Kann man das Zölibat biblisch begründen oder ist es für Geistliche eine unbiblische Auflage der katholischen Kirche?
Ich lese die Bibel und fand nirgends die Auflage für Priester, nicht heiraten zu dürfen. Und von einem Zölibat hab ich noch nirgends in der Bibel etwas lesen können. Deshalb meine Frage.
11 Antworten
Du hast vollkommen recht - in der Bibel finden wir keine diesbezügliche Aufforderung, denn das Zölibat ist unbiblisch.
Der Apostel Paulus wies warnend darauf hin, daß eines der kennzeichnenden Merkmale des bevorstehenden Abfalls der Zölibatszwang sei, denn er sprach von Personen, „die verbieten zu heiraten“ (1. Timotheus 4:1, 3). Einige der Apostel waren verheiratet (1Ko 9:5; Luk 4:38). Als Paulus die Erfordernisse für Aufseher und Dienstamtgehilfen in der Christenversammlung darlegte, sagte er, dass diese Männer, wenn verheiratet, nur eine einzige Ehefrau haben dürften (1. Timotheus 3:1, 2, 12; Titus 1:5, 6). --> bitte lies diese Texte selbst nach.
Im TV sah ich einst einen Pfarrer, der sagts (sinngemäß): Außer in der Bibel finden wir keine Forderungen nach dem Zölibat. - Diese Aussage ist falsch. Mehr noch: Sie ist gelogen! Als Pfarrer weiß er ganz genau, woher dieses Kirchengebot rührt, und er weiß auch, dass die Bibel dies nicht vorschreibt.
Wir werden von Interessengruppen permanent angelogen. Daher ist es immer gut, wenn man die Dinge selbst nachprüfen bzw. bewerten kann. Wir können dies, wenn wir die Bibel intensiv studieren und sie gut kennenlernen. Dann wissen wir sofort, wenn jemand eine Unwahrheit verbreitet, und wir können nicht länger hinters Licht geführt werden.
Man hätte den Pfarrer sofort fragen müssen: Wo in der Bibel steht dies, bitteschön? Und wenn er etwas sagt, diesen Vers selbst nachlesen.
Aber da liegt auch der Hund begraben: Viele Menschen lesen nicht selbst nach, prüfen die Aussagen nicht nach. Sie hören etwas und glauben es - und das genügt ihnen. Damit leisten sie dem Betrug an ihnen selbst Vorschub.
Hurerei, das heißt außereheliche Geschlechtsbeziehungen, sind eine große Sünde, die Gott selbst richtet. Deshalb steht auch in der Bibel, dass es besser ist zu heiraten. Zudem, Petrus war auch verheiratet.
Hm, da interpretierst du wohl zu viel in die Bibel hinein. An keiner Stelle wird gesagt, dass die Nachfolger Jesu unverheiratet bleiben müssen. Das ist ein Menschengebot, das aus ganz praktischen (finanziellen) Erwägungen getroffen wurde.
Das Zölibat ist schlichtweg unbiblisch. Aber eine Geistlichenklasse ebenso. Und auch viele der Lehren, die von diesen Kirchen vertreten werden.
Viele Menschen lesen nicht selbst nach, prüfen die Aussagen nicht nach.
Das stimmt und trifft auf Zeugen Jehovas ebenfalls zu. Wenn sie es tun würden, hätten sie schon längst erkannt, dass verschiedene Verhaltensmuster und Lehren nicht der Bibel entsprechen...
Vergleiche auch das Problem mit den Verschwörungstheorien. Menschliche Überzeugungen können erstaunlich faktenresistent sein. Manchmal müssen sie es auch - wenn man ständig alles hhinterfragt, kommt man gar nicht mehr dazu, irgendwas zu tun. Aber hierum geht es nicht, es geht darum, seine Einstellungen immer wieder an den Grundlagen zu überprüfen. (Ich sage dazu immer, Schreibmaterial war damals teuer - wenn also der Auseinandersetzung mit den Pharisäern so viel Raum im NT gewidmet ist, hat das etwas zu bedeuten. Zum Beispiel, dass die Gefahr, dass wir in dieselben Fallen tappen, sehr groß ist.)
Komisch, ich weiß, dass Jehovas Zeugen immer die Schriftstellen nachlesen, auch den Kontext.
Nein, denn im Studienartikel über die Heuschrecken aus Joel wurde zugegeben, dass man jahrzehntelang den Kontext nicht gelesen hat...
Und das ist nur ein Beispiel von vielen....
Hat man gelesen, nur nicht richtig verstanden. Die anderen verstehen das bis heute noch nicht.
Also viele Bibelkommentatoren des letzten Jahrhunderts haben das so verstanden. Warum haben Zeugen Jehovas da so lange gebraucht?
Ach ne.... Das sind Bibelkommentare aus Studienbibeln. Alles wesentlich besser erklärt als im Wachtturm.....
Du hast aber behauptet, dass andere dieses Verständnis vor uns gehabt hätten ......
Ja, meine Studienbibel ist älter und da steht es schon so drin...(Zeugen Jehovas werden das wohl kopiert haben - ist nicht das erste Mal...)
Dann leg mal los und gib an, welche Übersetzung, welches Jahr, welche Seite und welche Zeile.
Stimmt auch, so wird es auch in unseren älteren Ausgaben beschrieben. Allerdings wurde vermutet, dass es einen Zusammenhang mit der in der Offenbarung erwähnten Heuschrecken gibt. Und diese Ansicht wurde berichtigt, sonst nichts. Wenn du schon etwas behauptest, dann schreib auch alles in diesem Zusammenhang.
Warum dauerte das so lange? Andere Kommentatoren erkannten das viel früher. Wenn also - wie Zeugen Jehovas immer behaupten - der Geist Gottes im Spiel ist, warum hatten dann Kommentatoren anderer Konfessionen diese Erkenntnis früher als Zeugen Jehovas?
Andere Kommentatoren haben gar nicht erkannt, was die Heuschrecken in der Offenbarung bedeuten.
Doch, schau mal nach.
Ich denke es geht um die fehl Interpretation der Zeugen Jehovas???
Weil ein Teil nicht ganz verstanden wurde und zwar der Schrifttext aus Joel. Da wurde eine zweifache Erfüllung vermutet, da dies auf mehrere Prophezeiungen zutraf. Das wurde doch in dem dir bekannten Studienartikel genau erläutert. Hast du das vielleicht nicht verstanden? Dann lies ihn nochmal.
Aber genau das haben Bibelkommentatoren schon wesentlich länger gewußt als Zeugen Jehovas. Hast du eine Erklärung dafür?
Das sagst Du. Bewiesen hast du das nicht.
Die bestätigt nur, was wir schon von Anfang an wissen.
Wenn Zeugen Jehovas das wußten, warum dann die Korrektur?
Ja, weil sie sich irrten. Aber warum wußten Bibelkommentatoren das schon vorher?
Wie schon gesagt, dass die Assyrer die Heuschrecken waren, steht schon lange in unseren Publikationen. Doch es gibt häufig eine zweifache Erfüllung von Prophezeiungen. Du willst mich nur verunsichern, das gelingt dir aber nicht.
Genau diese sogennnante zweifache Erfüllung gab es nie. Und von dieser sprachen auch die Kommentatoren nie. Nur Zeugen Jehovas....
Und? Ist das schlimm? Ist es nicht viel schlimmer, heidnische Bräuche, die Gott hasst, nicht aus dem Christentum auszumerzen?
Warum bleibst du nicht bei der Sache? Findest du es richtig, eine Prophezeiung auf eine Religionsgemeinschaft anzuwenden?
Ich bleibe bei der Sache. Du willst es nur nicht verstehen.
Kann man das Zölibat biblisch begründen
Muß man das ?
Ansonsten Mt.19,12 HFA
"Manche sind von Geburt an zur Ehe unfähig]; andere werden es durch menschlichen Eingriff. Und es gibt Menschen, die verzichten von sich aus auf die Ehe, um sich Gottes himmlischem Reich ganz zur Verfügung zu stellen. Wer das begreift, der richte sich danach!«"
Ich habe hier absichtlich die nichtwörtliche Übersetzung der HFA gewählt welche den Sinn richtig wieder gibt.
Bei den meisten anderen Übersetzung steht wörtlich "verschnitten" für Eheunfähigkeit.
Aus dem Kontext geht aber hervor, daß Jesus für die, welche sich für das Gottesreich "verschnitten" haben freiwilligen Verzicht meint um für das Reich Gottes unbelastet wirken zu können
Auch andere Religionen kennen das Zölibat, häufiger als das Christentum, um sich ganz den Erfordernissen dieser Religion widmen zu können
Ich kann aber keine Verpflichtung zum Zölibat erkennen. Im Gegenteil, denn 1. Timotheus 3 : 12, 13 beweist das.
Ich kann aber keine Verpflichtung zum Zölibat erkennen.
Jesus hat eine Botschaft verkündet und keine Regeln aufgestellt wie Menschen ihre religiöses Zusammenleben organisieren/gestalten sollen.
Es muß ja keiner Priester werden.
Eine biblische "Begründung" (deine Frage) bringt der Schrifttext auf jeden Fall aber nicht als Vorschrift.
Im Gegenteil, denn 1. Timotheus 3 : 12, 13 beweist das.
Nein - das beweist nicht das Gegenteil, denn auch dies ist von Paulus:
"Wer ledig ist, der sorgt sich um die Sache des Herrn, wie er dem Herrn gefalle; wer aber verheiratet ist, der sorgt sich um die Dinge der Welt, wie er der Frau gefalle,"
Deine Einlassung ist für die Katz.
Warum liest du nicht weiter? Da steht, doch wenn er heiratet, begeht er keine Sünde. Und zudem, mein angegebener Text zeigt deutlich, dass alle heiraten dürfen, auch wenn sie der Christenversammlung vorstehen. Meine Einlassung ist nicht für die Katz.
Da steht, doch wenn er heiratet, begeht er keine Sünde.
Bestreitet doch keiner.
Du fragtest doch aber, ob das Zölibat "unbiblisch" sei, also im Widerspruch dazu stehe. Das ist es eben nicht.
Wenn also christl.Religionsgemeinschaften für ihre Priester, welche voll für den Dienst für Gott da sein sollen, eine Lebensform vorgeben, welche von Jesus/Paulus bevorzugt wird, was ist daran unbiblisch ?
Regeln zu setzen für ihre leitenden Mitglieder ist doch von Jesus nicht verboten.
Diese können auch wieder gelockert oder aufgehoben werden.
Auch Angehörige von Klostergemeinschaften begeben sich freiwillig ins Zölibat, setzen sich oft strenge Regeln, auch in anderen Religionen.
Biblisch gesehen heißt es doch, dass ein Bischof Mann EINER Ehefrau sein sollte. Und, wenn jemand während seines Dienstes als Geistlicher heiratet, nicht sündigt. Und leider verliert jemand, der als Priester heiraten will, in der katholischen Kirche seine Zulassung. Und das ist unbiblisch.
Und das ist unbiblisch.
Keine "Regel" der Kirchen ist "biblisch" - warum auch.
Die Aussagen von Paulus befassen sich mit der damaligen Situation, untersagen aber nicht, andere Vorgaben zu machen.
"Biblisch" im Sinne der Lehre von Jesus und Paulus ist auf jeden Fall die Intention, welche für Priester das Zölibat vorsieht.
Nirgends in der Bibel wird für Priester das Zölibat vorgesehen.
Lies mal 1. Timotheus 4 : 1-4.
Schon, daß du in diesem Zusammenhang darauf hinweist zeigt, daß du nichts begriffen hast.
Einfach blind Zitate zusammensuchen, ohne Sinn und Verstand.
Wer Verstand hat, versteht den Zusammenhang.
Zum Zölibat in der Bibel: https://www.bibleserver.com/MENG.EU/1.Korinther7
Aber hier ist es ausdrücklich keine verbindliche Vorschrift. Hierzu siehe https://www.bibleserver.com/EU/1.Timotheus3%2C1-13
1. Korinther 7 weist nur auf die Vorteile der Ehelosigkeit hin. Doch nirgends wird von einer Verpflichtung zur Ehelosigkeit für Priester gesprochen. Und in 1.Timotheus 3 steht tatsächlich ganz deutlich, dass Bischöfe verheiratet sein dürfen. Also ist das Zölibat in Wirklichkeit unbiblisch. So verstehe ich das.
Ich auch.
Ggf. neben der schwer zu verstehenden Stelle Mt.19,12 ist dies die einzige Stelle, in der der Zölibat erwähnt wird.
Übrigens ist der Zölibat der Priester selbst in der Römisch-Katholischen Kirche ein von Menschen eingeführtes Ding, von dem unter - natürlich sehr besonderen Umständen - entbunden werden kann; es gibt ein paar verheiratete Priester.
Erst seit kurzem wurde das gelockert, dass auch im Einzelfall Priester heiraten dürfen.
Habe den leisen (unbegründeten?) Verdacht, es sollte das Kirchenvermögen nicht etwa durch Erbansprüche der Priesterkinder geschmälert werden.
Außerdem wies Paulus darauf hin, daß Unverheiratete sich ungehinderter und freier ihrer kirchlichen Aufgabe widmen könnten. Dies gilt aber nur für diejenigen, denen das auch "liegt" und zusagt. Das ganze soll lt. Paulus auf freiwilliger Basis geschehen.
Ein zwanzigjähriger, der sich zum einem Theologiestudium mit anschließender Priesterlaufbahn entschließt, kann womöglich nicht abschätzen, ob lebenslängliche Ehelosigkeit tatsächlich sein Königsweg ist. Er sollte jederzeit heiraten können, falls er das wünscht.
Die Priester im "alten Testament" waren auch teilweise verheiratet, nicht alle.
Außereheliche sexuelle Beziehungen gelten als Hurerei und werden von Gott verurteilt, kommen demnach für einen Priester niemals in Frage.
Es muss nicht alles in der Bibel stehen oder ist alles, was du nutzt und entscheidest, durch die Bibel abgesegnet ? Es gibt nicht nur die Bibel als Quelle der Offenbarung, sondern auch die Überlieferung (aus der die Bibel hervorgegangen ist). Zumindest halten Katholiken daran fest.
Biblisch gesehen gibt es auch kein Muss zum Heiraten. Gott hat Mann und Frau erschaffen, damit die Vermehrung des Menschengeschlechtes gesichert ist und beide sich liebender Hingabe erfreuen können. Es ist eine Lebensform, die zwar von den meisten Menschen angestrebt wird, aber eine Vorschrift dazu besteht nicht.
Der Zölibat ist die Lebensform Jesu.Wie kann also etwas nicht "biblisch" sein, was Jesus uns vorgelebt hat?
Biblisch ist ebenfalls der Hinweis Jesu auf die Ehelosigkeit "um des Himmelreiches willen". Er empfiehlt ihn als einen evangelischen Rat in seiner besonderen Nachfolge. Zu dieser besonderen Nachfolge ruft er mehrfach auf, wenn er sagte "Folge mir". Also sind auch seine Apostel diesen Weg gegangen und haben - wenn sie verheiratet waren - ihre Familien verlassen und mit Jesus durch die Lande gezogen.
Biblisch ist auch, dass der Völkerapostel Paulus diese Lebensform gewählt hat und sie auch anderen empfohlen hat. Er nennt auch die Gründe dafür.
Bereits in frühchristlicher Zeit haben sich die ersten Klöster gebildet, wo Menschen sich entschieden haben, in völliger Hingabe und ungebunden für Gott zu leben. Damit stehen sie auch den Menschen ungeteilt zur Verfügung - auch in Zeiten der Verfolgung. Sie gehen eigentlich nur den Weg, der ganz auf die Ewigkeit gerichtet ist, denn dort werden die Menschen nicht mehr heiraten. Die Ehe gibt es nur in dieser Welt.
Dass es zu dieser Lebensform eine besondere Berufung "Folge mir" geben muss, ist klar. Jesus deutet es an, wenn er sagt "Wer es fassen kann, der fasse es".
Die Kirche könnte natürlich den Zölibat für Weltpriester aufheben, fragt sich nur, ob das wirklich ein Vorteil wäre. Zumindest würde ein großes Charisma verloren gehen, wenn er richtig gelebt wird.
Menschen versündigen sich innerhalb und außerhalb der Kirche - auch in diesem Beruf, aber nicht nur in diesem Beruf !
Die Ehe ist eine andere Lebensform, aber nicht geboten. Sie wird in der Ewigkeit keine Rolle mehr spielen, ebenso wenig die Sexualität.
In der Bibel stehen Grundsätze für Christen. Und die Ehe gehört dazu. Doch gibt es keinen Zwang zum heiraten, aber zur Keuschheit.
@Mengenstrom: Zölibat ist ehelose Lebensform. Sie ist insofern biblisch, weil Jesus sie vorgelebt hat und weil er diese Lebensform "um des Himmelreiches willen" in die Welt gestellt hat. Beides ist nicht zu leugnen und deshalb kann von Unwahrheit keine Rede sein.
Ob das ehelose Leben für bestimmte Gruppen vorgeschrieben werden soll, steht nicht in der Bibel und das muss es auch nicht. Das war hier auch nicht die Frage. Es gibt gute Gründe, warum das so gehandhabt wird und hängt mit dem Amtsverständnis des kath. Priestertum zusammen. Ehe gilt nur für diese Welt, in der jenseitigen gibt es das nicht mehr. Priester sollen Zeugnis geben, dass sie nicht von dieser Welt sind, sondern ganz und ungeteilt auf Gott und das Ewige ausgerichtet sind. Wer es fassen kann, der fasse es, sagte schon Jesus. Du kannst es offenbar nicht fassen, andere schon.