Kann ein russisches U-Boot unentdeckt durch den Suezkanal, Bosporus oder Gibraltar durchqueren?

9 Antworten

Straße von Gibraltar = höchstwahrscheinlich, da mit 60km sehr breit und in der Mitte daher "internationales Gewässer".

Bosporus = eher unwahrscheinlich, da hoheitlich unter Türkischer Flagge. Die bekommen denke ich mit, wenn da etwas unentdeckt durchfahren möchte. Auch gibt es zwischen dem Bosporus und dem schwarzen Meer Schleusen da Du irgendwie die 26m Höhenunterschied überwinden musst.

Suezkanal = keine Schleusen , aber nur 24m Wassertiefe in den unmittelbaren Fahrstraßen , 2 Fahrstraßen bei durchschnittlich nur 200-300m breite des Kanals . D.h. sehr wenig Platz und dazu die am meist befahrene Wasserstraße der Welt. Ein U-Boot was hier versuchen würde unentdeckt durchzufahren, würde höchstwahrscheinlich von einem Containerschiff gerammt und versenkt werden. Hier ist sehr,sehr wenig Platz. Theoretisch möglich, aber von allem wohl das gefährlichste Unterfangen. Auch bist Du dann "nur" im Mittelmeer oder im roten Meer . D.h. noch ganz weit weg von der Ukraine.

Suezkanal: nein, hat zwar keine Schleusen, ist aber maximal 24 m tief.

Bosporus: sehr schwierig und aufgrund der Schiffsdichte unwahrscheinlich. Die Tiefe schwankt ( Minimum 36 m).

Bei beiden würde die getauchte Durchfahrt einen schwerwiegenden Rechtsbruch darstellen.

Allerdings ist das im Bezug auf den Suezkanal oder Gibraltar gar nicht erforderlich. Da dürfen russische U-Boote auch aufgetaucht durchfahren. Ich wüsste somit nicht was der Blödsinn sollte.

Der Bosporus bildet die Ausnahme

Die Durchfahrt ist durch den Vertrag von Montreux geregelt.

Die Türkei hat die Durchfahrt für Kriegschiffe derzeit gesperrt, vertragsgemäss.

Vertrag von Montreux – Wikipedia

Für Kriegsschiffe gelten besondere Regeln. In Friedenszeiten muss der Türkei gemäß Artikel 13 die Durchfahrt eines Kriegsschiffes auf diplomatischem Wege vorher mitgeteilt werden, in der Regel acht Tage zuvor. Kriegsschiffe von Staaten, die nicht zu den Anrainern des Schwarzen Meeres gehören, dürfen sich gemäß Artikel 18, Absatz 2 nicht länger als 21 Tage im Schwarzen Meer aufhalten. Die Tonnage von Kriegsschiffen der Nichtanrainer-Staaten, welche gleichzeitig durch die Meerengen fahren, darf mit einzelnen Ausnahmen 15.000 Tonnen nicht überschreiten (Artikel 11 und 14). Befindet sich die Türkei in einem Krieg, so stellt das Abkommen die Durchfahrt von Kriegsschiffen gemäß Artikel 20 völlig in das Ermessen der türkischen Regierung. Ist die Türkei selbst am Krieg nicht beteiligt, darf sie Kriegsschiffen kriegführender Mächte die Passage der Meerenge nach Artikel 19 untersagen, es sei denn, sie kehren zu ihrem Heimathafen zurück.

Die Türkei wird auf einen Versuch nicht sehr freundlich reagieren, unter Umständen wird das U-Boot versenkt.

Somit, blöde Idee!

Von Experte Hamburger02 bestätigt
Suezkanal, Bosporus

Nein, Suez-Kanal ist nahezu ausgeschlossen, der Bosporus ist seit dem Krieg in der Ukraine für russische Marineeinheiten geschlossen, wird also umfassend überwacht. Das dürfte äußerst schwierig sein.

Gibraltar

Ja, klar, das U-Boot müsste dazu nicht einmal tauchen.

@ Windmondkind

Möglicherweise durch türkische Deckung. Erdogan kungelt ja schon lange erkennbar mit Putin rum. Von daher ist Erdogan eine Gefahr für die NATO und gehört raus aus der NATO.

Nein.

Der Suezkanal wäre dazu auch viel zu stark befahren und ist wahrscheinlich nicht tief genug um es heimlich zu machen...