Junge Union - Erfahrungen als Mitglied?
Hey!
Mir wurde von der Kreisvorsitzenden der CSU - einer Freundin meiner Eltern - immer wieder nahe gelegt der JU vor Ort beizutreten. Das ist jetzt circa ein halbes Jahr lang her, dass das zum ersten Mal war. Zwischendurch hat sie mich auch auf diverse Veranstaltungen eines facettenreichen Spektrums mitgenommen, ein Praktikum bei einem MdB organisiert und so weiter.
Vor ein paar Tagen war sie wieder zu Besuch, hat mich erneut dazu animiert doch beizutreten. Sie meinte sie würde es einfädeln, dass ich direkt den Vorsitz des lokalen Ortsverbands JU übernehmen könnte und so schneller und leichter auch etwas auf höherer Ebene mitbekomme/erreiche. Die Vorstellung schmeichelt mir natürlich schon etwas, vor allem, da ich mich eh sehr dafür interessiere und das eine tolle Chance für mich wäre.
Ich persönlich tendiere - umso länger ich darüber nachdenke - zu einem Beitritt, ich kann wenig verlieren.
Für mich wäre jedoch interessant, ob ihr Erfahrungen als Mitglied o.ä. mit der JU habt? Würdet ihr den Beitritt empfehlen?
3 Antworten
Sie meinte sie würde es einfädeln, dass ich direkt den Vorsitz des lokalen Ortsverbands JU übernehmen könnte
Das wäre für mich ein Grund das nicht zu tun. Wenn man auf irgendwelche Positionen gehieft wird wiel man irgendjemanden kennt der jemandne kennt. Finde ich widerlich und stinkt für mich auch schon ziemlich nach Korruption (=anvertraute Macht zu missbrauchen um sich oder der Familie Vorteile zu verschaffen).
Mit solchen Methoden die Karriere in der Politik zu beginne könnte ich nicht mit mir vereinbaren. Andererseits würde ich es vl. gerade deswegen nie weit bringen in der Politik...
Zur Frage der JU: Bei uns war ein großer Teil der JU politisch völlig uninteressiert, es ging eher um gemeinsame Volksfestbesuche, Schafkopf-Turniere, und ähnlichen Anlässen welche vorrang dem Ziel dienten, sich mit großen Mengen Bier zuzuschütten. Das fand ich eigentlich gar nicht schlecht, insb. den Teil mit dem sich zuschütten, aber dafür muss man nicht in eine politische Vereinigung eintreten.
Oh, sorry, da habe ich mich etwas verlesen^^Ziehe meine Antwort teils wieder zurück ;-)
Korruption würde ich es aber trotz alledem nicht nennen, so herausragend ist das Amt - je nach Inszenierung nach außen natürlich - auch nicht.
Guten Tag, ich bin schon ein halbes Jahr Mitglied der Jungen Union! Es ist wirklich toll Mitglied zu sein, da du an verschiedenen Veranstaltungen eingeladen wirst, mit entscheiden darfst und damit deine politische Karriere startest (wenn du in Zukunft Politiker werden möchtest). Aber das gibt es auch sicherlich bei den anderen wie bei der Grünen Jugend zb. oder bei den Jusos. Welcher Partei du beitreten möchtest, ist deine Entscheidung! Schau dir die Parteien an und entscheide was am besten für dich ist! LG
Der Jungen Union haftet der Malus an, dass es sich bei ihren Mitgliedern vorrangig um "Berufssöhne und Berufstöchter" handelt, die fast durchweg Jura studieren oder BWL, und mit denen wollte ich (CDU-Mitglied) nie was zu tun haben. Ein paar von denen waren ganz okay, die meisten waren polemisch und (sorry) auch pressegeil, so richtig nach unten treten und nach oben buckeln.
Ich habe das mehrfach so erlebt, entweder auf Parteiveranstaltungen, aber auch auf manchem sogenanntem "Business Lunch". Das war nie meine Welt, ganz abgesehen davon, dass die Junge Union oft am Rechtsaußen-Rand der Union fischt und ein ähnliches Gedankengut zelebriert wie manche Burschenschaft, die fast schon rechtskonservativ ist.
Vor ein paar Tagen war sie wieder zu Besuch, hat mich erneut dazu animiert doch beizutreten. Sie meinte sie würde es einfädeln, dass ich direkt den Vorsitz des lokalen Ortsverbands JU übernehmen könnte und so schneller und leichter auch etwas auf höherer Ebene mitbekomme/erreiche. Die Vorstellung schmeichelt mir natürlich schon etwas, vor allem, da ich mich eh sehr dafür interessiere und das eine tolle Chance für mich wäre.
Ich bin mit ähnlichen Argumenten von diversen "Altvorderen" bearbeitet worden und mit den Aussichten, dass ich in der CDU ein ganz Großer werden könnte, aber ich blieb standhaft, habe abgesagt und blieb lieber authentisch - denn man muss sich anbiedern wie noch was und wird sich verkaufen müssen. Sicher schmeichelt dir das, aber genau das wollen die erreichen und junge Leute ködern, die sie eines Tages doch fallen lassen, sobald sie ihren eigenen Kopf entwickeln. In meinem Fall wurde nur ein beruflich erfolgreicher junger Quoten-Ausländer gesucht, damit die alten Opas des Ortsvereins meiner Heimat einen hatten, der den Kopf hinhielt und "cool" genug wirkt, damit nicht nur ihresgleichen CDU wählen. Mehr ist es nicht.
Den Rest überlasse ich dir und wollte dir nur ehrlich und direkt - auch wenn es vielleicht nicht das ist, was du dir erhofft hast - meine eigenen Erfahrungen in Sachen CDU und JU übermitteln. Alles Gute!
Eine Frage aber noch, wenn du Antworten willst! Wieso hast du auf die Karriere verzichtet? Hatte es moralische Gründe oder etwas in der Art?
Danke für die Antwort! Sehr hilfreich :-)
Mich zu verkaufen klappt recht gut, daran soll es nicht scheitern🫣
Der Satz mit den BWL/Jura Studenten macht mich fertig, strebe ein BWL Studium an😭
Doch, kenne mittlerweile sehr viele. Würde mit einer mir persönlich bekannten Gruppe den "Zirkel" aufbauen, sie hat mich etlichen Leuten aus verschiedensten Positionen vorgestellt und mittlerweile habe ich selbst als Nicht-Mitglied ein echt gutes Netzwerk auf lokaler Ebene - vom OV des benachbarten Ortes und in den Bezirkstag bis eben zum MdB. Deswegen sehe ich da jetzt kein Problem und schon gar keine "Korruption". Aber naja, sind halt "CSU Methoden"^^