Kann man auf dem Asrock b450 pro 4 Ram mit 3200 mhz verwenden?

2 Antworten

Hallo

Die Angabe zum Arbeitsspeicher in den Mainboard Spezifikation, bezieht sich auf die vom Speichercontroller maximal nativ unterstützten Geschwindigkeit, also ohne übertakten des Speichercontrollers. Der Speichercontroller steckt aber im Prozessor und nicht auf dem Mainboard. Dieses nimmt die Speicher nur auf und das BIOS/UEFI Konfiguriert sie, stellt als die Geschwindigkeit, Spannung und Timings ein. Aber "angetrieben" werden die Speicher vom Speichercontroller im Prozessor. Und von diesem hängt ab, welche Speichergeschwindigkeit unterstützt wird. Nutzt man nun RAM, der schneller ist, als vom Prozessor nativ unterstützt wird, dann wird für diesen RAM der Speichercontroller im Prozessor übertaktet und das kann aber muss nicht funktionieren. Und genau darauf bezieht sich nun wieder die Angabe (OC) hinter einigen Speichern, in den Spezifikationen zu einem Mainboard und hat nix mit dem CPU overclocking zu tun, dabei wird der CPU Kern übertaktet. Das heißt, das mit diesen Speichern, der Speichercontroller in einem bestimmten Prozessor übertaktet wird. Überall wo (OC) hinter den RAM's steht, wird damit darauf hingewiesen, das diese Geschwindigkeit zwar möglich wäre und vom BIOS/UEFI einstellbar ist. Aber das ist keine Garantie dafür, das diese Speicher auch tatsächlich mit vollem Tempo laufen werden. Das hängt immer noch einzig und allein von den individuellen Eigenschaften jedes einzelnen Prozessors ab, wie hoch sich der Speichercontroller übertakten lässt. Möchtest du ein stabiles System, dann nimm nur Speicher, die auch vom Prozessor nativ unterstützt werden.

Hier kannst du dir mal anschauen, was für ein Speichercontroller in welcher AM4 Prozessor steckt:

https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_AMD-Ryzen-Prozessoren

Außerdem ist die maximal erreichbare Speichergeschwindigkeit auch noch abhängig, von der Anzahl der eingesetzten Speicherbänke pro Speicherkanal. Bei Belastung des Speichercontrollers, mit mehr als eine Speicherbank pro Speicherkanal, sinkt die maximal nativ unterstützte Speichergeschwindigkeit auch unter den angegebenen maximalen Wert. Das bedeutet, das bei Einsatz von mehr als eine Speicherbank pro Speicherkanal, nicht mal der angegebene Maximal Wert garantiert ist. Deshalb auch die Tabellen mit der Speicherbestückung, die in den Spezifikationen zu finden sind.

https://www.asrock.com/mb/AMD/B450%20Pro4/index.de.asp#Specification

AsRock ist der einzige Hersteller, den ich kenne und der diesen Zusammenhang auch ehrlich, klar und deutlich in den Spezifikationen zum Ausdruck bringt. Alle anderen Hersteller verschleiern diesen Zusammenhang.

Das Asrock B450 Pro4 Mainboard kann maximal DDR4-3200 RAM nutzen, mehr kann das BIOS/UEFI nicht einstellen, laut den Spezifikationen zu dem Mainboard, also auch nicht via XMP. Aber der Prozessor muss da auch noch mitspielen. DDR4-3200 Geschwindigkeit wird nur von Ryzen Serie 3000 und 5000 nativ unterstützt, bei Einsatz von einer RAM Bank pro Speicherkanal. Von älteren Prozessoren werden oft nur bis maximal DDR4-2666/2933 RAM nativ unterstützt. Darüber hinaus wird in diesen Prozessoren der Speichercontroller mit DDR4-3200 RAM übertaktet. Deshalb steht in den Spezifikationen des Mainboards das (OC) dahinter.

Zusätzlich zum übertakten des Speichercontrollers, wird oftmals auch der RAM selbst übertaktet, denn meistens wird XMP RAM verwendet und das ist übertakteter billig RAM. XMP RAM ist meistens billiger DDR4-2133/2400 RAM, der via XMP übertaktet wird. Das bedeutet, das z.B. in einem Ryzen 5 2600 Prozessor mit DDR4-3200 XMP RAM, einmal der Speichercontroller im Prozessor übertaktet wird, da dieser nur bis zu DDR4-2666/2933 RAM nativ unterstützt und zum anderen wird der RAM selbst auch übertaktet.

mfG computertom

Welche Taktrate du verwenden kannst steht in der beiliegenden Bedienungsanleitung zum Mainboard.