Junghund fletscht Zähne bei Kind?
Guten Tag, ich hoffe ich kann hier Tipps bekommen. Es geht um meine 7 Monate alte golden Retriever Hündin. Sie ist an sich so ein liebes Tier, hört und stellt kaum blödsinn an. Ich habe nur ein Problem. Damals vor ca 1 Monat fing sie an, meiner Tochter die Zähne zu fletschen da sie sie unterm Hals gestreichelt hat. Ich habe natürlich sofort geschimpft und beide getrennt. Dann war letzte Woche eine Situation, dass ich mit ihr kuscheln wollte und sie selbst mir die Zähne gefletscht hat. Und seit gestern tut sie dies auch bei meinem kleinen Sohn der knapp 2 Jahre alt ist. Mein Mann und ich lassen die Kinder nie unbeaufsichtigt mit dem Hund , die beiden sind in solchen Situationen auch nicht grob zu ihr oder Ähnliches. Mein Sohn zb legt sein Kopf langsam auf ihren Bauch und sofort fängt sie wieder an :-( ich habe echt Angst das sie wirklich mal zupacken könnte .. bei meinem Mann macht sie sowas nicht. Kennt das jemand und hat Vl jemand einen Tipp wie wir das unterbinden können?
mit freundlichen Grüßen
9 Antworten
Oje - VORSICHT - kann ich da nur sagen.
Bitte bitte - verbiete dem Hund nicht das Knurren ! Das kann böse ins Auge gehen. Knurren ist erstmal nicht böse - es ist nur Kommunikation. Aber wenn es nicht beachtet wird und falsch darauf reagiert wird (mit Schimpfen z.B.) dann wird der Hund irgendwann nicht mehr knurren. Auch ist dem Knurren garantiert schon viel vorausgegangen das Du nicht gesehen hast. Beschwichtigungssignale wie z.B. Kopf wegdrehen, über die Schnauze lecken usw. Erst wenn das nichts nützt kommt das Knurren. Und wenn das nicht beachtet wird kommt die nächste Stufe - dann schnappt er und zwar ohne "Vorwarnung wie Knurren".
Du solltest dringend darauf achten, dass die Kinder nicht an den Hund gehen wenn der das nicht möchte bzw. von selber kommt. Auch "Kopf auf den Bauch legen" geht gar nicht.
Schaffe dem Hund eine Ruhezone wo er sich zurückziehen kann und die Kinder keinesfalls dort hinkommen.
Offensichtlich ist der Hund völlig überfordert da er jetzt bereits beide Kinder anknurrt und Dich auch. Nur bei Deinem Mann fühlt er sich sicher.
Daran müsst ihr dringend arbeiten wenn Dir Deine Kinder lieb sind... Aber der Hund kann nichts dafür. Er ist nicht böse. Er versucht sich nur verständlich zu machen.
Also kein "Verbieten", kein "Schimpfen", keine Strafen. Wenn er knurrt - dem Hund sofort die Chance geben aus der Situation zu gehen und die Kinder fernhalten.
Du solltest dringend etwas über Kommunikationsverhalten beim Hund lernen!
Denn offensichtlich bist du massgeblich für die Situation verantwortlich.
Knurren und Zähne zeigen ist eine Form der Kommunikation. Es heisst „lass mich in ruhe“.
Wenn man einem Hund seine Kommunikation verbietet, und das kann man, dann bekommt man eben beisser. Der Hund darf nicht mehr sagen „lass mich in ruhe“, denn er weiss, dass er dafür geschimpft wird. Also was macht er? Er packt zu. Und wer ist dann wieder schuld am elend? Der Hund, denn der hat ja zugebissen, einfach so, ur plötzlich...
Einen Hund muss man schützen. Dafür ist man als Halter zuständig.
Wenn deine Kinder den Hund immer und immer wieder bedrängen und er das nicht mag, dann muss man den Kindern sagen, dass sie den Hund in ruhe lassen müssen.
Nicht jeder Hund ist ein Familienhund und nicht jeder Hund kuschelt gerne und nicht jeder Hund mag es von der ganzen Familie angetatscht zu werden.
Dein Mann ist offensichtlich sehr souverän, darum lässt es der Hund dort zu.
Du hingegen bist alles andere als souverän, denn du verbietest die Kommunikation und du schützt den Hund nicht.
Such dir einen Trainer der dir erklärt was du da für ein Tier zu hause hast.
Ich habe natürlich sofort geschimpft und beide getrennt.
Kind oder Hund?
Ihr könnt den Hund beim TA durchchecken lassen. Deutlich wahrscheinlicher sind aber Haltungsfehler.
Lasst den Hund erstmal in Ruhe. Vor allem die Kinder. Der Hund zeigt mehr als deutlich, dass er das nicht will (und ist dafür schon bei Drohstufe 2, was ist mit knurren passiert?), das solltet ihr akzeptieren und drüber nachdenken warum der Hund sich überhaupt genötigt fühlen muss sich gegen euch zu verteidigen.
Wo habt ihr den Hund her?
Erst mit dem Hund zum Tierarzt und organische Erkrankungen ausschließen lassen und danach bzw. zeitgleich einen Verhaltenstherapeuten für Hunde einschalten, damit sich dieses Verhalten erst gar nicht manifestieren kann. Noch ist der Hund in einem Alter, wo man ihm dieses wieder abgewöhnen kann. Kostet zwar ein bisschen, aber das sollte es einem Wert sein.
Hier mal ein Ansprechpartner:
Verhaltenstherapie: Angst und Aggressionen beim Hund (dog-profiler.de)
Ich wünsche Dir alles Gute
P.S.: Schimpfen ist meistens die falsche Lösung. Und bitte niemals den Hund mit dem Kind alleine lassen.
Zusätzlich zu den andren Tips die du hier bekommen hast, würde ich empfehlen, dass der Hund einen eigenen Platz als Rückzugsort bekommt an dem die Kinder nicht hin dürfen. Das verstehen auch schon Zweijährige wenn man da konsequent genug ist.
Das ist dann auch sein Platz auf den er geschickt wird um sich zu beruhigen und dergleichen. Der Hund weiß dann, das ist der Ort wo er Ruhe hat wenn er welche braucht.