Jim Knopf fällt der Cancel Culture zum Opfer. Was sagt ihr zur neuen Version des Klassikers?

7 Antworten

Ich finde es nicht gut, das in der Neuauflage auf politische Korrektheit verzichtet wird. Man sollte solche Werke einfach so lassen wie sie sind.

Ich finde es gut, dass man, ganz im Sinne des Autors, behutsame Änderungen vorgenommen hat.

PixelManuel hat es in seiner Antwort und den Kommentaren bereits sehr schön erklärt.

Mit „Cancel Culture“ hat das überhaupt nichts zu tun.

In wie fern fällt er einer "Cancel Culture" zum Opfer, wenn der Verlag das N-Wort aus den Büchern entfernt, dass Kinder heute ja gar nicht mehr kennen, und bei seiner Illustration rassistische Überzeichnungen entfernt werden, wie beispielsweise die überdicken Lippen? An der Geschichte ändert sich ja dadurch nichts!


legomario  03.05.2024, 10:33

Soll man etwa auch noch Jims Name ändern? Immerhin sagt Lukas, er solle wegen seiner Hautfarbe Jim heißen.

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Kurz mal nachgeschlagen. Es geht um die Überarbeitung bestimmter Wörter und stereotyper Darstellungen, die aus heutiger Sicht als rassistisch betrachtet werden.

Übrigens ganz im Sinne von Michael Ende, der seine Werke als Gegenbild der nationalsozialistischen Ideologien geschaffen hat.

Die Geschichte selbst bleibt durch die Veränderungen unangetastet.


Nickes19  25.02.2024, 13:48

Ja prima, dann muss Michael Ende ja ideologisch motivierte Zensur geliebt haben...

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Pixelated  25.02.2024, 13:50
@Nickes19

Du solltest dich erstmal darüber informieren, was Zensur bedeutet, bevor du unbedacht mit dem Wort um dich schmeißt.

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Nickes19  25.02.2024, 13:54
@Pixelated

"Zensur ist der Versuch der Kontrolle menschlicher Äußerungen" lt. Wikipedia.

Und genau dass will man ja...

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Pixelated  25.02.2024, 13:59
@Nickes19

Und das ist hier eben nicht gegeben.

Bei einer Zensur findet diese Kontrolle nämlich von außen statt.

Im Fall von Jim Knopf geschehen die Änderungen durch den Verlag in Absprache mit den Erben von Michael Ende.

Es ist also eine freiwillige Anpassung durch die Rechteinhaber.

Eine Zensur wäre es, wenn der Staat dem Verlag vorgeschrieben vorgeschrieben hätte, dass diese Änderungen durchgeführt werden müssen. Und das ist eben nicht passiert.

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Nickes19  25.02.2024, 14:39
@Pixelated

Ok, Dann einigen wir uns auf Zensur aus ideologischen Hintergrund. Und das es keine staatliche Zensur ist

Und nein, Zensur war und ist nicht immer zwangsläufig staatlich.

Und ja, aus ideologischen Gründen wird hier versucht Äußerungen zu kontrollieren und dabei ist es egal ob das von außen oder von innen kommt.

Mal davon abgesehen, dass die Motive der Zensur ähnlich der Motive der Nazis sind. Man will ja nur das Beste für die Allgemeinheit.

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Pixelated  25.02.2024, 14:46
@Nickes19
Dann einigen wir uns auf Zensur aus ideologischen Hintergrund.

Nein, es ist immer noch keine Zensur, sondern eine freiwillige Änderung durch die Rechteinhaber in Form des Verlages und der Erben Michael Endes.

Es ist keine Zensur, egal wie oft du das noch behaupten magst.

Und dein Nazi-Vergleich ist mal völlig daneben. Du betreibst damit eine Relativierung der NS-Diktatur.

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Nickes19  25.02.2024, 14:58
@Pixelated

Also war die Bücherverbrennung auch Ok, wenn da die Rechteinhaber zugestimmt haben?

Und nein, es ist keine Relativierung, es ist das selbe Vorgehen, nur aus unterschiedlicher politischer Ansicht, aber mit der selben Motivation.

Wobei das Ganze bei den Nazis natürlich größer war. Aber Ottfried Preußler ist schon auf der Liste der Bösen. Ludwig Thoma auch. Und bei Michael Ende versucht man das jetzt im voreilendem Gehorsam zu verhindern.

Aber man tut es ja nur um Gutes zu tun...

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Pixelated  25.02.2024, 15:09
@Nickes19

Bei den Nazis war es das Regime, welches eine Zensur vorgenommen hat.

Dass du nicht mal merkst, dass dein Vergleich äußerst dumm ist, erschreckt mich ein wenig.

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Saarlodri70  25.02.2024, 12:36
Übrigens ganz im Sinne von Michael Ende, der seine Werke als Gegenbild der nationalsozialistischen Ideologien geschaffen hat.

Eben. Sehr schöner und wichtiger Hinweis!

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Pixelated  25.02.2024, 12:39
@Saarlodri70

Danke. Wer sich jetzt hinstellt und über eine Cancel Culture debattiert, sollte sich mal über den Hintergrund von Michael Endes Leben und Werke informieren.

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legomario  19.05.2024, 03:15
@Pixelated

Im Großen und Ganzen gebe ich Dir recht. Jim Knopf IST antirassistisch, nur, die dicken Lippen sollten dennoch Teil von ihm bleiben.

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legomario  19.05.2024, 20:53
@Pixelated

Klar. Die sehen auch nicht alle gleich aus. Manche haben dicke Lippen, manche nicht.

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Pixelated  19.05.2024, 20:53
@legomario

So wie bei hellhäutigen Menschen auch. Warum sollten also die stereotypen dicken Lippen bleiben?

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legomario  19.05.2024, 21:09
@Pixelated

Da sie nichts negatives sind, genau wie blonde Mitteleuropäer*innen auch nichts negatives sind.

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Pixelated  19.05.2024, 21:21
@legomario

Du hast doch selbst bestätigt, dass es nur ein Stereotyp ist. Und dieses Stereotyp ist eben rassistisch.

Wenn nicht alle dunkelhäutigen Menschen so aussehen, kann man auch auf die rassistische Darstellung verzichten und muss nicht daran festhalten.

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legomario  19.05.2024, 21:39
@Pixelated

Deiner Logik nach sollte Jim am besten auch kein Lokomotivführer mehr sein, sonst bekäme man den Eindruck, alle PoC wären Lokführer... denkst Du eigentlich auch oder schreibst Du nur?

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Pixelated  19.05.2024, 21:46
@legomario

Der Lokomotivführer in der Geschichte ist weiß und heißt Lukas. Sein Gesicht ist nur schwarz vom Ruß und Öl.

Der Roman heißt ja auch

Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer

Wie gut, dass du eindrucksvoll bewiesen hast, dass du von der Materie keine Ahnung hast. Dein letzter Kommentar ergibt nämlich keinen Sinn, wenn du sagst, dass Jim kein Lokomotivführer mehr sein soll.

Daher die Frage gerne zurück: denkst du eigentlich auch oder schreibst du nur?

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Solch eine Frage entsteht, wenn man die eigenen politischen Kampfbegriffe nicht versteht. Wäre Jim Knopf Opfer dieser ominösen Cancel Culture, gäbe es keine Jim Knopf Bücher und andere Artikel mehr. Stattdessen wurde einfach nur ein diskriminierendes Wort gestrichen und rassistische Illustrationen angepasst. Das nimmt der ganzen Geschichte nichts.