Jesaja Islam?

5 Antworten

Ja, wir glauben ohne Zweifel an die Bücher die den Propheten Moses und Jesus Überliefert wurden.

Aber: das sind nicht die Bücher, die heute als Thora oder Evangelium bekannt sind, da diese modifiziert wurden.

Da wir nicht wissen, welcher Teil davon wirklich aus der originalen Offenbarung Gottes stammt, hat jede Info, die nicht im Einklang mit den islamischen Quellen steht, für uns keine Bedeutung. Kann stimmen, oder auch nicht.

Über einen Propheten namens Jesaja hab ich nichts gehört und auch durch kurzes Googeln nichts dazu gefunden...


Bodesurry  09.08.2020, 13:58

Zur Zeit der Entstehung des Korans hat Allah die Tora und das Evangelium empfohlen. Gemäß dem Islam ist Allah Allwissend. Hätte er dann nicht wissen müssen, dass die heiligen Schriften "modifiziert" werden? Wer hat dann auf Grund von welchen Grundlagen die "Modifikation" erkannt? Wenn man diese erkannt hat, weshalb hat man dann nicht den Anweisungen des Korans gehorcht und hat die "authentischen" Schriften herausgebracht?

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HugoDeutsch  09.08.2020, 20:41
@Bodesurry

Gott (Gepriesen sei Er) wüsste selbstverständlich, dass die Thora und das Evangelium verfälscht wurden. Er hat empfohlen, sie zu lesen, weil an manchen Stellen die Urbotschaft noch erhalten ist und auf den Islam hindeutet. So wie wenn Jesus (Gott segne ihn und schenke ihm Heil) mit der Stirn auf dem Boden betet (Matthäus 26:39) oder seine Göttlichkeit verneint (Markus 10:18).

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Jole91  30.01.2024, 15:32
@Bodesurry

Für was hat er dann immer wieder und wieder Propheten geschickt? Da hätte ja 1 Buch gereicht und gut wäre es

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MetaAura  12.06.2024, 11:11
@Jole91

Gott ist der König, wer sind wir Menschen, die Gott befehlen das und jenes zutun. Wir sind seine Diener also halten wir uns an seine Regeln, die er uns aufgestellt hat um mach dem Tod und auch in diesem Leben uns nicht so viel Leid zugefügt wird. Selbst nach einem Leid, wenn wir diese Prüfung für ihn bestehen wollen, dann ist Gott zu jedem Gläubigen barmherzig, wer an ihn voll und ganz geglaubt hat und danach gelebt hat.

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Jesaja wird nicht explizit genannt, aber die muslimischen Exegeten haben sich dennoch auf ihn bezogen. Hier gibt’s eine interessante Abhandlung: https://www.academia.edu/29347225/Jesaja_ein_alttestamentlicher_Prophet_und_seine_Botschaft_in_der_islamischen_Tradition

Jesaja gehört m.W. nicht zu den Propheten mit einer eigenen Schrift.

ansonsten sei das hier empfohlen zu lesen:

http://www.eslam.de/begriffe/p/prophet.htm

Das erstaunt auf der einen Seite, weil ja der Islam alle Propheten der Bibel "übernommen" hat. Selbst Isa (Jesus) beruft sich auf Jesaja.

Auf der anderen Seite muss man sich nicht wundern. Denn gemäß christlichem Glauben kündigt Jesaja Jesus an.

Jesaja 6,3.10 (Johannes 12,40–41) – Er ist Gott

Jesaja 11,10 (Römer 15,12) – Er ist der Retter der Völker

Jesaja 42,1–4 (Matthäus 12,15–21) – Er ist der Auserwählte des Herrn

Jesaja 49,1–13 (Apostelgeschichte 13,47) – Er ist das Licht der Nationen

https://www.bibelstudium.de/articles/2766/christus-in-jesaja.html

Hallo KenKaneki7,

die Moslems dürfen sogar die Thora und das Evangelium nicht annehmen, weil ihr Koran die alten Schriften als verfälscht ansieht.

Sie müssen zwar die Schriften akzeptieren, weil sie von Allah stammen, aber sie nicht befolgen (annehmen).

Mit freundlichen Grüßen


AndreasP87  09.08.2020, 08:38

Wo steht im koran dass die bibel verfälscht wurde?

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SalazarHogwarts  09.08.2020, 09:19
@AndreasP87

Hier:

Doch wehe denjenigen, die die Schrift mit ihren (eigenen) Händen schreiben und hierauf sagen: „Das ist von Allah“, um sie für einen geringen Preis zu verkaufen! Wehe ihnen wegen dessen, was ihre Hände geschrieben haben, und wehe ihnen wegen dessen, was sie verdienen. (2:79)

Diejenigen, die verheimlichen, was Allah von der Schrift herabgesandt hat, und es für einen geringen Preis verkaufen, sie verzehren in ihren Bäuchen nichts als Feuer. Und Allah wird zu ihnen am Tag der Auferstehung weder sprechen noch sie läutern. Für sie wird es schmerzhafte Strafe geben. (2:174)

O Leute der Schrift (Juden und Christen), warum verdeckt ihr das Wahre durch das Falsche und verbergt wissentlich die Wahrheit? (3:71)

Und wahrlich, eine Gruppe von ihnen (Juden und Christen) verdreht mit seinen Zungen die Schrift, damit ihr es für zur Schrift gehörig haltet, während es nicht zur Schrift gehört. Und sie sagen: „Es ist von Allah“, während es nicht von Allah ist. Und sie sprechen (damit) wissentlich eine Lüge gegen Allah aus. (3:78)

O die ihr glaubt (ihr Muslime) , wenn ihr einer Gruppe von denen (Juden und Christen) gehorcht, denen die Schrift gegeben wurde, werden sie euch, nachdem ihr den Glauben (angenommen) habt, wieder zu Ungläubigen machen. (3:100)

Ihr werdet ganz gewiß in eurem Besitz und in eurer eigenen Person geprüft werden, und ihr werdet ganz gewiß von denjenigen, denen die Schrift vor euch gegeben wurde, und denen, die (Allah etwas) beigesellen, viel Beleidigendes zu hören bekommen. Doch wenn ihr standhaft und gottesfürchtig seid, so gehört dies gewiß zur Entschlossenheit (in der Handhabung) der Angelegenheiten. (3:186)

Und (gedenkt,) als Allah mit denjenigen, denen die Schrift gegeben worden war (Juden und Christen), ein Abkommen traf: „Ihr sollt sie den Menschen ganz gewiß klar machen und sie nicht verborgen halten!“ Da warfen sie sie hinter ihren Rücken und verkauften sie für einen geringen Preis; wie schlimm ist das, was sie erkaufen! (3: 187)

Siehst du nicht jene (Juden und Christen), denen ein Teil der Schrift gegeben wurde? Sie erkaufen das Irregehen und wollen, daß (auch) ihr vom Weg abirrt. (4:44)

O Leute der Schrift (Juden und Christen), Unser Gesandter (Mohammed) ist nunmehr zu euch gekommen, um euch vieles von dem klarzumachen, was ihr von der Schrift verborgengehalten habt, und er verzeiht vieles. Gekommen ist, nunmehr zu euch von Allah ein Licht und ein deutliches Buch (Quran), (5:15)



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meinkopftutweh1  01.05.2023, 23:06
@SalazarHogwarts

Zu 2:75-79 hatte ich vor einiger Zeit mal was schönes formuliert:

In der Koranpassage al-Baqarah 2:75-79 heißt also es zum einen, dass ein Teil der Juden das Wort Gottes gehört haben und es dann wissentlich entstellt haben aber auch, dass die gewarnt sind, die die Schrift mit ihrer eigenen Hand schreiben und anschließend behaupten es wäre von Allah um es zu verkaufen (vgl. Cairo 1924).

Die Koranpassage bezieht sich also ausschließlich auf Juden und nicht auf Christen (vgl. Tafsir Ibn Kathir). Demnach kann sich die Passage ausschließlich auf die jüdischen Schriften und unmöglich auf das neue Testament bzw. das Evangelium beziehen. In der Tatsache handelt es sich hier ausschließlich um die Tora (vgl. Tafsir Ibn Kathir), wodurch ebenfalls der Großteil des alten Testaments bzw. Tanach ausgeschlossen ist (vgl. John Barton 2020; vgl. Chajm Guski 2018). Darüber hinaus ist hier auch nur eine Gruppe bzw. ein einzelner Teil von Juden gemeint (vgl. Tafsir Ibn Kathir). So heißt es in 2. Al-Baqarah 75-79:

,,Sehnst du (treue Gläubige) danach, dass sie an deine Religion glauben, trotz der Tatsache, dass EIN TEIL von ihnen (jüdischen Rabbinern) früher das Wort Allahs [die Taurat (Thora)] hörte […] Und es gibt UNTER ihnen (Juden) ungebildete Menschen, die das Buch nicht kennen, aber auf falsche Wünsche vertrauen und nur raten. […]‘‘ (Hervorhebungen nach Sam Shamoun 2020, eigenständig komprimiert; Hilali-Khan 1999). So gibt es wie es untreue und treue Muslime gibt ebenfalls untreue und treue Juden (vgl. Sure 65-68) und diese untreue Gruppe ist bekannt als ,,Umyun‘‘ bzw. ,, أُمِّيُّونَ ‘‘ (Alfred Guilluame 1987), welches entweder mit ungebildet, Analphabet oder Genitle zu übersetzen ist (vgl. Edward Willian Lane 1984). Und ein Gentile ist ein Begriff für einen Nicht-Juden bzw. Nicht-Israelit (Cambridge University). Diese Passage besagt also lediglich, dass Gentiles dem Gesetz Gottes, demnach der Tora nicht zustimmten und so ihr eigenes Buch schrieben, um zu behaupten es wäre von Gott (vgl. Alfred Guilluame 1987; zitiert nach Sam Shamoun 2020). Der zum Atheisten gewordene Ibn Warraq bezeugt, dass auch Al-Tabari die vorgeschlagene Erläuterung unterstützt (Warraq 2002). Einwenden könnte man nun, dass möglicherweise die andere Übersetzung die richtige wäre. Demnach würde die Passage besagen, dass ungebildete bzw. Analphabeten Juden den Text der Tora verfälschten. Hier stellt sich erstens die Frage, wie sie das gemacht haben sollten, wenn sie Analphabeten gewesen sein sollen und zweitens, selbst unter der Annahme, dass Analphabeten die Schrift verfälschten, würde dies oppositionell zu dem Fakt sein, dass Christen und wahre Juden zu dieser Zeit ebenfalls im Besitz des alten Testaments waren, welches eine systematische Verfälschung ausschließt (vgl. Sam Shamoun 2021). Ebenfalls ausgeschlossen ist hier zweifellos eine Verfälschung des neuen Testaments, da dies ausschließlich Christen hielten und halten (John Barton 2020).

Ein weiterer Aspekt, warum zumindest al-Baqarah 2:75 nicht belegt noch impliziert, dass der Koran die Bibelverfälschung bezeugt ist der Aspekt, dass hier wohl eher ein mündlicher Aspekt der Entstellung Allahs Wortes gemeint ist, so heißt es nämlich:

,,Wie könnt ihr (Muslime) verlangen, dass sie (d.h. die Juden) euch glauben, wo doch ein Teil von ihnen das Wort Gottes GEHÖRT und es daraufhin, nachdem er es verstanden hatte, wissentlich entstellt hat!‘‘ (Cairo 1924, Hervorhebungen eigenständig)

Ident ist, dass mit Ibn Ishaqs Argumentation. Dieser erkannte nämlich ein ganz anderen Aspekt und bringt diese Koranpassage in Korrelation mit einem Vorfall in der jüdischen Geschichte, von dem die Tora berichtet. Exodus beschreibt folgende Geschichte;

Moses hatte Gottes Stimme demnach Gottes Wörter gehört, als Gott ihm sich das erste Mal offenbarte und auf einem Berg, durch einen brennenden Dornenbusch zu Moses sprach (vgl. Exodus 3:1-15: Schlachter 2000), die Juden wollten Moses erst Glauben schenken, wenn diese dies selbst erfahren, wie der Koran 20 Verse zuvor selbst bezeugt (vgl. al-Baqarah 2:55: Cairo 1924). Mose nahm also Aaron, Nabab, Abihu und 70 Sippenoberhäupter Israels mit auf den Berg, wo sie Gottes Stimme hörten (vgl. Exodus 24:1-11: Schlachter 2000). Al-Baqarah 2:75 ist nun so zu verstehen, dass diese untreuen Juden, die Gottes Wort, nachdem sie es hörten und verstanden haben, falsch wiedergaben (vgl. Alfred Guilluame 1987). Nachdem Mose erneut auf den Berg kam erhielt dieser die 10 Gebote bzw. das Gesetz, also die Tora von Gott (vgl. Sure 41:45, 37:114-117 46:12, besonders 2:53 und 2:83 Cairo 1924; vgl. Exodus 24:12: Schlachter 2000). Gewarnt ist, wer nun behauptet, dass das was er eigenständig aufgeschrieben habe von Gott sei (vgl. al-Baqarah 2:79 Cairo 1924), so wie es demnach die Umyun taten, als sie Gottes Worte hörten (vgl. Alfred Guilluame 1987).

Zu den anderen Passagen empfehle ich darauf zu achten, ob hier wirklich Schriften oder ein mündliches Verdrehen der Wörter gemeint ist.
Alles Gute!

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Bodesurry  09.08.2020, 14:01

Der Koran empfiehlt Tora und Evangelium zu lesen - von verfälscht steht dort nichts. Das hätte ja der allwissende Allah bewusst.

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Bodesurry  09.08.2020, 14:41
@SalazarHogwarts

Wenn man so genau weiß, was verfälscht wurde, weshalb gibt es dann nicht "unverfälschte" Toras und Evangelien.

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SalazarHogwarts  09.08.2020, 14:44
@Bodesurry

Weil sie entstellt und möglicherweise von Christen und Juden verbrannt oder auf andere Wege vernichtet worden ist.

Deshalb kam der Koran.

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Bodesurry  09.08.2020, 14:56
@SalazarHogwarts

Logisch ist das überhaupt nicht. Allah hätte doch nie die beiden Schriften empfohlen, wenn er gewusst hätte, dass man diese gar nicht lesen darf. Es muss doch vor 600 Jahren viele "unverfälschte" Ausgaben von Tora und Evangelien gegeben haben. Davon soll keine einzige mehr vorhanden sein?

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SalazarHogwarts  09.08.2020, 15:39
@Bodesurry

Das orginale Evangelium und die orginale Thora waren eine Zeit lang nicht entstellt. Deshalb war es zu Beginn auch eine Rechtleitung. Aber nach und nach wurden diese Bücher entstellt. Deshalb hat Allah das letzte Buch (den Koran) offenbart und gesagt, dass er der Hüter des letzten Buches sein wird.

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meinkopftutweh1  01.05.2023, 23:15
@SalazarHogwarts

Hierzu würde ich mich über die despotischen Maßnahmen von Uthman informieren. Möglicherweise verbrannte dieser Koranversionen und proklamierte seine als die einzig gültige.

Aus der christlichen Geschichte ist sowas nicht bekannt, gar eine systematische Verfälschung ist ausgeschlossen, da es sich bekriegende Königreiche gab (Persien und Rom), die beide jeweils die biblischen Schriften hielten. Außerdem lassen sich in jeder einzelnen römischen Provinz Kirchen aus dem 1. Jahrhundert nachweisen, weshalb davon auszugehen ist, dass sich der dezentral verbreitete Bibeltext ungeheuer schnell verbreitete. Das stimmt mit dem Fund von 6.000 griechischer neutestamentlicher Manuskripten und weiteren über 14.000 übersetzten Manuskripten überein. Gerne würde ich viele weitere Punkte aufzählen doch dann würde dieser Text wahrscheinlich nie enden.
Was das alles jedoch bedingt ist, dass sollte jemand eine systematische Verfälschung der biblischen Schriften, welche übrigens zumindest teils zwei verfeindete Religionen hielten, durchgeführt haben hätte er dies nicht tun können ohne historische Beweise zu hinterlassen.
Sollte man davon ausgehen gleicht, dass einer Verschwörungstheorie, dass die Erde flach wäre oder die Mondlandung nie stattgefunden hätte.

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Es gab 124000 Propheten. Nicht alle sind im Quran erwähnt.