Kann das Programm einer Achterbahn vom Bediener gesteuert oder angepasst werden?
Klar, zwar nur bis zu einem Gewissen zugelassenen Punkt, aber kann die Beschleunigung, das Bremsen die Rundenlänge usw. gesteuert werden?
Stimmt es auch das die Fahrgäste ständig Video Überwacht werden, um zu Prüfen wie es den Gästen geht, um auch im Bedarf eingreifen zu können?
Und wie sieht es aus, werden die Geschwindigkeiten usw, auf die jeweiligen Fahrgäste angepasst, z.b bei schwereren Personen weniger G Kräfte, langsamere Beschleunigung usw?
Oder läuft durchgehend das gleiche Programm ohne Anpassungen usw ab?
Gibt es auch gewisse Presets die man auswählen kann?
10 Stimmen
7 Antworten
Erstmal Grundsätzlich: Die meisten Achterbahnen besitzen keinen direkten Antrieb, sondern werden durch Schwung und Schwerkraft angetrieben. Die Achterbahn wird auf einen hohen Punkt gezogen, und sich ab dort selbst überlassen. Das bedeutet, an dieser Stelle kann man die Geschwindigkeit gar nicht steuern. Es ist vorausberechnet, welche Geschwindigkeit erreicht wird, und das wird natürlich auch noch während der Testphase überprüft. Von der technischen Seite her gibt es nur wenige Eingriffsmöglichkeiten. Eine sind verschiedene Radbeläge. Je nach Härtegrad der Räderbeschichtung kann ein Zug mehr oder weniger Rollwiderstand haben. Eine zweite Möglichkeit sind die Bremsen, sofern die Achterbahn in der Strecke welche hat (kleinere Bahnen haben ja oftmals nur die Schlussbremsen am Ende der Fahrt).
Das Bremsverhalten, z.B. bei welcher Geschwindigkeit die Bremsen greifen und wann nicht, sind sehr sensibel, eine falsche Einstellung kann katastrophale Folgen haben. Daher können solche Einstellungen nur durch Techniker und auch nicht während dem laufenden Betrieb gemacht werden. Teilweise müssen die Bremsen auch direkt an der Bahn mechanisch anders eingestellt werden, beispielsweise bei fest montierten Magnetbremsen, die keine Steuerungsmöglichkeit haben. Alle Einstellungen, die gemacht werden, müssen natürlich innerhalb der Vorgaben des TÜVs geschehen, oder es ist eine erneute Prüfung und Freigabe durch diesen erforderlich. Generell muss nach so einer Änderung die Anlage zumindest durch die Techniker vor Ort getestet werden.
An sich ist das System einer Achterbahn fest programmiert, meist in Form einer Speicherprogrammierbaren Steuerung. Ein Bediener hat im Grunde nur die Möglichkeit, die Fahrt zu starten (und das auch nur, wenn das System der Achterbahn das zulässt, also wenn die Bahn frei und alle Sicherheitsbügel geschlossen sind), oder bei einer Achterbahn, die auf mehrere Runden festgelegt ist, kann er darüber entscheiden, wie viele Runden sie fahren soll. Zudem hat der Bediener die Möglichkeit, im Gefahrenfall einen Notstopp auszulösen, dafür dienen auch die Überwachungsbildschirme. Wie es den Gästen geht, ist dabei irrelevant. Es wird die Anlage beobachtet, um sicherzustellen, dass alles ordnungsgemäß funktioniert, und dass Fahrgäste sich nicht gefährlich verhalten, ich habe beispielsweise schon erlebt, dass ein Bediener den Zug auf dem Lift angehalten hat, weil Leute, entgegen der Verbote, das Smartphone rausgeholt haben, und diese über Lautsprecher dazu aufgefordert, es wieder wegzustecken. Das geht aber auch nur, solange sich der Zug noch auf dem Lift befindet.
Die Geschwindigkeit einer Achterbahn kann aber von Natur aus variieren. Unterschiedlich schwere Fahrgäste, unterschiedliche Temperaturen, Wind oder Regen können die Geschwindigkeit beeinflussen. Diese Faktoren werden jedoch bereits beim Design einer Achterbahn berücksichtigt, und die Bahn so entworfen, dass die Geschwindigkeiten und g-Kräfte immer in einem sicheren Rahmen bleiben.
Zudem gibt es dann auf manchen Anlagen eben Bremsabschnitte, die den Zug auf eine vorgegebene Geschwindigkeit abbremsen. So wird sichergestellt, dass auch bei längeren Fahrten die Geschwindigkeit immer wieder angepasst wird.
Auch Achterbahnen mit Abschuss haben eine vorgegebene Geschwindigkeit, die der Zug am Ende der Beschleunigung erreichen soll. Zwar muss abhängig vom Gewicht der Fahrgäste mal mehr, mal weniger Kraft aufgebracht werden, jedoch ist auch das automatisch geregelt. Die Anlage misst kontinuierlich die Geschwindigkeit während der Beschleunigungsphase und passt diese entsprechend an, bis die festgelegte Geschwindigkeit erreicht ist. Auch darauf haben Bediener keinen Einfluss.
Die Sicherheitsanforderungen an Achterbahnen sind extrem hoch, vor allem in Deutschland. Deshalb werden auch Bedienfehler wo immer möglich reduziert. Die Bediener haben daher so gut wie keinen Eingriff in das System.
So eine lange, ausführliche Antwort und dann gibt´s nicht mal einen Stern dafür. Das ist traurig.
Es gibt ein Hauptprogramm, und der BEdiener kann eventuell die geschwindigkeit oder je nach Attraktion die intensität von min auf max aufgedreht werden.
Ihc kenns aus einer Attraktion von der KIrmes oder Schützenfest.
Die ganz großen habn nur ein Programm.
Teilweise können Parameter verändert werden.
Und wenns blöd läuft mit der Beladung, dann fahren manche Typen auch wieder rückwärts *gnihihihihi*.
Nur so ist es sicher und geprüft!
Maximal die Gesamtanzahl der Bahnen im System kann und darf variieren!
Hi,
gewisse Sachen kann man ändern, z.B. die Beladung des Zuges, Zuganzahl im System, oder Fahrprogramm (letzteres aber eher beim Fahrgeschäften wie Break Dancer etc.).
Aber viel mehr ist nicht drin. Und ja: Man wird für gewöhnlich Videoüberwacht.
LG
Also - ich kenne mich nicht sooo gut aus, jedoch fahre ich um die 1.000x mit solchen Sachen und habe ein paar Erfahrungen gesammelt.
Beim Break Dancer dürfte es z.B. unterschiedliche Programme geben, die man wählen kann. So war z.B. die Fahrtzeit tagsüber länger und ohne Beleuchtung - während es abends deutlich rasanter zu Sache ging, die Fahrtzeit kürzer war und eben Licht und Soundeffekte aktiv waren.
Auch bei TopSpins habe ich schon verschiedene Fahrweisen beobachten können.
Gehe mal davon aus, dass du im dunkeln glaubst es würde schneller sein. Eine typische Verarschung durch unsen Körper. Kürzer (weniger Runden), Licht und Soundeffekte haben mit der eigentlichen Fahrt nichts zu tun. Das unterschiedliche Zuladungsgewicht wird bei der Typprüfung, meist schon vor dem Bau untersucht und entsprechend berücksichtig. So ist es nicht wirklich wichtig ob die Bahn leer oder beladen fährt. Es gibt aber an bestimmten Stellen Bremsabschnitte. Wenn man dort etwas zu schnell einfährt wird entsprechend die Geschwindigkeit reduziert. So kann man die Sicherheit für alle Situationen garantieren.
Nope. Habe mit ner Stoppuhr nachgemessen.
Licht/Sound/etc. würde ich schon zur Fahrt dazuzählen.
Was genau könnte man an dem Fahrprogramm ändern?