Sind Leute verwirrt heutzutage?

14 Antworten

Wenn man sich für die Leute interessiert, dann führt das zu einem besseren Verständnis.

Man verwendet einfach genauere Bezeichnungen um etwas zu beschreiben. Das neue Begriffe erst mal nicht von allen verstanden werden ist ganz normal.

Ist halt die Frage, wie man damit umgeht. Interessiert man sich dafür, fragt man nach und lernt etwas, oder ist es einem egal und es berührt einen nicht, oder regt man sich darüber auf und zieht Dinge, die man nicht versteht ins Lächerliche.

Gegeben hat es das schon immer, aber die Sprache entwickelt sich eben weiter, ein Wort, dass für eine Gruppe steht, wird in Untergruppen eingeteilt um das Individuum genauer zu beschreiben.

Ist eigentlich mit allem so. Man kann sagen, das ist ein Mensch, oder man macht es genauer und sagt das ist ein Mann, eine Frau, oder eben noch genauer, dass ist ein Transmann/Transfrau oder er ist intersexuell.
Man kann auch sagen das ist farbig, oder genauer das ist gelb, blau, rot, oder noch genauer, dass ist karminrot, blutrot, rubinrot, bordeauxrot, ect.

Hätte noch von keinem gehört, der sich darüber aufregt, dass man Farben genauer differnziert und fragt wo das alles hinführt oder auf die absurde Idee kommt, zu sagen, dann kann man ja auch gleich grasrot, Topfpflanze zu einer Farbe sagen.

Vermutlich hört man davon nichts, weil es sich nicht so gut für politische Stimmungsmache eignet wie Minderheiten menschlicher Natur.

Also ja, die Leute sind verwirrt, aber nicht die benannten Personen, was ihre Gefühle angeht (was sicher auch vorkommt, aber dafür gibt es Psychologen), sondern unbeteiligte Personen, die meinen sie werden jetzt gezwungen neue Bezeichnungen auf Anhieb zu verstehen, weil irgendwelche Stimmungsmacher das so verkaufen als würde sich ab morgen dann jeder nach absurden Phantasiebezeichnungen benennen. (Was halt einfach völliger Blödsinn ist.)

Dabei gibt es für gewöhnlich gar kein Problem jemanden nach seinem Gusto zu benennen. Ob jemand geduzt, gesietzt, mit Titel oder ohne Titel angesprochen werden möchte oder ob er Peter oder Petra genannt werden will, erfordert in der Regel keine nennenswerte kongnitive Leistung.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Selbst Homo und schon viel erlebt.

"Früher" gab es eben nur diese Begriffe und weniger Aufklärung bzw. mehr Tabus. Mehr als zwei Geschlechter und Sexualitäten gab es aber prinzipiell schon immer, nur wurde darüber nicht offen gesprochen oder passende Begriffe definiert.

Es wirkt vielleicht so, als seien Menschen verwirrter, aber tatsächlich machen wir einfach nur Fortschritte darin, zu verstehen, dass der Mensch viel zu komplex ist, um ihn in bloß zwei verschiedene Schubladen stecken zu können.

Und nicht zuletzt sollte man auch nicht alles, was man im Internet liest, miteinbeziehen. Dass Transsexualität ein legitimes Phänomen ist, lässt sich bspw. auch wissenschaftlich durch Studien belegen. Das hat dagegen nichts damit zu tun, dass manche Menschen sich als Katze identifizieren. Das eine unseriöse, im Internet aufgeschnappte sollte da nicht das wissenschaftlich belegbare invalidieren. Informier dich einfach mal ein bisschen, bevor du so bequem bist, alles über einen Kamm zu scheren.

Früher gab es ja nur Frau und Mann. Entweder schwul oder Hetero.

Definiere "früher". Vielleicht weißt du es noch nicht, aber dass Menschen sich mit und über ihre sexuelle Orientierung definieren, ist ein sehr junges Phänomen. Die Begriffe "Homosexualität" und "Heterosexualität" existieren erst seit dem späten 19. Jahrhundert. Der erste, der sie verwendete, war der österreichische Schriftsteller Karl Maria Kertbeny in den Jahren 1868/69 in einigen Streitschriften, die er anonym geschrieben und verbreitet hatte. In seinen Schriften argumentierte er gegen die Sodomie-Gesetze, die gleichgeschlechtliche Handlingen zwischen Männern unter Strafe stellten, die aus seiner Sicht gegen die Menschenrechte verstießen und erfand dafür das Wort "homosexuell". Kertbeny, der vermutlich selbst homosexuell war, erfand als Gegenstück im gleichen Atemzug den Begriff "heterosexuell". Der Terminus "Heterosexualität", der heute von Gegnern der queeren Community so gern in den Mund genommen wird, ist also die Erfindung eines Schwulen. Auch der Begriff Bisexualität in der heutigen Bedeutung wurde von Kertbeny erstmals verwendet.

Später wurden die Begriffe 1880 vom Zoologen Gustav Eberhard Jäger in der zweiten Auflage seines Buches Die Entdeckung der Seele genutzt. Etwas später verwendete sie der deutsche Sexualforscher Richard von Krafft-Ebbing in seiner 1886 veröffentlichten Psychopathia sexualis. Diese wurde wiederum 1892 von dem amerikanischen Neurologen Charles Gilbert Haddock ins Englische übersetzt, womit die Begriffe heterosexual, homosexual und bisexual erstmals im englischen Sprachraum verwendet wurden.

Vor 1868 gab es Hetero- und Homosexuelle schlichtweg noch gar nicht. Die Menschen hatten einfach Sex. Manche mit Männern, manche mit Frauen, manche mit Männern und Frauen. Hinterfragt wurde das gar nicht und niemand hat sich über seine Sexualität definiert.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich bin bisexuell. 💕💜💙

Ich finde es sind viele jüngere Leute mit dem Thema verwirrt/ verunsichert.

Es gibt auf einmal so viele andere Möglichkeiten. Es ist ziemlich schwer dabei einen klaren Kopf zu bekommen. Mir ist dabei aufgefallen dass viele Jugendliche die Trans sind es nicht wirklich ernst meinen und sich keine Gedanken machen über das spätere Leben und die Operationen. Persönlich habe das Gefühl dass diese Leute in eine andere Rolle schlüpfen möchten und gar nicht das eigene Leben ausleben wollen sondern das von jemand anderem.

(Ich kann nur von meinen Erfahrungen sprechen und möchte niemanden schaden oder bedrohen)

❤️🧡💛💚💙💜 Seid so wie ihr seid, denn alle anderen gibt es schon🏳️‍⚧️🏳️‍🌈

Mir fällt es aber auch schwer mich fest zu legen (ich weiß selber nicht welche Sexualität ich habe.)

Und rate euch: Ihr müsst euch nicht festlegen nehmt euch Zeit und sammelt Erfahrung ❣️❤️‍🩹🫂

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Pusteblume015  26.11.2023, 18:38

Aber ich muss auch sagen du stellst die Orientierung Trans uns lächerliche

Kaum ein Mensch hält sich für eine Katze oder Giraffe.

Du ziehst hier das Phänomen der Trans-Identität ins Lächerliche. Es kommt tatsächlich vor, ob nun bei 0,3 % oder 1 % der Menschen, dass sie sich dem Geschlecht (im Sinne von "gender"), dem sie bei der Geburt zugeordnet wurden, nicht zugehörig fühlen.

Unabhängig von den kulturellen Umständen, der Erziehung und der Gesellschaft merken sie über Jahrzehnte sehr stark, dass sie entweder als Junge/Mann "falsch" sind, und eigentlich ein Mädchen, eine Frau sind, oder umgekehrt.

Ich finde, in einem solchen Fall sollte die Gesellschaft respektieren, dass es Trans-Identität gibt, und dass ein Mensch seine entsprechende Identität auch zeigen und ausleben möchte, statt sie zu verstecken und damit unglücklich zu sein.

Wozu soll das schon groß führen? Bestimmt nicht zum Untergang des Abendlandes oder dem Verderb der Jugend von heute. Es führt einfach zu mehr Diversität und Akzeptanz. Und die Mehrheit der cis-normativen Menschen darf ja auch weiter cis-normativ bleiben, konventionelle Familien gründen und sich fortpflanzen.