Kann es passieren dass man sein ganzes Leben denkt man sei hetero und erst so mit 50-60 jemanden trifft durch den man merkt dass man Bi ist?

6 Antworten

Ja.

Einen Einfluss darauf haben wir zwar nicht. Sexualempfindungen können sich jedoch das ganze Leben lang verändern.

Auch wenn das gerne behauptet wird, ist die jeweilige sexuelle Orientierung nichts zwingend Angeborenes, das man für immer hat. Auch während der Pubertät entwickelt sich lediglich die Geschlechtsreife; also die (biologische) Fähigkeit zu sexuellen Handlungen sowie zur Fortpflanzung. Dies muss aber nicht heißen, dass die sexuellen Präferenzen, die sich dann zunächst herauskristallisieren, lebenslang die gleichen bleiben.

Es kam schon des öfteren vor, dass Mütter und Väter, die jahrelang in einer traditionellen Familie lebten, plötzlich feststellten, dass sie sich sexuell und/oder romantisch zu einer Person des eigenen Geschlechts hingezogen fühlten und daraufhin den anderen Elternteil verließen.

Selber habe ich mich bis heute noch niemals von irgendwem oder irgendwas sexuell angezogen gefühlt. Zudem mache ich mir aus sexuellen Aktivitäten generell nichts. Daher gehe ich aktuell davon aus, dass ich a-/nichtsexuell bin bzw. einfach über keine sexuelle Orientierung verfüge. Aber wer weiß... vielleicht begegnet auch mir wider Erwarten eines Tages diese eine Person, die mich komplett umzudrehen vermag. Das kann man nicht erahnen.

Liebe Grüße.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Experte bzgl. Grau- & Asexualität; Ende 2012 eigenes Outing.

Ja, natürlich kann das passieren. Manche entdecken ihre sexuelle Orientierung eben später.

Hatte eine Freundin und habe dann das Outing des Vaters gegenüber seiner Frau, mit der er schon 20 Jahre verheiratet war, live miterlebt. Ich wusste zunächst überhaupt nicht, wie ich reagieren sollte. Die Ehefrau saß nur starr da und hat überhaupt nichts mehr gesagt. Meine Freundin hat mich dann vom Eßtisch weg in ihr Zimmer gezogen und hat mich nur noch fest umklammert und wollte sofort mehr, wobei du gemerkt hast, dass ihre Gedanken gerade ganz weit weg waren. Bei meinem nächsten Besuch war dann schon der Freund des Ehemanns mit dabei. Ich habe die Ehefrau dafür bewunderr, wie sie damit umgegangen ist. Bei der Tochter war das nicht ganz so. Sie hat immer versucht diesem anderen Mann aus dem Weg zu gehen und wollte mehr Sex mit mir. So als ob sie unbedingt beweisen wollte oder dafür sorgen wollte, dass ihr das mit mir nicht auch passiert. Sie ist dann auch relativ schnell von zu Hause ausgezogen und hatte zu ihrem Vater nur noch den minimalsten Kontakt. Die Eltern haben sich aber bis heute nicht scheiden lassen.

Ja, sicher. Man verliebt sich bzw. sammelt ja Erfahrung mit den Menschen, die man trifft. Auch ein/e Bisexuelle/r verliebt sich nicht wahllos. Und wenn er/sie eben erst mit 50 jemand vom gleichen Geschlecht trifft, den ihn/sie interessiert, dann ist das halt so.

Ich glaube das sehr viele Menschen ihr ganzes Leben fest davon überzeugt sind hetero zu sein und sich ihre in Wirklcihkeit vorhandene Bisexualität nicht eingestehen da diese einen Anteil Homosexualität beinhaltet die immer noch negativ belastet ist.