Jesus Christus und der Dalai Lama - welche Gemeinsamkeiten siehst du?


17.02.2025, 20:59

Jesus Christus und der Dalai Lama – zwei große Namen, zwei Botschaften voller Liebe, und doch zwei ganz verschiedene Wege! Beide lehren Mitgefühl, beide rufen zur Gewaltlosigkeit auf, beide wollen die Welt heller machen. Doch während der Dalai Lama durch Meditation innere Ruhe sucht, schenkt Jesus Frieden, der höher ist als alle Vernunft! (Philipper 4,7). Der Dalai Lama spricht von Wiedergeburt, Jesus aber ruft: „Siehe, ich mache alles neu!“ (Offenbarung 21,5).

Wo der Dalai Lama Weisheit lehrt, sagt Jesus: „Ich bin die Wahrheit!“ (Johannes 14,6). Wo der Dalai Lama den Pfad zur Erleuchtung beschreibt, ist Jesus selbst das Licht der Welt! (Johannes 8,12). Beide inspirieren Millionen, doch Jesus geht noch weiter – er gibt sein Leben für uns, er überwindet den Tod, er öffnet den Himmel!

Zwei große Lehrer, zwei verschiedene Antworten auf das Leben. Doch die große Frage bleibt, neben der Eingangsfrage 😅: Was gibt dir mehr Hoffnung – die Suche nach Wahrheit oder die Gewissheit, dass die Wahrheit dich bereits gefunden hat?

5 Antworten

Das ist eine gute Frage und insgesamt ein Thema, mit dem man sich lange befassen kann und sollte.

Für mich sind beide (Jesus Christus und der 14te Dalai Lama) Personen, von denen man wichtiges lernen kann, von Jesus Christus zum Beispiel die Nächsten- und Feindesliebe, vom Dalai Lama den Weg des Bodhisattva (auf deutsch "Erleuchtungswesens").

Ein Bodhisattva ist ein Wesen, das aus Mitgefühl darauf verzichtet, ins Nirvana einzugehen, um allen fühlenden Wesen zur Erleuchtung zu verhelfen. Es ist ein Ideal des Mahayana-Buddhismus und steht für selbstlose Weisheit und Mitgefühl.

Bodhichitta bedeutet „Erleuchtungsgeist“ und ist die absichtliche Entschlossenheit, die Erleuchtung nicht nur für sich selbst, sondern zum Wohl aller Wesen zu erlangen.

Ein Bodhisattva wird von Bodhichitta angetrieben.
Das ist der Dreh und Angelpunkt der ganzen buddhistischen Praxis.

Für manche Mahayana Buddhisten gilt Jesus Christus deshalb auch als Bodhisattva.

Gründe, warum Jesus als Bodhisattva gesehen wird:

1.Mitgefühl und Selbstlosigkeit:

  • Jesus opferte sich für das Wohl aller Wesen, ähnlich wie ein Bodhisattva, der auf sein eigenes Nirvana verzichtet, um anderen zu helfen.

2.Lehre von Liebe und Errettung:

  • Seine Lehren über Nächstenliebe, Vergebung und Barmherzigkeit stimmen mit der buddhistischen Ethik überein.

3.Wunsch, Leiden zu beenden:

  • Jesus widmete sich dem Dienst an den Armen, Kranken und Leidenden – ein zentrales Merkmal eines Bodhisattvas.

4.Spirituelle Erleuchtung und Weisheit:

  • Seine mystische Einheit mit Gott kann mit dem Streben nach Erleuchtung (Bodhi) verglichen werden.

Zum Dalai Lama muss ich ebenfalls noch etwas anmerken.

Dalai Lama (auf deutsch heißt das soviel wie "Lehrer mit ozeangleichem Wissen")
ist ein Titel, kein Name.

Der jetzige 14te Dalai Lama heißt Tenzin Gyatso, es gab aber der tibetisch-buddhistischen Tradition nach schon 13 vorherige bewusste Wiedergeburten.

Diese bewussten Wiedergeburten nennt man Tulkus.

Hier mal ein paar (auch kuriose) Beispiele der vorherigen Dalai Lamas.

Der 1. Dalai Lama, Gendun Drub (1391–1474),

war ein herausragender Schüler von Je Tsongkhapa und spielte eine entscheidende Rolle bei der Etablierung der Gelug-Tradition des tibetischen Buddhismus. Obwohl er zu Lebzeiten nicht als Dalai Lama bezeichnet wurde, gilt er rückwirkend als Begründer der Linie. Er war bekannt für seine tiefgehende Meditationspraxis, seine Gelehrsamkeit und seine strenge monastische Disziplin. 1447 gründete er das Tashilhunpo-Kloster, das später zum Sitz der Panchen Lamas wurde. Gendun Drub verbreitete aktiv die „Lamrim“-Lehren (Stufenweg zur Erleuchtung) und legte mit seiner spirituellen Strahlkraft den Grundstein für die Tradition der Dalai Lamas.

Der 5. Dalai Lama (Ngawang Lobsang Gyatso):

Er war ein mächtiger Herrscher, der Tibet politisch und religiös geeint hat. Seine Führungsstärke und seine visionären Ideen trugen maßgeblich dazu bei, die Stellung des Buddhismus in Tibet zu festigen.

Der 6. Dalai Lama (Tsangyang Gyatso):

Bekannt für seine unkonventionelle Lebensweise, seine Lyrik und seinen Hang zur Mystik, hebt sich sein Leben deutlich von den anderen Dalai Lamas ab. Er verkörperte einen eher künstlerischen und freigeistigen Ansatz, was ihn zu einer faszinierenden, wenn auch umstrittenen Figur machte.
Er entschied sich zudem bewusst gegen ein striktes Mönchsleben, schrieb Liebesgedichte, trank Alkohol und verließ nachts heimlich das Kloster, um sich mit Frauen zu treffen.

Der 14. Dalai Lama (Tenzin Gyatso):

Als aktueller Dalai Lama ist er weltweit als Friedensbotschafter und Verfechter von Mitgefühl, Toleranz und interreligiösem Dialog bekannt. Seine Bemühungen um die Bewahrung der tibetischen Kultur und seine politischen Aktivitäten, vor allem im Exil, haben ihm international Anerkennung und Respekt eingebracht.

Es gäbe noch viel über sowohl Jesus Christus und auch die Dalai Lamas zu erzählen.

Aber dies sollte mal genügen. ;-)
LG


Elaine23 
Beitragsersteller
 17.02.2025, 21:54

Danke für diesen ausführlichen Beitrag 🙋‍♀️😊

Ich weiss keine Gemeinsamkeiten, ausser dass beide Männer waren.

Lama ist ein Mensch, der sündigte.

Jesus, der heilig ist und ewig lebt. Er konnte auch andere Tote lebendig machen.

Es ist wie der Vergleich zwischen Nacht und Tag:

Lama ist die Nacht, Christus ist der Tag.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Viele Jahre eine Christin

ApostelPetrus  18.02.2025, 05:35

Natürlich ist der Dalai Lama nicht Jesus, aber ich würde nicht soweit gehen in als Gegenpol, also als Nacht zu betiteln.

In seiner Gemeinde ist nicht alles toller Sonnenschein, da gibt es viele grenzwertige Dinge, aber deren Lage ist auch nicht einfach, nachdem Tibet von China besetzt worden ist. Der Lama muss einen komplizierten Spagat zwischen Spiritualität und weltlicher Politik hinlegen.

Aber ich hoffe bei einer Sache sind wir uns einig: Der Vergleich Jesus - Lama ist nicht christlich. Der Dalai Lama ist nicht Gott. 🙏🏻

Was gibt dir mehr Hoffnung

Jesus hat vielen Menschen geholfen, wie man im Neuen Testament nachlesen kann. Und ich glaube, dass Jesus auch heute noch Menschen hilft. Ich bin über die Möglichkeit, Vergebung durch ihn zu bekommen, froh. Er hat meiner Meinung nach eine gute Lehre verbreitet. Ich glaube an die Auferstehung.

Ich glaube, dass Jesus Gott ist. Wenn Du einiges wissen möchtest, was mich vom Christentum überzeugt, dann kannst Du mich z.b. fragen oder auf mein Profil gehen.

Streich doch mal den Dalai Lama und nimm gleich den Buddha im Vergleich. Ich lese da grad ein interessantes Buch dazu (siehe Foto). Es sind zwei unterschiedliche Weltbilder. Der Buddhismus hat sich eigentlich als eine säkulare Strömung aus dem Hinduismus entwickelt.

Worum geht es im Buddhismus? Der Buddha sagt: Ich lehre nichts als das Leid und die Überwindung des Leids.

Fundament der Lehren Buddhas sind die vier edlen Wahrheiten:

1, Die Wahrheit vom Leid

2, Die Wahrheit von der Ursache vom Leid

3, Die Wahrheit von der Beendigung des Leids

4, Der achtfache Pfad der zur Beendigung des Leids führt.

Buddhisten meditieren, weil sie mit dem Geist arbeiten. Weil sie davon ausgehen, dass alles Leid geistiger Natur ist. Ziel ist es Nirwana zu erreichen und aus dem leidvollen Kreislauf der Wiedergeburten zu entkommen. Das passiert auch geistig und ist nicht mit dem christlichen Himmel zu vergleichen.

Was Jesus lehrt ist wohl ein ganz anderer Ansatz.

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 - (Gott, Bibel, Kirche)

Beide überschätzt.