Meinung des Tages: War Prigoschins Revolte der Anfang vom Ende Putins?
Die Bilder gingen am Samstagmorgen um die Welt: Wagner-Truppen marschierten in der russischen Millionenstadt Rostow am Don ein und besetzten, ohne auf Widerstand zu stoßen, die dortigen Militäreinrichtungen. Zuvor rief am Freitag der Chef der Wagner-Söldnertruppe, Jewgeni Prigoschin, die Bevölkerung zum Widerstand gegen die russische Militärführung auf. Er beschuldigte im weiteren den russischen Verteidigungsminister Schoigu, auf Wagner-Truppen in der Ukraine einen Luftangriff durchgeführt zu haben, der viele Menschenleben gekostet hätte, und forderte sowohl dessen Absetzung als auch die Absetzung des russischen Generalstabschef Waleri Gerassimow.
Im Laufe des Samstages begannen die Wagner-Truppen dann gen Moskau zu ziehen und kündigten an, das Blut jener zu vergießen, die sich ihnen in den Weg stellten. Präsident Wladimir Putin sprach in einer TV-Ansprache von Hochverrat und kündigte schwere Strafen für all jene an, die sich an der Revolte beteiligten.
Auch wenn Prigoschin sich in den letzten Monaten bereits mehrmals mit der russischen Militärführung überworfen hatte, war das eine Entwicklung, die wohl kaum ein Beobachter kommen gesehen hatte. Sowohl Prigoschin als auch Putin schienen an einem “Point of no return” zu sein. Verfügbare Militäreinheiten wurden zum Schutz in die Hauptstadt beordert, in Moskau patrouillierten gepanzerte Fahrzeuge die Straßen. Es schien, als könne die Staatsmacht der Nation mit den meisten Atomsprengköpfen jeden Moment zusammenbrechen.
Doch dann kam alles anders. Weißrusslands Präsident Lukaschenko vermittelte und Prigoschin beendete seine Revolte ohne Blutvergießen. Putin gewährte allen Teilnehmenden Amnestie und Prigoschin zog von Rostow ab ins weißrussische Exil.
https://www.tagesschau.de/ausland/asien/wagner-abzug-kreml-deal-100.html
Doch hat die Revolte gezeigt, wie vulnerabel die russische Staatsmacht und allen voran Wladimir Putin tatsächlich ist? In Rostow wurden die Wagner-Gruppen von Anwohnern gefeiert, als sie in die Stadt einzogen. Auch scheint die gewährte Amnestie für Prigoschin und die Beteiligten der Revolte nicht unbedingt ein Zeichen politischer Stärke. War Prigoschins Aufstand also der Anfang vom Ende der Ära Putins? Oder wie deutet Ihr die Ereignisse der letzten Tage? Wir freuen uns auf Eure Meinungen.
Das Ergebnis basiert auf 85 Abstimmungen
23 Antworten
Prigoschin hat sich nicht gegen Putin gewandt, sondern nur gegen Schoigu und Gerassimow, weil diese ihm zu wenige Waffen und Munition geliefert haben, als die Wagnergruppe noch in der Ukraine war.
Es war also weder ein Aufstand noch ein Putschversuch - diese Deutung haben deutsche Journalisten verschiedener Geschlechter hineininterpretiert.
Nach dm 3-stündigen Gespräch zwischen Prigoschin und Putin gehe ich davon aus, dass Wagner als 5. Kolonne in Belarus bereitgehalten wird, falls einmal ein Bodenangriff gegen Kiew stattfindet.
Nehmen wir mal das Argument des Antworters und unterstellen das nicht Putin dahinter steckte sondern einer der Militärs und Putin das ganze nur Recht war, denn selbst wenn er keinen Groll gegen ihn hegte kein Problem mit hatte das dieses damalige und vielleicht auch zukünftige Problem beseitigt war.
Prigoschin hat Putin vor der Weltöffentlichkeit brüskiert und als Lügner entlarvt. So etwas vergißt Putin nicht. Wie der Kreml mit Verrätern umgeht, sollte inzwischen jedem klar sein. Und ohne Putins Einverständnis oder Anordnung traut sich auch kein Militär, eigenmächtig zu handeln.
Genau genommen hat er sich auch nach dessen Tod nicht besser gemacht, erneut die anstellen welche das eigene Land vorher verraten haben. Im Grunde hat sich Putin selbst als Lügner entlarvt, denn Pigroshin und Wagner zu begnadigen, Verräter welche Russland angriffen, zeigt wie wenig die böse Nato und Ukrainische Nazis Story wert war und ist.
Dass sich kaum jemand der Revolte angeschlossen hat, deutet nicht auf einen nahen Umsturz hin. Außerdem ist der Verlauf für andere entmutigend.
Aber als stabil würde ich das Konstrukt deswegen nicht gleich bezeichnen, da fehlt noch eine weitere Option!
Die Frage ist vielmehr, was passieren wird, wenn Putin NICHT mehr da ist, aus welchen Gründen auch immer (egal ob Fenstersturz, Leukämie oder am Ego erstickt)
Die Revolte war der Anfang vom Ende Prigoschin's, wie sich nun gezeigt hat
Das ganze ist relativ schwierig einzuschätzen. Immerhin sind es Söldner, denen drückst du bisschen Geld in die Hand und schon arbeiten die für dich.
Aber dass sich die Schwäche von Putin in den Verhandlungsgesprächen so gezeigt hat, sagt schon einiges.
Ob das jetzt das Ende von Putin sein wird, ist fraglich. Immerhin weiß man nicht was der Typ als nächstes vor hat oder wo er überhaupt ist. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass er nach der Aktion vielleicht noch größenwahnsinniger wird und Atombomben abfeuert.
Was hätte er schon zu verlieren
Er allein könnte keine abfeuern, außerdem ist er nicht so verrückt wie Hitler.
Nein, das muss ein Anfall von geistiger Umnachtung gewesen sein, denn es sollte ihm klar sein dass das sein Todesurteil ist.
Aber Putin hat es als Verrat aufgefasst und das vergisst ein Putin nicht, wie man an der Speziallandung der Flugzeugs sehen kann.