden zu müssen. Liebe ist ein rein seelisches Gefühl.
Verliebtsein bedeutet für mich, zu begehren und zu genießen, begehrt zu werden. Es ist rein körperlich.
Aus dem Grund also: Ja
Man kann sowas schon eine Liebesbeziehung nennen. Es kommt ja auf das an was man füreinander Empfindet. Wenn sich zwei eher Emotionslose Partner finden und es für sie passt kann ich mir sehr gut eine glückliche Beziehung vorstellen.
Das Problem liegt immer darin, wenn die Partner so unterschiedliche Bedürfnisse haben und immer einer nicht bekommt was er braucht.
Die Konstellation die du schilderst, kann durchaus sehr viel Liebe von beiden Seiten beinhalten. Aber wie es ausgelebt wird unterscheidet sich grundsätzlich. So dass beide Seiten letztendlich durch ihre Unterschiedlichkeit unzufrieden sein müssten.
Ja beide, denn du erhoffst dir mehr Leidenschaft und Emotion. Das kann das Gegenüber aber nicht geben. Und durch dieses Verlangen fühlt sich dann die andere Seite überfordert.
In solchen Konstellationen gibt es nicht viele Möglichkeiten, entweder einer erbarmt sich und nimmt es so wie es ist, oder tut permanent etwas das ihm nicht liebt, oder man trennt sich.
- Ja das klingt hart.
- Und jetzt kommt der eine oder andere und sagt, aber früher hat man sich ja auch nicht gleich getrennt. - Ja war eine andere Zeit, da hatte man auch ganz viel Existenzsorgen und man hat sich wenig Gedanken gemacht, ob der Partner einem Emotionen und Geborgenheit gegenüber gibt wie man es braucht oder nicht. Man hat es schlichtweg akzeptieren müssen, weil man keine andere Möglichkeit hatte um zu überleben. (Buchtipp: "Kleiner Mann was nun")
Heute kann man aber unabhängig sein.
Die Frage ist, wenn sie versteht, dass er so ist und versteht, dass er sie liebt von ganzem Herzen, was der Fall ist, kann sie dann ohne diese tiefe Zärtlichkeit leben die sie braucht?
Wenn sie es kann, dann gut, dann muss sie es aber mit all den Konsequenzen akzeptieren, kann sie es nicht, dann reicht es nicht für eine Partnerschaft.
Man kann sich auch im guten Trennen.
Es hat nicht gereicht. Wir haben uns getrennt. Leider nicht im Guten, weil er die Gründe einfach nicht verstanden hat. Aber war dann eben so..
Manchmal ist es wie es ist. Es ist ok. Von deiner Seite aus wird ja alles gut sein und du wünsch ihm sicher nichts als Glück auf der Welt. Und wer weiß, vielleicht ist die Trennung für euch beide eben das Glück und die Chance jemanden zu finden, der viel näher auf einer Wellenlänge liegt. Alles Gute.
Es ist erlaubt, dass du deine eigene Sichtweise auf eine "Liebesbeziehung" hast. Wenn deine Beziehung nicht das erfüllt, was du dir vorstellst und erhoffst, dann ist es auch keine Liebesbeziehung.
Es ist dabei unerheblich, wie andere das sehen und für sich definieren. Wenn jemand in einer Beziehung auch ohne viel Körperkontakt auskommt, dann ist das natürlich in Ordnung, aber man kann es nicht auf die Gefühle anderer Personen übertragen.
Ich persönlich möchte keine Beziehung haben, die sich eher nach einer Geschwisterbeziehung anfühlt. Oder wie die Beziehung zum besten Freund / zur besten Freundin.
Wenn du dich unglücklich fühlst, ist es nicht die richtige Beziehung für dich.
Unzählige male hab ich das angesprochen. Es hat sich nichts geändert. Bis ich mit Trennung drohte, sollte sich nicht was ändern. Dann änderte er sich plötzlich um 180 Grad - für ca. 2 Wochen, bevor alles wieder zum Ursprungszustand zurück ging. Habe das einige Mal durch. Konnte irgendwann nicht mehr.