Kann ein moderner VW Golf noch Kilometerleistungen von 300.000 und mehr schaffen?
Hallo liebe Community,
ich fahre einen frühen VW Golf 8 ‚Style‘ Bj. 2020 mit dem 1,5 TSI Motor und DSG-Getriebe. Aktuell hat er schon 210.000 Kilometer drauf, fährt sich noch sehr gut und war bisher stets zuverlässig. Leider hört man über die TSI Motoren bei VW auch mal negatives, meiner hat aber nie Probleme gemacht.
Aus beruflichen Gründen fahre ich jetzt auch wieder viel und überlege, ob ich den Golf lieber demnächst verkaufen, oder einfach weiterfahren sollte.
Mich würde mal eure Einschätzung interessieren, kann das noch lange gut gehen?
Danke und Grüße.
4 Antworten
Das ist eben vielfach eine Frage, wie man mit dem Wagen umgeht.
Bringt man Motor, Getriebe und Fahrwerk jeden Tag mehrfach an die Grenzen und nimmt es darüber hinaus nicht so genau mit den Wartungsintervallen, ignoriert die Bedürfnisse von Turbo-Motoren, verwendet billiges Öl, usw., dann kann man sich über 200.000 km schon glücklich schätzen.
Ein entsprechend schonend gefahrenes Auto kann entsprechend viel länger durchhalten.
Tatsache ist leider: mit jedem Kilometer mehr auf der Uhr nimmt die Wahrscheinlichkeit zu, dass die Verschleißgrenze für "irgendwas" erreicht ist...
Vielleicht ist es ein Zeitpunkt, den Wagen zu verkaufen und noch "etwas" dafür zu bekommen...
Da schlaf mal noch eine Nacht drüber :-)
Ich würde den einfach weiter fahren - mit 210.000 Kilometern in vier Jahren ist der Golf wertmäßig bedeutungslos und solange er funktioniert, würde ich dran festhalten. Wenn er Probleme macht, kann man sich immer noch davon trennen. Klar ist VAG nicht mehr so gut wie früher zu Zeiten von Golf II und Audi 80, das ist auch bekannt - aber 210.000 Kilometer sind noch nicht unkritisch, so viel muss auch ein modernes Auto einer deutschen Marke aushalten. Den Rest hat man auch mit guter Wartung und Pflege nie in der Hand - der kann nochmal so viel schaffen, aber auch in einem halben Jahr kaputt gehen. Ich würde ihn jetzt nicht abtreten, finanziell gesehen hätte man den mit maximal 150.000 Kilometern verkaufen müssen.
Warum nicht?
Wenn du gut damit umgehst, kann der noch lange halten. Am Ende gehört aber natürlich auch immer etwas Glück dazu.
Es gilt wie immer die Regel: never change a running system.
Warum in aller Welt sollte ich denn ein seit hunderttausenden von Kilometern einwandfrei funktionierendes Auto gegen ein sündteures Neues tauschen, was womöglich Kinderkrankheiten oder gar verborgene Konstruktionsfehler hat???
Der Auto-Neukauf kommt somit erst dann in Frage, wenn die Reparaturkosten das Alte unwirtschaftlich machen (was früher oder später der Fall sein wird) oder es einfach zu unzuverlässig wird.
Im Übrigen halten moderne Benziner auch ohne Weiteres eine halbe Million Kilometer, wenn die Motorkonstruktion günstig hierfür ausgelegt ist, z.B.
- keine "bedarfsgerechte", Ölpumpe mit aus Spritspargründen zu geringem Öldurchsatz für Unterversorgung der Pleuellager sorgt wie in vielen VW-Motoren
- keine VW Longlife-Ölwechselintervalle für Motorschmierung mit völlig verbrauchtem Öl sorgen
- der Motor insgesamt nicht zu heiss läuft
- keine miserablen Kolben wie in den berüchtigten VW 1.4 TSI den Block mit Freßspuren vorzeitig ruinieren:
https://www.youtube.com/watch?v=vJ6uxhuZ1ak&t=76s
https://www.youtube.com/watch?v=txfmjQZ0itM