Kann das der Sinn des Lebens sein?
Ich verstehe manchmal einfach nicht, was der Sinn ist, dass ich lebe.
Ich lebe nur um zu arbeiten, damit ich Geld verdiene und leben kann. Alles zielt darauf ab. Ich muss mich von klein auf anstrengen gut in der Schule zu sein, um dann einen guten Schnitt, ein gutes Studium und anschließend einen guten Beruf zu bekommen. Ich lebe im Prinzip nur um Geld zu verdienen. Erst wenn ich alt bin (65 oder älter) kann ich mein Leben leben, wie ich will. Das aber auch nur, wenn ich eben mein ganzes vorheriges Leben optimal darauf hingearbeitet habe. In dem Alter ist es dann aber jedoch zu spät um sein Leben zu leben, wie man es gerne hätte. Man ist alt und zerbrechlich und kann doch unglaublich viel nicht mehr so machen, wie man sich das immer gewünscht hat. Wenn man also an dem Punkt angekommen ist nicht mehr nur arbeiten zu müssen und einfach leben zu können, dann ist es zu zu spät dafür.
Ich finde es einfach traurig dass wir das als Menschen „müssen“ und ja natürlich ist mir bewusst, dass das alles ohne das System nicht funktionieren würde und das ist auch nicht der Punkt den ich angreifen will.
No joke das macht mich so fertig.
Aber das kann doch nicht der Sinn hinter meinem Leben sein?
15 Antworten
Nein, der Sinn deines Lebens ist nicht in den Lebensumständen zu finden. Deine Blutkörperchen ziehen ihre Bahnen durch deinen Körper und dein Herz schlägt vor sich hin, egal ob du morgen arbeiten gehst oder eine Bank ausraubst. Das Leben ist grundsätzlicher als das, was wir damit anstellen. Und du lebst nicht erst, wenn du 65 bist, sondern du lebst hier und jetzt schon. Also kommt es nicht darauf an, wie viel Geld man hat und was man äusserlich tun oder erreichen kann, sondern es geht um Einstellungswerte. Es geht um Achtsamkeit und das Bewusstsein, dass man am Leben ist. Nicht alle Menschen haben dieses Bewusstsein. Viele fühlen sich schon zu Lebzeiten tot. Daran wird das Rentenalter auch nichts ändern, sondern da muss man im Hier und Jetzt ansetzen.
Den Sinn deines Lebens geben dir nicht andere. Den musst du für dich selbst finden und dann auch "leben". Aber ich gebe dir recht, viele Menschen sind und bleiben einfach in dem Hamsterrad und denken nicht daüber nach, wie sinnvoll es ist, was sie mit ihrem Leben anstellen. Das Problem ist, dass du jetzt, wo du die Frage stellst, schwer in den "unschuldigen" Zustand zurück kannst, in dem es dir egal ist. Und das bedeutet Nachdenken und dann entsprechendes Agieren.
Natürlich musst du irgendetwas tun, damit du deine Grundbedürfnisse wie essen, trinken, wohnen befriedigen kannst. Wieviel Aufwand du dafür betreiben musst, ist von deinen Kenntnissen und Fähigkeiten ebenso abhängig, wie von deinen Ansprüchen. Also wirklich deinen Ansprüchen, nicht die Ansprüche der anderen, die dir erzählen wollen, welche Dinge du unbedingt anschaffen solltest, um dann endlich glücklich zu sein (Haus, Auto, neuestes Spartphone oder was auch immer).
Jetzt musst du nur noch überlegen, was genau du als sinnvoll erachtest.
Ist es sinnvoll, den ganzen Tag vor eckigen Kisten zu sitzen und zu daddeln oder zu streamen? Ist es sinnvoll, durch die Welt zu reisen und andere Länder und Kulturen kennenzulernen? Ist es sinnvoll, sich für andere Menschen einzusetzen und sie zu unterstützen? Ist es sinnvoll, einen Beitrag zu leisten, damit unsere Umwelt und Natur weiter bestehen kann?
Was kann dein sinnvoller Beitrag sein? Sollen sich Menschen an dich erinnern, wenn du mal nicht mehr da bist, und was ist es, woran sie sich erinnern sollen? Möchtest du Spuren möchtest hinterlassen, oder ist es dir egal? Das ist nicht schlimm, führt aber zu einem anderen Lebensinhalt. Die Entscheidung triffst du, denn kein anderer lebt dein Leben.
Wenn du einen Sinn gefunden hast, ist es dann möglich, diesen Sinn mit deiner Arbeit / Einkommenserzielung zu verbinden? Oder verdienst du lieber irgendwo das benötigte Geld, um dich dann in der verbleibenden Zeit ehrenamtlich zu engagieren?
Sorry, ich merke gerade, dass mich deine Frage zu einem philosophischen Exkurs verlockt hat - aber vielleicht findest du ja den einen oder anderen Gedanken hilfreich.
Ich wünsche dir alles Gute!
hab seid ich 18 bin Arbeitslosengeld 2 und freizeit so viel ich will
Versuch, zwischendurch schöne Momente zu erleben und zu genießen.
Die meisten Menschen arbeiten in Vollzeit 40 Stunden pro Woche. Die Woche hat aber 280 Stunden! Bleiben also jede Woche 240 Stunden, in denen man NICHT arbeitet.
Zudem hat man von den 365 Tagen im Jahr an rund 104 Tagen Wochenende, an 20 Tagen (gesetzliches Minimum) Urlaub und an mindestens 10 Tagen pro Jahr einen Feiertag. Bleiben also im "worst case" von den 365 Tagen pro Jahr nur 231 übrig, an denen man wirklich zur Arbeit muss.
Und je mehr du dich anstrengst und beruflich erfolgreich wirst, desto größer wird auch die Möglichkeit, diese Menge an Arbeitstagen und -stunden weiter zu reduzieren. Höhere Qualifikation = höheres Gehalt = die Möglichkeit, auch bei weniger Arbeitszeit immer noch ein gutes Auskommen in finanzieller Hinsicht zu haben.
Zudem gibt es dann auch noch die Möglichkeit, sich für Berufe und Jobs zu entscheiden, in denen man mehr Sinn sieht als reinen Broterwerb. Auch hier: je passender und höher man sich qualifiziert, desto größer sind die Chancen darauf.
Somit ist der Sinn des Lebens keineswegs die Arbeit. Sie ist ein recht großer Aspekt des Lebens, ja. Aber es gibt viel Zeit neben der Arbeit, in der man viele andere Dinge tun und lassen kann. Und man kann sogar die Arbeit selbst sinngebend gestalten!
Ich glaube, ich hab mich vor allem vertippt :D. Aber hast recht, ja ;).
Alles gut, der Kommentar war ja an sich schlüssig :) Aber die 280 Stunden pro Woche haben mich kurz aus der Bahn geworfen :DD
7x24 = 168. Entweder hast du dich verrechnet oder ich :P