Jeden Tag Sport, gesunde Ernährung & trotzdem dick?

11 Antworten

Jeden Tag Sport, gesunde Ernährung & trotzdem dick?

Weil Du zu viel Energie aufnimmst bzw. zu wenig Energie verbrauchst.

Der einzige Grund, aus dem jemand zunimmt ist das Herstellen einer positiven Energiebilanz. Es kommt - fürs Zunehmen - nicht auf die Art der Nahrung sondern ausschließlich auf die Menge der verzehrten Energie an.

Protokolliere mal, was Du an einem Tag so alles isst. Vergiss nicht die Milch und den Zucker im Kaffee und auch nicht das, was Du beim Kochen nebenher isst usw.

Am nächsten Tag gibst Du alles hier ein und siehst, was Du gegessen hast: www.naehrwertrechner.de

Das Gleiche machst Du mit Deinem Energieverbrauch. Alles protokollieren und hier eingeben: www.fitrechner.de

Dann siehst Du, wie Deine Energiebilanz aussieht.

Gib Bescheid, dann sehen wir weiter.

Alex

Abnehmen ist kein Hexenwerk.

Schritt 1)
Bei weiblich, 73kg und viel Sport würde ich mal so ca auf 2000 kcal gehen (kommt aber auch sehr stark darauf an wie muskulös du bist - Beispiel: ich hab vor ca 2 Jahren 80 Kilo gewogen und hatte ca nen Grundumsatz von 2400, mittlerweile bin ich wieder bei 80kg und hab einen Grundumsatz von ca 3000 durch aufgebaute Muskelmasse)

Schritt 2)
Gewicht an Tag 1 messen und notieren am besten jeden Tag nach dem aufstehen unter gleichen Bedingungen (sprich keine Kleidung, vor dem Frühstück, nach dem Toilettengang)

Schritt 3)
Kalorien tracken für mindestens eine Woche. Jeden Tag und alles (!) was du zu dir nimmst. (auch wenn das heißt jeden Scheiß zu wiegen, glaub mir, da gewöhnt man sich mit der Zeit dran. Bei mir klappt das jetzt auch schon seit gut 2 Jahren)

Am Ende der Woche schaust du, wie sich dein Gewicht entwickelt hat.

Option 1: Gestiegen -> Du isst zu viele Kalorien oder bewegst dich zu wenig und dein Tagesbedarf ist <2000kcal

Option 2: Gleich geblieben -> Glückwunsch, du hast deine momentanen Haltungskalorien gefunden.

Option 3: Gewicht ist gesunken -> Je nachdem wie viel, die Kalorien anpassen.

Ich würde pro Woche ca auf einen Verlust von maximal 0,5k abzielen, tendenziell eher etwas wenig bei deinen Daten. (In der ersten Diätwoche kann es etwas mehr sein, da du Wasser verlierst)

Allgemeine Tipps zum abnehmen:

  • Das wichtigste, so gut es geht aus Wasser / ungesüßten Tee zurückgreifen. Spart unmengen an Kalorien
  • Auf Lebensmittel setzen, die viel Volumen haben. Also z.b. Kartoffeln statt Reis. Salat, Gemüse, etc.
  • Wenn du zwischendurch Hunger bekommst Wasser trinken oder Gemüse essen (Paprika oder Gurke eignet sich sehr gut)
  • Selbst kochen
  • Krafttraining eignet sich besser als Ausdauersport um Kalorien zu verbrennen, wenn du also die Möglichkeit hast, dann am besten Krafttraining (Ganzkörper, anfangs keine Brosplitts, Push-Pull oder OK/UK fahren.

Zum Thema "kleine Fettpolster":

Gezielt lässt sich kein Fett verbrennen. Dein Körper wird anfang eher aus den Armen/Beinen das Fett ziehen, v.a. bei Männern ist die Körpermitte erfahrungsgemäß das letzte, das schwindet. Bei Frauen eher die Hüfte, Oberschenkel und evtl Oberarme.

Falls du trotzdem mit 1500kcal abnimmst, obwohl du so oft Sport machst, wie du beschrieben hast, dann wäre mein erster Gedanke eine Schilddrüsenunterfunktion, o.ä. Aber du hast ja geschrieben, dass du dich schon hast durchecken lassen.

Bei Fragen gerne melden.

PS: Das wichtigste bei einer Diät ist Disziplin. Du musst dir immer vor Augen halten, was dein Ziel ist und was du erreichen möchtest. Bleib motiviert und diszipliniert und frag dich immer wenn du in Versuchung kommst etwas zu essen, was du nicht essen solltest, ob es dir die 5 Minuten Geschmack wert sind ;)

PPS:
Kann dir ja mal kurz meinen ungefähren Plan aufschreiben (gerade auch in der Diät allerdings mit ca 2400kcal)

Frühstück:
- Skyr 250g
- Beeren 150g
- Nüsse 20g

Mittagessen:
- Hähnchenbrust 200g
- Reis 80g (im Optimalfall wären das Kartoffeln)
- Kokosfett 5g (anbraten)
- Gemüse 250g

zwischendurch meistens noch 1x 30-50g Whey

Abendessen:
- 3-4 Eier
- Kartoffeln 200g
- Kokosfett 5g (anbraten)
- Gemüse 250g

Bevor ich Schlafen gehe:
- Skyr 250g
- Beeren 150g

Lg Tobi


lasttobi12  29.03.2020, 00:32

Makronährstofftechnisch würde ich für den Anfang mal wie folgt vorgehen:

1g Fett / kg Körpergewicht
2g Protein / kg Körpergewicht
2.5g Carbs / kg Körpergewicht

Kommst du relativ genau auf 2000 kcal

Fette im Optimalfall über gute Fettquellen holen:

  • Lachs
  • Eier
  • Avocado
  • Nüsse
  • andere fettige Fische
  • Chia- oder Leinsamen
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Beeren, Shakes und Haferflocken, sowie mit Obst sehr vorsichtig sein. Kalorienbedarf bzw. Deinen Arbeitsbedarf errechnen (ohne Sport).

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Liz. Trainierin DOSB Sport und Gesundheit

So ganz gesund wie du denkst ist das nicht. Ich schreibe mal ein paar Schulnoten an die Nahrungsmittel:

  • Reis: 6
  • Thunfisch: 4
  • Hähnchenfleisch: 4
  • Salat (alles was dazu gehört): 2 (Dressing?)
  • Kartoffeln: 4-5
  • Brokkoli: Erhitzt 4
  • Mischgemüse: 4 (wenn frisch zubereitet), 5 wenn aus der Packung
  • Bohnen: 4
  • Magerquark: 6
  • Naturjoghurt: 5
  • Haferflocken: 5-6
  • Eiweißshakes: 6
  • Orangen, Bananen, Äpfel, etwaige Beeren: 1
  • Kräuterquark: 6

Macht unter dem Strich etwa 4,5. Um gesund zu bleiben oder zu werden, müsstest du unter 3 kommen. Das ist natürlich nur grob, weil die Mengen nicht berücksichtigt sind.

Die Noten stehen für den Verarbeitungsgrad, der für für die gesundheitliche Wirkung der Nahrung relevant ist. Je stärker verarbeitet, je konservierter, isolierter oder präparierter, umso mehr Vitalstoffe wurden zerstört und umso eher kommt es zu Stoffwechselstörungen.


lasttobi12  29.03.2020, 00:05

No hate, aber da ist einiges an Schwachsinn dabei ...

Und die Noten nach dem Verarbeitungsgrad zu vergeben erscheint mir recht schwachsinnig. Natürlich sollte man so gut es geht auf wenig/unverarbeitete Nahrungsmittel zugreifen, aber deine Notentabelle vermittelt bei vielen der Produkte ein extrem negatives Bild. (v.a. Brokkoli)

Brokkoli 1 oder 2 (erhitzt ist vollkommen okay, nur nicht zu "tode kochen" - im optimalfall dampfgaren) -> extrem Nährstoffreich und Mineralstoffe, eines der, meiner Meinung nach sogar das beste Gemüse.

Hähnchenfleisch 1 oder 2 Eines der besten Lieferanten für Protein und gutes Aminosäurenprofil (wenn man ethische Aspekte vernachlässigt und qualitativ hochwertige Produkte kauft)

Kartoffeln 2 oder 3 was gibt es an Kartoffeln auszusetzen? Solange diese nicht zu Pommes o.ä. verarbeitet werden...

Mischgemüse 2 kommt logischerweise auf das in der Mischung enthaltene Gemüse an.

Magerquark 2 als einziger Nachteil wäre hier die Laktose zu nennen, die manche Leute nicht vertragen. Ansonsten besitzt Magerquark einen hoher Eiweißanteil, der v.a. aus Casein besteht.

Haferflocken: 3 Viele Nährstoffe, Ballaststoffe und Mineralstoffe (v.a. Magnesium). Nachteil hier wäre das Gluten und dass manche angeblich Glyphosat enthalten sollen.

Eiweisshakes 3 oder 4 damit sollt du sicherlich nicht deinen ganzen Tagesbedarf decken, aber v.a. direkt nach dem Kraftsport hat sich gezeigt, das Wheyshakes ein bewehrtes Mittel sind. Heutzutage gibt es auch genug Auswahl (vegan, ohne gluten etc pp)

Macht unter dem Strich etwa 4,5. Um gesund zu bleiben oder zu werden, müsstest du unter 3 kommen

Und beim lesen davon hat es mir am meisten weh getan... Sobald man über 3,0 ist "ungesund lebt". Vor allem wenn man bedenkt, was du hier für Noten vergeben hast...

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joangf  29.03.2020, 08:33
@lasttobi12

Bitte lies dazu mal meinen Kommentar oben an den Fragesteller. Du wirst sehen, dass wir zwei unterschiedliche Blickwinkel auf die Problematik haben.

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joangf  29.03.2020, 08:41
@lasttobi12

Noch eine Ergänzung:

Sobald man über 3,0 ist "ungesund lebt". Vor allem wenn man bedenkt, was du hier für Noten vergeben hast...

Das liegt an der unterschiedlichen Betrachtungsweise. Und ja, man lebt ungesund, wenn man über 3 ist. Kennst du ein Lebewesen, das seine Nahrung vor dem Verzehr erhitzt - außer dem Menschen? Das heißt jetzt nicht, dass erhitzte Nahrung generell schlecht ist, es ist eher so, dass wir die Folgen zu Lebzeiten nicht mehr bemerken, weil die resultierenden Krankheiten Jahrzehnte zu ihrer Entstehung benötigen.

Je stärker wir die Nahrung verarbeiten, umso eher rücken die Krankheiten in unsere Lebenszeit. Das sind die früheren "Alterskrankheiten", die nun seit etwa fünf Generationen mit jeder Generation früher auftreten und mittlerweile schon bei Kleinkindern zu finden sind. Je mehr das passiert, umso stärker muss der Fokus in der Ernährung auf der Frischkost liegen, um das zu verhindern. Wir gehen nunmal heute nach fünf Generationen Fehlernährung auchh nicht mehr mit einem gesunden Normalzustand an den Start, sondern mit einer erheblichen Vorbelastung, denn die dadurch erzeugte Konstitution vererbt sich an die Nachkommen.

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lasttobi12  29.03.2020, 14:32
@joangf

Von was ernährst du dich denn dann bitte?

Dem Gras, das draußen auf der Wiese wächst?

Das liegt an der unterschiedlichen Betrachtungsweise. Und ja, man lebt ungesund, wenn man über 3 ist

und diese Aussage halte ich immer noch für äußerst fragwürdig bis schlichtweg falsch. Ich bin mir relativ sicher, dass eine Ernährungsweise, die unter 3 kommt entweder A nicht umsetzbar ist oder B nicht gesund ist, da wichtige Nährstoffe fehlen

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joangf  30.03.2020, 08:27
@lasttobi12
Von was ernährst du dich denn dann bitte? Dem Gras, das draußen auf der Wiese wächst?

Nö. Ich lasse ja nichts weg, ich ersetze einfach mindewertige verarbeitete Nahrung durch frische naturbelassene Nahrung. Ich esse das, was direkt aus der Natur kommt und meide das, was aus der Fabrik kommt. Seit über 20 Jahren und das hatte etliche gesundheitliche Vorteile - keine Allergien mehr, kein Übergewicht mehr, Verdauungsstörungen und beginnende Arthrose - alles weg. Mach dir einfach hier ein Bild, die beiden essen genauso wie ich: http://www.vollwert-blog.de/

und diese Aussage halte ich immer noch für äußerst fragwürdig bis schlichtweg falsch.

Deine Meinung sei dir unbenommen. Aber dass eine Nahrung nicht besser wird, wenn man die erhitzt, da sind wir uns doch schon einig? Denaturierung der Enzyme und Proteine, Verlust aller hitzeempfindlichen Vitamine...

Ich bin mir relativ sicher, dass eine Ernährungsweise, die unter 3 kommt entweder A nicht umsetzbar ist oder B nicht gesund ist, da wichtige Nährstoffe fehlen

Welche Nährstoffe fehlen denn deiner Meinung nach bei einer solchen Ernährung?

Da Erhitzung(4), Konservierung(5) und Präparierung(6) zu erheblichen Verlusten an Nähr- und Vitalstoffen des frischen Ausgangsproduktes führen, kann eine Ernährung mit diesen Produkten prinzipiell nie nährstoffreicher sein, als eine Ernährung mit den frischen Ausgangsprodukten.

Was die Umsetzbarkeit angeht: Ich und viele andere setzen das seit Jahrzehnten so um. Das geht völlig problemlos. Du kannst dir das nur nicht vorstellen, weil du deine momentane Ernährung im Kopf hast und nur siehst, dass du vieles nicht mehr essen könntest. Es geht aber nicht darum etwas zu vermeiden, sondern darum, minderwertige Fabriknahrungsmittel durch hochwertige naturbelassene Lebensmittel zu ersetzen.

Man muss da außerdem unterscheiden zwischen einer Ernährung die der Gesunde einhält, um Krankheiten zu vermeiden und einer Ernährung, die der Kranke einhält, um eine Krankheit loszuwerden.

Wenn es um Prävention geht, ist die erhitzte Nahrung(4) kein Problem, solange sie frisch aus natürlichen Lebensmitteln zubereitet wurde und sporadische Ausrutscher schaden da auch nicht. Die Ernährung sollte nur mindestens 1/3 Frischkost enthalten.

Wenn man aber bereits unter ernährungsbedingten Krankheiten leidet, sieht das anders aus, denn das ist die Folge vieler Jahrzehnte falscher Ernährung. Das umzukehren ist so als wollte man einen fahrenden Güterzug aufhalten, der auf einen Baum auf dem Gleis zurast - man muss schon verdammt kräftig bremsen, damit er vorher noch zum stehen kommt. Mit anderen Worten: Da ist Konsequenz gefordert, bis hin zur reinen Frischkost über längere Zeit, wenn man seine Krankheit aufhalten oder loswerden will.

Wir konsequent man das macht, hängt schlicht davon ab, was man erreichen will. Je mehr Fabriknahrung, umso mehr Krankheiten - je weniger, umso gesünder. Das ist übrigens keine windige neue Theorie, das hat Weston Price schon vor Jahrzehnten weltweit beobachtet und dokumentiert. Bruker bspw. oder auch Bircher-Benner haben sehr erfolgreich zigtausende Patienten durch das Abstellen der Ernährungsfehler behandelt und ich sehe ja auch seit 20 Jahren bei mir und vielen anderen, dass es in der Praxis wunderbar funktioniert.

Das Problem bei der Sache ist, dass die informationen, die wir normalerweise in den Medien über Gesundheit sehen, von denen kommen, die entweder ihre Fabriknahrungsmittel verkaufen wollen oder davon profitieren, wenn du krank bist. Deshalb erfahren wir diese Zusammenhänge normalerweise gar nicht. Rund 80% der heutigen Krankheiten haben hier ihre Ursache...

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lasttobi12  30.03.2020, 12:59
@joangf

Danke schonmal vorweg für die ausführliche Antwort!

Zu Punkt 1)
Problematisch an der Ernährung, wie sie auf dem Blog gezeigt wird, ist, zumindest für mich (jemand der "intensiv" Kraftsport ausübt") der "Mangel" an Protein (wobei sich da auch wieder drüber streiten lässt, wie viel der Körper denn nun benötigt). Hab mal die meisten Rezepte, die ich auf dem Blog gefunden habe durchgerechnet und komme da kaum auf Proteinwerte, die ansatzweise hoch genug sind. Für den Otto-normal-Menschen aber sicherlich ausreichend.

Aber dass eine Nahrung nicht besser wird, wenn man die erhitzt, da sind wir uns doch schon einig

Würde ich dir zu 100% zustimmen, jedoch würde ich auch behaupten, dass erhitzen nicht immer einen Nachteil bietet (mit Sicherheit aber bei vielen Lebensmitteln).

Je mehr Fabriknahrung, umso mehr Krankheiten - je weniger, umso gesünder

Dieser Aussage, würde ich auch zu großen Teilen zustimmen, der Großteil meiner Nahrungsmittel ist auch relativ "natürlich". Wenn ich meinen Plan mal so durchgehe, dann wären Reis, Fleisch (wobei ich immer noch der Meinung bin, das hochwertiges Fleisch nicht sonderlich ungesund ist - im Gegensatz zu Massentierhaltung + mit aus Chemie vollgepumpten Tieren), Magerquark, Whey. Der Rest setzt sich eigentlich lediglich aus Gemüse, Obst, Eiern, Nüssen, Avocado, Ölen und Samen zusammen. Mit meiner Ernährung (die ich vor 2 Jahren umgestellt habe) fahre ich auch bis dato super. Keinerlei Krankheitstage (hatte ich zuvor zugegebener maßen aber auch nicht) oder sonstige Beschwerden.

Das Problem bei der Sache ist, dass die informationen, die wir normalerweise in den Medien über Gesundheit sehen, von denen kommen, die entweder ihre Fabriknahrungsmittel verkaufen wollen oder davon profitieren, wenn du krank bist

Stimme ich dir 100% zu, dass Medien oftmals bis nahezu immer ein verfälschtes Bild vermitteln.

Finde jedoch immer noch, dass deine anfänglichen Liste, auch wenn ich nun den Hintergrund der Schulnoten kenne, ein zu schlechtes Bild von manchen dieser Lebensmittel suggeriert. (v.a. was Kartoffeln und Brokkoli)

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joangf  31.03.2020, 08:41
@lasttobi12
Problematisch an der Ernährung, wie sie auf dem Blog gezeigt wird, ist, zumindest für mich (jemand der "intensiv" Kraftsport ausübt") der "Mangel" an Protein (wobei sich da auch wieder drüber streiten lässt, wie viel der Körper denn nun benötigt).

Das ist relativ einfach: Der Körper benötigt das, was er anfordert. Wenn du intensiv Nährstoffe (KH, Proteine, Fette) verbrauchst, fordert der Körper diese Nährstoffe auch wieder an - du hast mehr Hunger und ißt mehr und führst dir dadurch die benötigten Proteine wieder zu.

Hab mal die meisten Rezepte, die ich auf dem Blog gefunden habe durchgerechnet und komme da kaum auf Proteinwerte, die ansatzweise hoch genug sind.

Das Problem dabei ist, das die Mengen, die da vermittelt werden, ihren Hintergrund vor allem im Marketing von Eiweißpräparaten oder groben Schätzungen mit Sicherheitsmargen haben und daher zu hoch sind. Tatsächlich liefert auch eine rein pflanzliche Nahrung ausreichend Eiweiß - siehe vegane Bodybuilder. Und da die Menge mit dem Hunger steigt, ist das auch kein Mengenproblem. Unser Organismus hat für jeden Bedarf Steuerungsmechanismen, auch für die Proteine (die er bei Bedarf sogar selbst erzeugen könnte, aber das funktioniert nur bei naturbelassener Ernährung).

Was bei dem aktuellen Proteinwahn leider vergessen wird, ist Atkins und die Langzeitfolgen einer Ernährung, die zu hohe Mengen an Protein enthält. Mit Mangelsituationen kann unser Organismus umgehen - mit Überschüssen nicht. Zu viel Protein führt zu Eiweißspeicherkrankheiten (Lothar Wendt) und erhöht das Risiko für Nierensteinen und Osteoporose.

Würde ich dir zu 100% zustimmen, jedoch würde ich auch behaupten, dass erhitzen nicht immer einen Nachteil bietet (mit Sicherheit aber bei vielen Lebensmitteln).

Erhitzen ist dann ein Vorteil, wenn dadurch ansonsten ungenießbare Nahrungsmittel die Ernährung bereichern, wie bspw. bei Bohnen oder Kartoffeln. Das erweitert den Speiseplan, aber am grundlegenden Problem, dass dabei Nähr- und Vitalstoffe zerstört werden, ändert das nichts.

Ich kenne die Aussagen, dass dadurch erst bestimmte Stoffe freigesetzt werden, bspw. bei Tomaten mehr Lycopin. Der Fehler, den man dabei macht, ist einem isolierten Stoff eine positive Wirkung zu bescheinigen und zu glauben, je mehr man davon aufnimmt, umso gesünder wäre das. Mehr ist aber nicht immer besser, sondern in der Regel schlechter. In der Praxis haben wir es nie mit einem isolierten chemischen Prozess (in vitro) zu tun, sondern immer mit der Wirkung in einem hochkomplexen, fein abgestimmten, dynamischen System (in vivo). Man darf von in vitro nicht auf in vivo schließen - den Fehler macht man heute leider ständig, weil man damit wunderbar Medikamente, Präparate und Nahrungsergänzungen verkaufen kann.

Dieser Aussage, würde ich auch zu großen Teilen zustimmen, der Großteil meiner Nahrungsmittel ist auch relativ "natürlich".

Wie Frage ist aber eher wie naturbelassen sie sind, wenn du sie verzehrst. Auch Fabrikzucker ist natürlich. Aber naturbelassen ist nur die Zuckerrübe.

Wenn ich meinen Plan mal so durchgehe, dann wären Reis, Fleisch (wobei ich immer noch der Meinung bin, das hochwertiges Fleisch nicht sonderlich ungesund ist

Dein Reis wird aber kein Naturreis sein, sondern ein polierter, weißer Reis. Das heißt, Keim und Randschichten wurden entfernt und du verzehrst im Grunde ein Stärkeprodukt, wie Auszugsmehl oder Zucker. Gerade in Keim und Randschichten sind wichtige Stoffe enthalten (bspw. die B-Vitamine), die dein Organismus benötigt, um die Stärke verarbeiten zu können. Der weiße Reis daher zwangsläufig zu relativen Mangelsituationen und damit Stoffwechselstörungen.

Fleisch ist ein erhitztes Eweißkkonzentrat, es wäre vom Verarbeitungsgrad her eine 4 (erhitzt), aber es hat das oben beschhriebene Proteinproblem. Es ist nicht generell schlecht, es fällt aber eher unter "Genußmittel" wie bspw. Kaffee. Je mehr, umso schlechter.

Der Rest setzt sich eigentlich lediglich aus Gemüse, Obst, Eiern, Nüssen, Avocado, Ölen und Samen zusammen.

Das ist auch völlig OK, solange es möglichst naturbelassen verzehrt wird. Büchsenobst und frisches Obst sind bspw. nicht das Gleiche. Raffinierte Öle und kaltgepreßte, native Bio-Öle auch nicht.

Mit meiner Ernährung (die ich vor 2 Jahren umgestellt habe) fahre ich auch bis dato super. Keinerlei Krankheitstage (hatte ich zuvor zugegebener maßen aber auch nicht) oder sonstige Beschwerden.

Prima! :)

Ich sage ja auch nicht, dass deine Ernährung grundfalsch ist, ich sage eher, sie könnte noch besser sein. Ernährungsfehler zeigen sich leider erst nach vielen Jahrzehnten, deshalb macht es Sinn, eventuelle Fehler früh abzustellen.

ein zu schlechtes Bild von manchen dieser Lebensmittel suggeriert. (v.a. was Kartoffeln und Brokkoli)

Das hängt vom Verarbeitungsgrad ab. Ein roher Broccoli im Salat ist super (2), in einem Büchseneintopf macht er aber krank. Die Kartoffel gibt es halt nicht unter 4 (erhitzt).

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jeisneb 
Beitragsersteller
 28.03.2020, 20:39

Danke für die Antwort.
Hast du alternative Lebensmittel ? Ich esse täglich circa 1500kcal. Da ist es für mich relativ schwer irgendwas zusammenzustellen.

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joangf  29.03.2020, 08:29
@jeisneb

Du versucht, mit Kalorien/Nahrungsreduktion abzunehmen und darin liegt eine gewisse Gefahr, denn Übergewicht ist in den meisten Fällen eine Mangelkrankheit. Ich versuche das mal zu erklären, weil es natürlich widersprüchlich klingt:

Es gibt drei Ursachenbereiche für Übergewicht - Schadstoffeinwirkungen (bspw. Gifte oder Medikamente wie Cortison), belastende Lebenssituationen ("Frustesser") und eben Ernährungsfehler (langjähriger Verzehr stark verarbeiteter Nahrungsmittel). In letzterem Fall ist die Ursache ein Mangel an Vitalstoffen (also alles außer den Nährstoffen KH, Fette, Eiweiße). Dieser Mangel sorgt dafür, dass die Nährstoffe aufgrund von Stoffwechselstörungen nicht richtig verarbeitet werden können und erst das führt dann zum Übergewicht. Wenn du in dieser Situation eine Diät machst und den Mangel damit noch weiter verstärkst, dann zehrst du zwar durch den Mangel erst einmal aus und verlierst Gewicht, verschlimmerst aber die eigentliche Ursache des Übergewichts, den Mangel an Vitalstoffen. Das führt dann dazu, dass der Organismus nach der Diät massiv Energie benötigt und durch die nun verschlimmerte Stoffwechselsituation das Gewicht noch schneller ansteigt. Das ist auch der eigentliche Grund für den Jojo-Effekt nach Diäten. Eine Diät ändert also nichts an der eigentlichen Ursache der Krankheit (der Vitalstoffmangel), sondern unterdrückt nur ein Symptom (das Gewicht). Deshalb funktionieren Diäten auch auf Dauer nicht. Genau genommen sind sie ein Weg in die Kranhkeit, denn der Mangel wirkt sich auch in anderen Stoffwechselbereichen aus und führt dort zur Entstehung anderer Krankheiten.

Hast du alternative Lebensmittel ?

Das Problem sind nicht die Lebensmittel an sich - Reis und Haferflocken sind ja durchaus wertvolle Lebensmittel - wenn wir sie so verzehren, wie sich die Natur das gedacht hat. Weißer (polierter) Reis kommt in der Natur nicht vor, das ist ein Fabriknahrungsmittel. Beim weißen Reis werden die Randschichten und der Keim weggeschliffen und damit auch alle darin enthaltenen wichtigen Vitalstoffe. Das macht man auch beim Getreide und erzeugt so Auszugsmehl ("Weißmehl"). Die Alternative ist einfach Naturreis zu verwenden. Der braucht dann zwar doppelt so lange zum Kochen, aber er enthält sehr viel mehr Vitalstoffe, weil Keim und Randschichten mit verzehrt werden.

Auch Haferflocken sind eigentlich klasse, wir essen die auch in großen Mengen. Aber fertige Haferflocken wurden unter Heißdampf aus entspelztem Hafer gepresst und durch das Entspelzen, den Heißdampf und die bei der Lagerung einwirkenden Faktoren Licht und Sauerstoff sind die meisten Vitalstoffe darin zerstört. Die Alternative hier wäre, spelzfreien Hafer (Nackthafter bzw. Sprießkornhafer) selbst frisch zu flocken. Das schmeckt dann auch sehr viel besser. :)

Ansonsten gibt es eine einfache Regel: Laß deine Nahrung so naturbelassen wie möglich. Meide das, was aus der Fabrik kommt und iß das, was so direkt aus der Natur kommt. Im Idealfall wäre das eine reine Frischkost, aber da das für die meisten nicht praktikabel ist und man Nahrung natürlich auch verarbeiten muss (roher Reis oder rohe Kartoffeln sind nicht wirklich ein Genuß ;) sorgt man in einer gesunden Ernährung für einen möglichst hohen Frischkostanteil (über 1/3, dazu gehört alles, was man unerhitzt verzehren kann, auch bspw. fermentierte unerhitzte Lebensmittel wie Sauerkraut, milchsauer eingelegten Gemüse, usw.) und bereitet den Rest selbst frisch aus naturbelassenen Zutaten zu.

Kartoffeln bspw. sind als Pellkartoffeln völlig OK, aber als Salzkartoffeln fehlen wichtige Stoffe, die du mit Schale und später mit dem Kochwasser wegschüttest. Broccoli bspw. ist roh im Salat super, frisch gedünsten auch ok, aber als Büchsenware oder in einem Fertigprodukt gesundheitlich nachteilig. Es kommt also nicht auf das Lebensmittel selbst an, sondern darauf, wie es verarbeitet wurde. Meiden sollte man in jedem Fall Konserven und Präparate (dazu gehören bspw. auch alle Fabrikzucker, Auszugsmehle und raffinierte Öle und Fette).

Das ist nun nur das Ernährungsthema als mögliche Ursache. Generell sollte man sich alle drei genannten Bereiche vorknöpfen, prüfen ob dort die Ursache liegen könnte und Verbesserungen einleiten.

In Bezug auf die Ernährung ein Tip: http:>//www.vollwert-blog.de

Melanie und Sönke haben da sehr viele Informationen zur Ernährung zusammengestellt und dort siehst du auch, wie eine gesunde Ernährung dann in der Praxis aussehen kann.

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Bist du dir sicher, dass du 1500 Kalorien zu dir nimmst? Zählst du alles? Auch alle Getränke? Jeden Kleinkram?
Wenn du damit auf Dauer wirklich nicht abnimmst, lass dich mal beim Arzt durchchecken. Können nämlich z. B. Schilddrüsebprobleme dahinterstecken.