Kabel angebohrt?
Hallo!
Folgender Sachverhalt: wir haben Handwerker in der Wohnung, die die neue Wohnung renovieren. Es wurden in vier Zimmern Heizungsrohre verkleidet. Während oder nach den Arbeiten war der Strom in zwei Zimmer weg. Ein Elektriker hat eine Sicherung ausgetauscht. Strom geht wieder.
Nun seit ein paar Tagen wieder kein Strom in beiden Zimmern. Meine Frage lautet, kann es sein, dass Geräte, die nicht ganz in Ordnung sind, dazu führen, dass die Sicherung nach einiger Zeit des Betriebes, raus fliegen? Wie schließe ich aus, dass eine Leitung angebohrt wurde bzw. wie findet man die Stelle, wenn eine Leitung irgendwo in der Wohnung getroffen wurde?
Morgen kommt erneut ein Elektriker, um einen VDE-Check zu machen. Kann man hier herausfinden, ob und wo evtl. eine Leitung getroffen wurde?
Vielen lieben Dank im Voraus!
3 Antworten
Hallo Wohnung,
es liegt sehr nahe das bei den Arbeiten in deiner Wohnung ein Kabel angebohrt wurde.
Der Bohrer hat von L und N oder PE die Isolierung der Adern beschädigt und einen Kurzschluss verursacht. Dabei löste die Sicherung aus.
Nach dem Entfernen des Bohrers blieben nur noch die beschädigten Kabel zurück und der Kurzschluss war weg.
Durch Feuchte in der Wand kann es zu einem Kriechstom gekommen sein, der die Sicherung erneut ausgelöst hat.
LG
Klar aber wenn keiner was sagt, bleibt der Beweis bei dir. erkläredem Elektriker den Sachverhalt mit den Arbeiten. Er weiss dann was er machen muss.
Wenn der Elektriker den Fehler ja findet, ist es ja auch einfach zu beweisen, sofern die Stelle an den neu angeschraubten Heizungsrohrverkleidungen liegt. Vielen Dank! Das macht mir etwas Hoffnung! :-)
Was die Sicherungen im Sicherungskasten genau tun, ist kein Hexenwerk:
Die Sicherung schaltet ab ("fliegt raus"), wenn die darauf angegebene Stromstärke (z.B. 16A) auf dem danach folgenden Stromkreis überschritten wird.
Bei geringeren Überlasten kann das mehrere Minuten bis Stunden dauern. Bei Kurzschluss, der eine Extremform von Überlast darstellt (Strom rauscht völlig ungebremst in maximal möglicher Stärke durch die Kabel), passiert das sofort.
Die Sicherung hat den Zweck, die Leitungen in der Wand (und nichts anderes) vor Überlastung zu schützen. Mehr nicht! Fachleute nennen diese Hebelchen daher "Leitungsschutzschalter".
Dann gibt es noch den FI-Schalter. Viele bezeichnen diese auch als Sicherung, weil er ähnlich aussieht und auch im Sicherungskasten verbaut ist. Er überwacht den Stromkreis daraufhin, ob Strom "von der vorgesehenen Bahn abkommt" (weil z.B. jemand den Finger in der Dose hat und gerade eine gefeuert bekommt) und schaltet in so einem Fall ab, um den Stromschlag zu entschärfen. Man nennt ihn auch "Personenschutzschalter".
Beides kann durch defekte Geräte oder angebohrte Kabel ausgelöst werden.
Dass aber durch Arbeiten an Heizkörpern elektrische Leitungen angebohrt werden, ist sehr sehr selten, weil hinter einem Heizkörper idr. keine laufen (der Elektriker meidet diesen Bereich), die man anbohren könnte.
Das heißt nicht, dass nicht doch angebohrt wurde.
Wenn die Sicherung während des Bohrvorganges fliegt, spricht es dafür.
Was du machen kannst:
- Alle Stecker ziehen
- Alle fest verbauten Verbraucher ausschalten (Leuchten usw.)
- Einschalten und schauen, ob der Fehler noch da ist
Morgen kommt erneut ein Elektriker, um einen VDE-Check zu machen. Kann man hier herausfinden, ob und wo evtl. eine Leitung getroffen wurde?
Wenn er korrekt gemacht wird, wird auch eine sog. "Isolationsmessung" durchgeführt.
Die ist genau zum Erkennen von unsichtbaren Schäden in den Isolierungen. Eine angebohrte Leitung und viele andere Ursachen für unerklärliches Sicherungsauslösen sollten hier auffallen.
Ja, defekte Geräte können dazu führen, dass Sicherungen auslösen. Um eine angebohrte Leitung zu finden, kann der Elektriker mit einem Leitungssucher und einem Isolationsmessgerät arbeiten. Ein VDE-Check kann Aufschluss darüber geben, ob und wo eine Leitung beschädigt wurde.
Wird der Fehler auf jeden Fall bei einem VDE-Check gefunden?
Ich hoffe nicht, dass es das ist oder wenn doch, dass dies beim VDE-Check festgestellt wird. Hätte die Handwerksfirma das nicht merken müssen?