Kann es sein, dass das Deutsche Volk in den letzten Jahrhunderten ein Slawisches Volk geworden ist?

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Der Deutschorden hat die baltischen Pruzzen im Auftrag des polnischen Herzogs Konrad I. erst im 13. Jahrhundert angegriffen, um sie zu Konvertiten zu machen. Dafür habt man ihnen das Land geschenkt, welches später zu Preußen wurde.

Allerdings vergisst du, dass heute "typisch, deutsche Städte", wie bspw. Berlin, Dresden oder Leipzig, ursprünglich und zuerst slawische Siedlungen waren.

  • Berlin = Berlo (bedeutet: Sumpf, Morast)
  • Dresden = Drežďany (bedeutet: Sumpfwald)
  • Leipzig = Lipьsko (bedeutet: Ort der Linden)

Auch die vielen Burgen im Nordosten, wie bspw. Mecklenburg, waren typisch slawisch. Dort lebten die Obotriten, Ranen, Wilzen, Lutizen, uvw. in Brandenburg, Uckermark, Rügen, Vorpommern, usw.

Es ist also eher so, dass die "Germanen" sich im Siedlungsraum der "Slawen" ausgebreitet hatten.

Das historische Problem ist dabei allerdings: es ist kein wirkliches Ursprungsgebiet der Slawen bekannt, welcher sich von den Germanen unterscheiden würde.

Manche Forscher glauben daher, sie hatten denselben, indogermanischen Ursprung, aber da die Stämme sich in unterschiedliche Richtungen ausbreiteten und sich die Sprachen veränderten, kam es zur soziokulturellen Trennung.

Später spielte auch das Christentum eine große Rolle dabei, den die Germanen wurden früher christianisiert, als die Slawen, welche sich noch viel länger dagegen wehrten. Da es Christen verboten ist, andere Christen als Sklaven zu halten, wurden die Slawen (lat. Sclavus) - auch wegen der geografischen Lage - immer wieder in die Sklaverei gezwungen (die Praxis war aber nicht der Ursprung der ethnischen Eigenbezeichnung, sonders andersrum; Slawe kommt vermutlich von "slovo" (=Sprache)).

Während der Zeit der Völkerwanderungen, insbesondere aber auch durch den Einfall der Hunnen auf Europa im 4. Jahrhundert, kam es immer wieder zu weiteren Vermischungen.

Die oben genannten, slawischen Siedlungen in Ostdeutschland sind sehr wahrscheinlich erst nach dieser Zeit der Völkerwanderung entstanden, ca. 6. Jahrhundert, nachdem die Germanen dort abgewandert waren, oder sich mit dem Römischen Reich behängten.

Dennoch gab es diese "Vermischungen" permanent, fortlaufend und vermutlich hatten sie ohnehin einen gemeinsamen Ursprung.

Es ist genau umgekehrt. Um das Jahr 900/1000 war eigentlich ganz Ostdeutschland, bis auf Thüringen, slawisch.

Das war unter Kaiser Otto. Brandenburg war ein slawisches Land. Dort wurde Gott Svantevith angebetet und es gab Pferdeorakel und Menschenopfer - solange bis Kaiser Otto mühsam mit Feuer und Schwert die Christianisierung der slawischen Heiden durchsetzte. Genau wie Kaiser Karl 200 Jahre zuvor im heutigen Niedersachsen. Die Sachsen bei Karl dem Großen waren nämlich nicht die heutigen Sachsen, sondern die Niedersachsen. Die waren auch heidnisch, aber keine Slawen. Slawisch war in etwa das, was wir heute die fünf neuen Bundesländer nennen (wie gesagt außer Thüringen) und alles dahinter.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Langjährige Erfahrung in der Parteipolitik und als Reporter

Das ist dein Eindruck. Deutschland mag zwar einen beträchtlichen Anteil polnisch-, russisch- und ukrainischstämmiger Menschen ausmachen, aber selbst aus den ehemaligen Ostgebieten dürften nicht so viele Menschen gekommen sein, gesetzt den Fall, sie haben sich dauerhaft mit Slawischstämmigen vermischt.

https://de.wikipedia.org/wiki/Non_sequitur

Das hat damit zu tun, dass viele Menschen aus Osteuropa nach Deutschland eingewandert sind. Viele hatten allerdings auch deutsche Vorfahren, die vor ca. 250 an die Wolga und von da aus weiter auf russischem Gebiet gewandert sind.

Sie verfügen über einen eingeschränkten Freundeskreis.

Bei uns ist das völlig anders.