Kann man aus Schwefelsäure hoch konzentriertes Wasserstoffperoxid machen?
Also erstmal: ich habe nicht illegales vor ich wollte mit meinem Sohn nur ein paar Experimente machen also?
5 Antworten
Wenn Du zufälligerweise auch noch größere Mengen BaO₂ zur Hand hast, ja. Sonst wäre es definitiv einfacher, 30% H₂O₂ zu kaufen. Theoretisch kann man das auch eindampfen und noch konzentriertere Lösungen gewinnen, aber bei dieser Art von Operation sind schon etliche Hände oder Augen auf der Strecke geblieben, oder sogar Wände verschoben worden.
Ist die Paranoia wirklich schon so absurd? Zu meinen Schulzeiten haben sie mir das in der Apotheke oder im Baumarkt nachgeschmissen.
BaO₂ wirst Du sicherlich nur mit höchsten Schwierigkeiten bekommen, weil alle löslichen Barium-Salze schweinegiftig sind.
Ja, Wasserstoffperoxid ist in dieser Konzentration nicht mehr abgabefähig; Privatpersonen mit Jagdschein fallen ebenfalls nicht unter 'berufsmäßige Anwender'.
Seit wann soll das so sein? Das Zeug gibt es für bestimmte Anwendungen immer noch, man muss nur den Ausweis vorlegen, wenn man es kauft und die Daten werden notiert. Mann muss eben wissen, wo man es bekommt. (Was ich aus nachvollziehbaren Gründen jetzt nicht sage) Online bestellen geht nur nicht mehr.
Ich muss mich korrigieren. Hab wohl die letzte Gesetzesverschäfung verpasst.
Lebt ihr eigentlich noch in freier Wildbahn oder bereits in einem Zoo? Ich frage nur deshalb, weil ich im letzten Jahrzehnt keine 1½ Jahre in Europa verbracht habe, und irgendwie zum Schluß komme, damit viel Nerven gespart zu haben.
Da gab es noch recht großzügige Ausnahmen ich habe das definitiv nach 2012 noch bekommen. 2017 gab es anscheinend eine weitere Verschärfung auf Grund der EU-Explosivgrundstoffverordnung.
Ich habe oft den Eindruck, man hat mich in einem Zoo ausgesetzt und die Zäune fortgenommen...
Heutzutage gibt es aber noch Aceton und schon das Internet. Du ahnst, was ich meine.
Hochkonzentriertes H2O2 zu destillieren ist sehr gefährlich, es kann explodieren. Die katalytische Zersetzung kann durch rauhe Glasschliffe, Kratzer in der Apparatur oder Verunreinigungen explosionsartig verlaufen.
Wenn man Schwefelsäure (Konzentration weiß ich nicht) mit hoher Anodenstromdichte elektrolysiert, bildet sich Peroxodischwefelsäure, die dann über Peroxomonoschwefelsäure (Carosche Säure) zu Schwefelsäure und Wasserstoffperoxid hydrolysiert. Soweit in jedem gutsortierten Fachbuch nachzulesen. Welche Konzentrationen sich so erreichen lassen, weiß ich auch nicht.
In jedem Fall würde ich dir aber von diesem Verfahren abraten. Die Zwischenprodukte sind vermutlich verdünnt noch gefährlicher als Wasserstoffperoxid. Letzteres ist hochkonzentriert für Laien nicht mehr handhabbar. Also lass die Finger davon, solange du noch welche hast.
P.S. Hab grad noch mal nachgesehen: Du brauchst 50%ige Schwefelsäure (stärker als Batteriesäure) und Elektroden, die das aushalten. Daran könnt's schon scheitern.
P.P.S. Wikipedia vermeldet zur Caroschen Säure:
Die farblosen wässrigen Lösungen der Peroxomonoschwefelsäure werden im Praxisjargon von Chemielaboren auch Knabberwasser, Piranhasäure oder Piranha-Lösung genannt.
Mann sollte prinzipiell kein hochkonzentriertes Wasserstoffperoxid herstellen, das Zeug ist hochkonzentriert ziemlich garstig.
Nein, wo soll denn das Peroxid herkommen?
Aus der Elektrolyse, wie Thomas schon schrieb. Daraus kommen viele Sachen, die der Gesetzgeber dem normalen Menschen nicht mehr zutraut. Kolbe-Elektrolyse von Natriumacetatlösung bei unterschiedlichem Elektrodenmaterial ...
Als Zivilist kann man das mit dem 30%igen Wasserstoffperoxid vergessen aber danke wegen dem Tipp mit dem bariumperoxid