Kann man die Varianz berechnen wenn man nur den Erwartungswert hat?
Die Varianz einer Zufallsvariable X ist ja
E(X-E(X))^2, oder?
aber was setze ich für X ein? zb wenn X die Anzahl der Würfe für die erste 6 bei einem fairen Würfel sein soll.
2 Antworten
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Kann man die Varianz berechnen wenn man nur den Erwartungswert hat?
Nein, es gibt Zufallsvariablen, die den Selben Erwartungswert haben, aber eine Andere Varianz.
Beispiel: Sei
P(X=1) = 0.5
P(X=-1)=0.5
Dann ist E(X)=0 und Var(X)=1
Sei nun Y = 2X, dann ist E(Y)=0, Var(Y)=4
Der Erwartungswert ist also gleich, die Varianz nicht.
Die Varianz einer Zufallsvariable X ist ja
E(X-E(X))^2, oder?
Fast, es soll E((X-E(X))^2) heißen.
aber was setze ich für X ein? zb wenn X die Anzahl der Würfe für die erste 6 bei einem fairen Würfel sein soll.
Du setzt nichts für X ein, du benutzt die Formel für den Erwartungswert.
Du multiplizierst also jeden Möglichen Wert von X mit dessen Wahrscheinlichkeit und Addiertst alles.
E((X-E(X))^2) bestimmst du genauso, du multiplizierst jeden möglichen Wert von (X-E(X))^2 (E(X) ist dabei eine Kosntante) mit der jeweiligen wahrscheinlich und addierst alles
Bei dem Beispiel oben bekommst du also:
Var(X) = (1-0)^2*0.5+(-1-0)^2*0.5=1
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naja, an der Uni ist das oft selbst eine allgemeine Summe, die ja auch letzlich vom P(X) , welches auch eine Summe ist, abhängt.
Oder macht man grundsätzlich nichts falsch, wenn im E(X-E(X))^2 Ausdruck alle drei Summenzeichen unterschiedliche Indizee haben?
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Du nutzt dann eine Innere Summe für E(X) und eine Äußere Summe für alles drum herum. Beides mit unterschiedliche Indizes.
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Ok die Indizee von äußerer Summe und innere Summe sind unterschiedlich. In der inneren Summe habe ich jedoch auch P(X) gebraucht , da hatte ich auch ein Summenzeichen mit Indizee und des taucht in der inneren Summe(innerer Erwartungswer) auf .
In der äußeren Summe brauch ich das P aber ja auch nochmal - soll ich da dann ein anderen Indizee verwenden?
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E((X—E(X))²) = E(X²–2XE(X)+E²(X)) = E(X²)–E(2XE(X))+E(E²(X)) = E(X²)–2E(X)E(X)+E²(X) = E(X²)–E²(X)
Was E(X²) sein soll, weiß ich allerdings auch nicht.
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Wie kommt man auf dke Umformungen nach dem zweiten und dritten Gleichheitszeichen?
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Was heißt das rechnerisch? Wie soll man sich das vorstellen? Mir sagt der Begriff leider gar nichts... :(
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Die werden hier definiert:
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Moment_(Stochastik)
Das ist im Grunde nur der Erwartungswert von X^2
Ich habe noch eine Frage, keine Ahnung ob du sie verstehst:
Erwartungswerte haben ja Summenzeichen mit einem Index.
Darf ich für das E(X-E(X))^2 den gleichen Summenindex(z.B. i=1) nehmen wie für das E(X) in der Klammer? und was wenn ein gleicher Summenindex wie in E(X) oder E(X-E(X))^2 in dem P(X) vorkommt welches man ja auch braucht um den Erwartungswert auszurechnen?